The Masked Voice

7. silence

Taeyong zögert und schaut auf seine Hände, welche er so stark knetet das sie weiß werden. „Es tut mir wirklich leid dir das mitteilen zu müssen..., aber du kannst hier nicht länger arbeiten. Wir haben einen neuen berühmten, sehr guten Produzenten bei uns, welcher viel übernehmen wird und auch die Zusammenarbeit mit Yang Dongchan. Dieser Produzent, Lee Minhyuk, ist eine sehr große Chance für unser Entertainment. Für dich würde es sich nicht lohnen hier zu bleiben." Stille. Ich, ich soll gehen? Das meint er doch nicht ernst?! Er weiß doch wie wichtig mir diese Arbeit ist.

„Bitte was?" meine Entsetzung muss mir wohl ins Gesicht geschrieben sein. Taeyong sieht auf, er blickt direkt in meine Augen. Bedauern.

„Ich denke es ist besser für dich, wenn du nicht mehr hier arbeitest. Ansonsten würdest du hier kaum noch hier sein und kaum etwas machen können. Ich kann dir gerne helfen in ein anderes Entertainment zu kommen." Bietet er mir an. Ich schüttle den Kopf.

„Nein. Das kann ich dann auch echt selber. Ja, ich war froh, dass du mir hier eingestellt hast, aber das? Nein danke! Warum ersetzt du mich gegen jemanden, der berühmt und gut zu sein scheint." Meine Stimme wird immer lauter. Ich schnauze ihn richtig an.

„Durch Ihn werden wir besser verdienen. Ich weiß, Geld ist ein mieser Grund." Zwar höre ich sein bedauern, aber ich bin trotzdem sauer. Taeyong dreht sich zu seinem Schreibtisch um und reicht mir kurzdarauf Papiere. Kündigungspapiere.

„Du musst nur noch hier unterschreiben." Taeyong reicht mir einen Stift. Während ich den Stift und die Papiere in der Hand halte und anstarre, redet er weiter. „Da zwischen jetzt und Neujahr nichts Großes ansteht und Dongchan mit seiner ersten Single noch kein Konzert geben wird, ist es nicht deine Pflicht hier her zu kommen. Natürlich kannst du es machen, es ist dir überlassen. Yang Dongchan wird heute ebenfalls darüber informiert." Beendet Taeyong. Er nimmt die unterschriebenen Papiere entgegen und verstaut sie.

Wieder zu mir gerichtet, reicht er mir einen Umschlag. Ich schaue hinein.

„Das ist dein Lohn dieses Monats. Du hast das sehr gut gemacht und ich bin stolz auf dich." Das sind seine letzten Worte an mich. Ich drehe mich nur noch wortlos um, ohne mich zu verabschieden und gehe geradewegs auf die Tür zu. Im letzten Moment wende ich mich doch noch zu ihm.

„Du hast mir die Feiertage richtig versaut. Danke auch Taeyong." Kommt es leicht giftig von mir. Ich stürme aus seinem Büro und den Flur hinunter. Ganz realisiere ich es nicht, aber ich glaube ich bin an Dongchan vorbei gerauscht. Ich gehe weiter, weiter bis zu unserem kleinen Raum, wo noch ein paar Sachen von mir liegen. Ich stopfe alles irgendwie in meinen Rucksack. Was heißt alles? Viel hatte ich hier ja nicht.

Noch ein einziges Mal betrete ich das Tonstudio. Erinnerungen von den ersten Wochen hier kommen auf. Das ständige wiederholen von bestimmten Textzeilen, welche Dongchan immer wieder nicht auf die reihe bekommen hat. Das erste Mal als ich ihn hier singen gehört habe. Es war so schön. Seine Stimme ist schön. Er ist einfach eine wundervolle Person.

Schweren Herzens verlasse ich das Drop Entertainment. Nun stehe ich davor und blicke an dem Gebäude hoch. Werde ich es noch einmal betreten? Die größte Frage ist eher, wie ich jetzt weiter mache.

Erst einmal mache ich mich auf dem Weg nachhause und mache noch einen Abstecher beim Supermarkt. Dort besorge ich mir Vorrat für die nächsten Tage. Zuhause stelle ich nur all meine Sachen ab und mache mich auf den Weg zu Yuna. Im Café Lunatique ist mein Stammplatz leider nicht frei, also setzte ich mich an einen der vierertische. Nach keinen 2 Minuten kommt Yuna zu mir und setzt sich mir gegenüber.

„Wen haben wir denn da? Ich erkenne ich ja gar nicht wieder so lange wie ich dich schon nicht gesehen habe. Ist alles Okay bei dir? Du siehst fertig aus." Begrüßt sie mich. Tolle Begrüßung. Danke. „Ja... Ich war viel im Entertainment beschäftigt. Also ja... eher nein. Bis heute war noch alles okay. Aber seit einer knappen Stunde habe ich keine Arbeit mehr." Bringe ich hervor und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen.