Kapitel 12

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Ich sitze an meinem Laptop im Wohnzimmer als Laura hineinkommt. "Was machst du da?" fragt sie interessiert. Sie hat heute morgen nochmal einen Versuch gestartet mit ins Gewissen zu reden. Nachdem mich Sebastian allerdings auch in meinen Träumen verfolgt hat, wollte ich nicht weiter darüber sprechen. "Ich versuche meinen Flug zu verschieben." antworte ich ihr, ein breites Grinsen ziert ihr Gesicht. "Umso eher ich hier weg bin desto besser" schiebe ich schnell hinterher und ihr Lächeln verschwindet schlagartig. "Leonie du machst einen Fehler." sagt sie kopfschüttelnd. "Mag sein aber ich halte das nicht länger aus. Ich habe das Gefühl, mich in irgendetwas zu verrennen wenn ich bleibe." meine Augen brennen noch immer. Die letzten 24 Stunden habe ich fast durchgehend geweint. Immer wieder schaue ich auf mein Handy, ob nicht doch eine Nachricht gekommen ist. Aber vergeblich. Er ist längst auf dem Weg nach L.A. oder ist schon da. Und ich sollte sehen, dass ich so schnell wie möglich wieder da hingehe wo ich hingehöre. "Du fliegst doch auch zurück, obwohl du mit Paul zusammen bist." ich versuche mich zu rechtfertigen. "Ja, aber er weiß das auch und kommt einen Monat später nachj Deutschland. Außerdem reden wir darüber, wie es weiter gehen kann und soll. Wir geben das nicht auf und das solltest du auch nicht. Wenn du Sebastian liebst dann solltest du dafür kämpfen." sie mustert mich scharf. Ich schaue zu Boden um ihrem Blick auszuweichen. "Ich kann nicht.Mir fehlt die Kraft um etwas zu kämpfen von dem ich nicht weiß ob es Sinn macht." gebe ich leise zu. "Na dann ist das so. Du bist alt genug um deine eigenen Entscheidungen zu treffen aber ich werde nicht eher fliegen. Ich hoffe du verstehst das" ich nicke. Natürlich kann ich das verstehen. Ich weiß, dass sie meine Entscheidung nicht nachvollziehen kann aber sie wird sie akzeptieren.

Bis in den Abend versuche ich meinen Flug zu verschieben. Bis ich endlich einen Rückruf unserer Airline bekomme, dass ein Platz in einem anderen Flugzeug frei geworden ist. Allerdings müsste ich bereits morgen fliegen. Ich stimme zu und gebe Laura Bescheid. "Morgen schon?" fragt sie und ich nicke. "Und du bist dir wirklich sicher?" Vielleicht ist es besser, wenn ich morgen schon fliege sonst wird sie mich die ganze restliche Zeit fragen ob ich mir sicher bin. "Ja bin ich" antworte ich trocken. "Na gut. Dann helfe ich dir packen" sagt sie und steht auf.

Laura fährt mich am nächsten Tag zum Flughafen. "Und denk daran das Auto zu verkaufen" sage ich während ich meine Koffer auf dem Kofferraum hole. "Ja natürlich" sie verdreht die Augen. "Wir sehen uns dann in zwei Wochen. Bitte melde dich wenn irgendwas ist." "Das mach ich aber ich glaube Abstand tut mir jetzt ganz gut." Wir verabschieden uns von einander und ich verschwinde mit meinen Sachen im Terminal.

Da ich ja zwei Wochen zu früh wieder zuhause ankomme, habe ich noch etwas Zeit um mich wieder auf mein normales Leben zu konzentrieren. Ich nehme mir fest vor, die ganze Sachen so gut es geht zu vergessen, sobald ich in den Flieger steige.

So sitze ich also am Flughafen und warte bis mein Flug aufgerufen wird. Wenn ich ehrlich bin, hoffe ich die ganze Zeit, dass Sebastian plötzlich hier auftaucht um mich aufzuhalten. Bei dem Gedanken schaue ich mich automatisch um. Nichts zu sehen. Ich habe eindeutig zu viele Schnulzen geschaut. Ich schaue auf mein Handy und öffne Sebastians Chat. Die Zeit mit ihm war unfassbar schön. Nun komme ich doch ins grübeln, ob es richtig ist einfach abzuhauen. Vielleicht sollte ich ihm wenigstens schreiben. Die Lautsprecherdurchsage reißt mich aus meinen Gedanken. Ich stecke das Handy weg. 'Es ist besser so' versuche ich mir einzureden. Ich laufe zum Check In um nur wenig später im Flugzeug in Richtung Deutschland zu sitzen...

Sin with SebastianWo Geschichten leben. Entdecke jetzt