Irgendwie Anders

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INSPIRATION: Jene Insta Stories, als Wincent und Alvaro am Freitag, 23. April, beim Sat1-Frühstücksfernsehen waren.

Dies ist eine kleine Fortsetzung zu "Weck mich nicht auf"

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»Doch mit Dir ist es irgendwie anders, irgendwie anders,
Bei Dir bin ich irgendwie anders, irgendwie anders«

»Och, das gibt’s doch gar nicht, ey«, seufzte Alvaro und drückte auf den Wecker, der erbarmungslos schrill klingelte. Herzhaft gähnte er und schaute kurz auf die Uhrzeitzeige. 4:50. Kurz vor fünf. Wer zum Teufel hatte…
»Fuck«, murmelte er, beugte sich zur Seite und lächelte, weil Wincent noch tief und fest schlief. Nicht einmal dieser Wecker hatte ihn wecken können, aber nach dieser Nacht war das auch kein Wunder. Lächelnd beugte Alvaro sich vor und küsste sanft Wincents Mundwinkel, nur um ein tiefes Brummen zurück zu bekommen. »Wince«, murmelte er. »Wir müssen aufstehen.«

Wince öffnete ein Auge, schaute ihn verschlafen an und Alvaro fühlte tiefste Wärme durch seine Brust rauschen – und noch immer dieses bohrende schlechte Gewissen, weil er diesen wunderbaren Mann so lange so tief verletzt hatte. Er war so glücklich, dass Wince ihm nach dem Ende dieser Farce mit Sofia, das wirklich überfällig gewesen war, eine Chance gab, und irgendwie fühlte es sich jetzt noch viel besser mit Wince an als vorher. Inniger, tiefer. Natürlich, weil sie viel mehr Zeit miteinander hatten, weil Alvaro nun nicht mehr zwischen Berlin und Barcelona hin und her jettete, weil sie Zeit miteinander verbrachten. So absurd es klang, wenn man bedachte, wie lange sie sich schon kannten und einander verfallen waren, und Alvaro fragte sich immer noch, wie er diesen Mann so lange hatte verletzen können. Natürlich hatte er bemerkt, dass Winces Herz jedes Mal brach, wenn er morgens wieder ging und er hatte sich selbst dafür gehasst.

Immer wieder hatte Alvaro sich gefragt, wie sie in diese Situation hatten schlittern können – denn er liebte Wincent doch, aber den Mut dazu zu stehen, hatte er einfach nicht gefunden. Dabei hatte Sofia ihn ermutigt, wusste sie doch, wie sehr er Wincent möchte. Sie war nicht nur Alvaros beste Freundin, sie war wie eine Schwester für ihn und Alvaro war ihr unendlich dankbar für alles, was sie ihm ermöglicht hatte. Aber je öfter er sich mit Wincent getroffen hatte, desto deutlicher hatte Alvaro gespürt, dass er eine Entscheidung treffen musste. Für sich und vor allem für Wincent. Und dass es die richtige gewesen war, daran gab es keinen Zweifel –  dafür brauchte er nur den Mann neben sich im Bett anzuschauen.

»Warum müssen wir mitten in der Nacht aufstehen?«, nuschelte Wincent, Alvaro grinste, legte eine Hand an die weiche Wange und küsste sich sanft über Wincents Mundwinkel.
»Es ist fast fünf«, gab er zurück.
»Wieso, in Herrgottsnamen, müssen wir um fünf Uhr aufstehen?«, gab Wincent zurück, immer noch nicht wirklich wach.
»Frühstücksfernsehen«, murmelte Alvaro an Wincents Lippen. »Und dann… Finale.«
»Wer, zum Henker, hat denn diese Termine gelegt?«, stöhnte Wince.
Alvaro lachte und küsste Wincent etwas tiefer. »Los, komm, aufstehen. Wir müssen in einer Stunde dort sein.«
Wincent stöhnte erneut, öffnete schließlich beide Augen und blinzelte verschlafen. »Ich glaube, ich überlege mir das nochmal mit der zweiten Chance.«
Alvaro lachte erneut, küsste Wincent auf den Mund, sagte »Los, komm schon, Schlafmütze«, und schälte sich aus dem Bett.

Nach einer erfrischenden Dusche stand Alvaro summend vor dem Spiegel, fuhr sich durch die dichten Haare, die zu bändigen zu dieser Uhrzeit noch unmöglicher war als sonst und knöpfte das hellblaue Hemd, für das er sich entschieden hatte, zu. Wincent kam, nur ein Handtuch um die Hüften geschlungen, ins Bad geschlurft und Alvaro musste schmunzeln, weil er sich gähnend eine Hand vor den Mund hielt und dabei so niedlich aussah, dass er ihn am liebsten sofort in die Dusche geschoben hätte. Ohne Handtuch, verstand sich.
Misstrauisch musterte Wince Alvaro. »Willst du wirklich so gehen?« fragte er.
Alvaro schaute an sich herunter. »Stimmt etwas nicht?«, fragte er verdutzt.
Wince zog eine Augenbraue hoch trat vor Alvaro und küsste ihn sanft auf den Und. Dabei legte er beide Hände an Alvaros Hemd und Alvaro keuchte. Herrgott, er war schon angezogen, und Wince hatte nur… »Wincent«, murmelte er in ihren Kuss. »Wir haben keine Zeit für…« Dabei wollte er doch nichts lieber und fragte sich, wie es sein könnte, dass er immer noch so verrückt nach diesem Mann war. Vermutlich würde sich daran nie etwas ändern.
»Weiß ich«, gab Wince zurück, knöpfte dabei einen weiteren Knopf an Alvaros Hemd zu und löste sich grinsend von Alvaro. »So ist besser«, zwinkerte er, und klopfte auf Alvaros Brust, dort wo jetzt nur noch zwei Knöpfe offen waren. Dann drehte er sich dann um, ließ das Handtuch fallen, stieg in die begehbare Dusche und grinste, als er sich umdrehte und die Duschtür schloss: »Hör auf, auf meinen Hintern zu starren, Soler.«

One Shots - Alvaro Soler & Wincent WeissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt