Stalker?

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Langsam ging ich zu meiner Uni. Es war ein schöner Sommertag und ich genoss die warme Luft. Die Sonne schien auf meinen bereits leicht gebräunten Körper und spiegelte sich in dem Glas der Läden.

Ich erschrak. War das etwa ein Geräusch? Ich bin hier vollkommen alleine. Die Läden machen erst um neun Uhr morgens auf und jetzt ist es erst sieben Uhr. Ich wandte mich nach hinten, wo ich aber nur die bereits hinter mir gelassene Straße fand. Schnell nahm ich ein Tempo auf, sodass ich fast joggte.

Das war nicht das erste mal, dass mir sowas passiert ist. In letzter Zeit denke ich öfter, dass ich verfolgt werde. Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit. Es waren noch fünfzehn Minuten, bis ich bei meiner Uni ankommen würde. Meine Fantasie malte sich bereits Situationen aus, die passieren könnten. Diese waren nicht sonderlich schön und so lief ich noch schneller und war jetzt fast am sprinten.

Plötzlich kam mir ein Gedanke. Ich rief mir meine unwirkliche Begegnung mit dem komischen Mann in Erinnerung. Ich hatte anscheinend erfolgreich versucht, diesen Moment zu verdrängen. Es war jetzt schon ein Monat her. Ich verlangsamte meine Schritte etwas und schaute mich erneut um. Wieder sah ich nichts und ging weiter. Das war vielleicht auch einfach nur Einbildung.

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Schweißgebadet wachte ich auf. Meine Augen mussten sich erstmal an die Dunkelheit gewöhnen, bevor ich etwas sah. Langsam konnte ich mich entspannen.

Ich hatte geträumt, dass der komische Mann wieder da war und mich entführt hat. Ich wehrte mich und versuchte alles erdenkliche gegen ihn zu machen, doch er war einfach zu stark. Ich konnte nichts machen. Ich schrie mir die Seele aus dem Leib, doch weit und breit war niemand zu sehen. So musst ich es über mich ergehen lassen.

Dieser Traum war schrecklich und wahrscheinlich nur da, weil ich den Tag immer wieder an diesen Mann denken musste. Aber wie gesagt: es ist nur ein Traum. Langsam legte ich mich wieder hin und versuchte zu schlafen, was aber erfolglos blieb. Also stand ich auf und ging in die Küche. Ich versuchte so leise wie möglich zu sein, um die anderen nicht aufzuwecken.

Auf der Uhr stand 05:21. Das bedeutet, dass ich eh schon in ungefähr einer halben Stunde aufstehen müsste. Es lohnt sich also nicht sich wieder hinzulegen und so machte ich mir einfach schonmal Frühstück. Da mir nichts anderes einfiel, nahm ich mir Cornflakes mit Müsli. Sehr ausgewogen.

Ich schreckte hoch, da das Licht angegangen war. Schnell erkannte ich Jackie, die immer so früh aufstand, um joggen zu gehen. Sie guckte mich komisch an und fragte:„ Was machst du denn hier? Du stehst nie so früh auf."

Sollte ich ihr von meinem Traum erzählen? Nein, wahrscheinlich nicht. Ich hatte den anderen auch nichts von der Begegnung im Park gesagt, also wäre es wahrscheinlich besser, es einfach zu lassen.

„Konnte nicht mehr schlafen.", antwortete ich also. Sie sah mich forschend an, bekam aber keine weiteren Details und so verabschiedete sie sich und ging raus. Gerade noch so gerettet.

Der Tag verlief sonst normal, bis zum Nachmittag zumindest. Als ich gerade auf dem Weg nach Hause war, bemerkte ich wieder ein Geräusch. Nur waren jetzt auch andere Leute auf der Straße, was mir ein sicheres Gefühl gab. Wer würde mir hier schon was tuen?

Ich kam an einem verlassenen Geschäft vorbei und fühlte, wie mich etwas dort rein zog. Mein Instinkt sagte mir zu schreien, aber ich war wie gelähmt und stand noch unter Schock, um so schnell zu reagieren.

Ich blickte in das vertraute Gesicht von dem Mann, der mich schon einmal so ansah. Im Park, vor genau einem Monat. Er war mit dem Rücken zum Ausgang und nach einem kleinen Check, konnte ich nirgendwo anders raus.

Gespannt wartete ich, dass er etwas sagen oder machen würde. Das tat er aber nicht. Also fragte ich mit einer weniger selbstbewussten Stimme, als ich eigentlich wollte:„ Was willst du von mir?". Er antwortete nicht, sondern sah mich nur dominant an.

Dann sagte er:„ Seit unserer Begegnung gehst du mir nicht mehr aus dem Kopf. Warum bist du weggelaufen? Es war doch gerade so schön." . Ich guckte ihn nur ungläubig an und sagte wieder:„ Was willst du von mir?". Daraufhin grinste er und sagte:„ Ich will, dass du mit mir zusammen bist, bei mir wohnst und meins bist!". Geschockt guckte ich ihn an. Wie konnte er nur sowas sagen?

Das blöde war nur, dass ich das wollte. Ich kannte ihn nicht und es weist nicht darauf hin, dass er sonderlich nett ist, aber er gibt mir ein Gefühl, was ich noch nie gespürt habe. Es macht mich irgendwie abhängig von ihm.

Sein Grinsen wurde größer, aber warum? „Ich weiß was du denkst und ich fühle genauso. Komm mit mir, oder ich muss dich zwingen!", sagte er, als würde er über mich bestimmen.

Nein, ich konnte mein Leben nicht für jemanden aufgeben, der so ist. Ich kenne ihn nicht und das sollte auch besser so bleiben, also sprach ich meine Gedanken aus.

„Also wenn das so ist, dann muss ich dich wohl zwingen. Außer du gehst auf die Knie und bettelst mich an, dass du gehen darfst.", sagte er wichtigtuerisch. Wie konnte er sowas verlangen. Ich bin doch nicht seine unterworfene. „Pff, das mache ich mit Sicherheit nicht.", antwortete ich. „Tja, dann kommst du hier auch nicht raus.", sagte er lässig.

Na toll, jetzt musste ich mich entscheiden. Entweder lass ich mich entführen oder ich lass mich demütigen. Da ist die zweite Wahl wohl doch besser. Ich tat also wie mir geheißen und kniete mich hin. Er grinste mich dominant an und sagte:„Und jetzt sag :bitte lass mich gehen, daddy.". Boah wie konnte er nur so sein. Mein Körper fand das aber wohl doch ganz schön, denn ich merkte, wie mein Bauch kribbelte. „Bitte lass mich gehen.", sagte ich also. „Daddy!", sagte er. „Boah, Bitte lass mich gehen, DADDY.", wiederholte ich mich, mit besonderer Betonung auf dem letzten Wort.

„Hmm, Nein.", sagt er und ich merkte wie ich zur Seite fiel.

Ein geheimnisvoller MannWhere stories live. Discover now