The Masked Voice

4. you're my boss

Mira führt uns aus Taeyongs Büro raus.
„Ich werde euch jetzt erstmal da Aufnahme Studio zeigen in dem ihr arbeiten werdet." Sie redet während sie vor uns herläuft. Dongchan beugt sich zu mir.

„Hast du ihren Blick gesehen, als Herr Jung dich umarmt hat?" fragt er mich leise. Ich höre seine Stimme ganz nah an meinem Ohr und spüre seinen Atem.
„Ja, sie kommt mir jetzt schon sehr zickig vor und wenn sie sich in Zukunft immer so verhält, wenn Taeyong und ich zusammen sind raste ich aus!" ich werde versehentlich lauter. Mira scheint es gehört zu haben und dreht sich um. Ihr blick sagt alles, sie hat mich gehört. Sie bleibt erst stehen und kommt dann auf mich zu.

„Seien sie vorsichtig bei dem was sie hier sagen, so schnell wie sie hier reingekommen sind, können sie auch wieder gehen. Ich habe hier offensichtlich mehr sagen als sie." Kommt es zischend von ihr. Will sie mir etwa drohen? Mit so etwas? Wie kindisch, ist sie nicht eine erwachsene Frau? Benehmen tut sie sich nicht so.
„Hören sie mal, lassen sie ihre Gefühle mehr bei sich. Ich glaube kaum, dass sie mich hier rauskicken können." Sage ich ruhig und sehe ihr in ihre dunklen Augen die vor Wut aufblitzen.
„Wie können sie sich da so sicher sein?" Mira sieht mich schnippisch an. Ich zucke mit den Schultern.
„Naja, was glauben sie? Ist Jung Taeyongs Sekretärin wichtiger, weiß viel über ihn oder seine Schwester?" ich sehe sie erwartungsvoll an und kann beobachten wie ihr schnippischen Gesicht leicht zusammensackt. Schweigend dreht sie sich um und stolziert weiter den Gang entlang.

„Wow. Der hast du es gezeigt. Ich freue mich schon immer mehr auf unsere zusammen arbeitet." Dongchan lächelt mich an und folgt dann Mira. Schnell folge ich ihm und verkneife mir übers ganze Gesicht zu strahlen.
Uns wird das Aufnahme Studio gezeigt, wo wir ab morgen oder vielleicht schon heute arbeiten können. Außerdem kriegen wir noch die Clubräume von verschiedenen Gruppen gezeigt. Zwei vereinzelte nahmen kommen mir bekannt vor, aber dann war's das auch schon wieder. Für die Solisten gibt es keine extra räume, aber so wie ich erfahren habe, arbeiten sie dann auch nur hauptsächlich in der Aufnahme und gehen dann vielleicht mal in die Cafeteria. Die meisten von ihnen, es gibt hier, mit Dongchan, 4 Solisten, wohnen in dem Gebäude direkt neben an.

„Wohnst du dort auch Dongchan?" ich drehe mich zu ihm und sehe ihn fragend an. Er nickt.
„Aber noch nicht lange, muss mich noch daran gewöhnen. Vermutlich werde ich die meiste Zeit hier verbringen." Er steht auf und dreht sich noch einmal zu mir.
„Kommst du mit ihn die Cafeteria, was essen?" fragt er. Ich verneine mit dem Kopf.

„Ich gehe mir bei Salmae was holen und dann ins Studio gehen um mich schon mal ein bisschen daran zu gewöhnen." Dongchan nickt und geht. Ich sehe ihm nach. Er hat einen schnellen schritt, genauso wie ich. Seine Haare sind dunkelbraun, so ähnlich wie meine. Ich starre förmlich auf seinen Rücken bis er nicht mehr zu sehen ist.

Mira hat uns bis vor kurzem durch das Entertainment geführt und nun haben wir noch ca. zwei Stunden wo wir uns selbst umschauen können. Später wollen Dongchan und ich uns zusammensetzten und uns ein Thema für sein Debüt Album überlegen.

Nachdem ich mir bei Salmae etwas zu essen geholt habe, bleibe ich gleich dort im Landen und esse dort. Mein Blick hängt auf der Straße. Ich beobachte die vielen Autos die vorbeifahren. Ich zähle die Sekunden mit, wie lange für die Fußgänger grün ist und sehe immer wieder Leute noch schnell über die gerade rot gewordene Ampel rennen. Inzwischen habe ich aufgegessen. Ich rufe kurz auf Wiedersehen, gehe raus und trödle ins Entertainment. Dort kommt mir ein Mann entgegen, welcher mich sofort anspricht.

„Sie sind Choi Gayeong, richtig?" zwei Meter vor mir bleibt er stehen. Unsicher nicke ich auf seine Frage.
„Ich sollte mich erstmal vorstellen. Ich bin No Ji Wook. Taeyong hat mich gebeten, falls ich sie auf dem Weg nach draußen treffe, sie nach oben in sein Büro zu schicken." Er spricht schnell, aber deutlich. Ich nicke und bedanke mich, dass er mir das gesagt hat. Also bin ich kurz darauf vor seinem Büro und öffne zögerlich die Tür. Niemand ist dort. Ich stelle mich unsicher neben den Schreibtisch und warte. Mein Blick schweift umher und bleibt an der Tür hängen. Hinter dieser erkenne ich Taeyong. Er öffnet die Tür und schließt sie hinter sich sofort wieder.
„Danke, dass du gekommen bist." seine Stimme hat einen fröhlichen Ton.
„Du bist mein Boss, dann muss ich ja wohl kommen." gebe ich mit einem leichten lachen von mir.
„Da du jetzt die Produzentin von Dongchan bist, wirst du seinen bzw. euren Arbeitsplan machen. Bis Ende Dezember sollte das Album spätestens fertig sein. Wie viele Songs ihr dafür macht ist euch überlassen, wenn ich wollt könnt ihr auch eine Single machen. Ab morgen wird euch das Tonstudio Nummer 7, diese Zeit über, zu Verfügung stehen. Es wäre aber dennoch gut, wenn du mir euren Plan schickst." erklärt mir Taeyong und reicht mir ein paar zusammen geheftete Seiten.
„Dort steht alles noch Mal drauf." dankend nehme ich sie entgegen.
„Hast du noch Fragen?" fragt er und dreht sich Währenddessen um zu seinem Schreibtisch. Er nimmt ein kleines Notizbuch und einen Stift.
„Nein, aber es kommen bestimmt noch welche. Ich freue mich so sehr das endlich machen zu können!" ich strahle ihn. Seine Augen hellbraunen Augen leuchten kurz auf.

„Dann sehen wir uns morgen wieder. Ich will mich jetzt gleich mit Dongchan treffen und anfangen. Ich bin mir nicht sicher ob er noch in der Cafeteria ist, hast du seine Nummer? Dann könnte ich ihn anrufen." Zögerlich blicke ich hoch zu Taeyong. Er ist mindestens ein Kopf größer als ich, wenn nicht sogar mehr. Seine Haare haben einen leichten Rotstich, heute hatte er anscheinend nicht viel Zeit gehabt um mit ihnen richtig was zu machen.
Er nickt, greift in seine Hosentasche und zieht sein Handy raus. Kurz tippt er darauf herum und hält es mir vors Gesicht.
„Ich nehme an, du hast immer noch keine flat, richtig?" sagt er mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Augen verdrehend nehme ich Taeyongs Handy und schreibe Dongchans Nummer ab. Fertig damit gebe ich es ihm zurück und stecke mein Handy wieder weg.
„Danke! Noch mal bis morgen." Sage ich im Umdrehen und verlasse das Büro. Wieder hole ich mein Handy heraus. In den Kontakten suche ich Dongchans Nummer und rufe an. Keine drei Sekunden später nimmt er ab.

»Yang Dongchan.« Meldet er sich.
»Dongchan, hier ist Gayeong. Wo bist du denn gerade?« frage ich.
»Ich sitze noch in der Cafeteria, aber wollte gleich los. Habe vorhin noch erfahren das wir doch noch einen Raum kriegen, in dem wir arbeiten können.« Meint er. Das ist gut.
»Okay, würdest du auf mich warten, dann können wir dort zusammen hingehen.«
»Klar, bis gleich.« Und schon hat er aufgelegt.

Kurz darauf bin ich da. Zusammen gehen wir los.
„Wir sollten jetzt einen Plan machen, wann wir wo und wie arbeiten. Spätestens Ende Dezember soll dein Debüt Album fertig sein. Hast du denn schon Ideen in welche Richtung es gehen soll? Welches Thema, ob es eine Single sein soll oder gleich ein Album mit mehreren Songs? Hast du schon Songtexte die du dafür verwenden willst oder soll ich das übernehmen?" das sind meine ersten Fragen als wir uns hingesetzt haben und ich meinen Notizblock und Stift in der Hand habe.
„Also viel habe ich noch nicht, aber zumindest weiß ich, dass ich erstmal mit einer Single anfangen möchte. Außerdem schreibe ich lieber selber die Lyrics und falls ich Hilfe brauche komme ich gerne auf dich zurück." Antwortet er mir.

Weitere drei Stunden verbringen wir in dem kleinen Raum. Dongchan meint, ich solle den groben Arbeitsplanmachen und ihm schicken, er würde sich dann danach richten. Die ungefähre Richtung der Single haben wir auch soweit.
Mittlerweile ist es früher Abend. Mein Notizblock ist um weitere mehr gefüllt als davor. Und langsam merke ich wie der Hunger in mir hochsteigt.