One Shots - Alvaro Soler & Wincent Weiss

Blackout

TITEL: Blackout
INSPIRATION: Nach einer verlorenen Wette war die Aufgabe, für SolerWeiss einen OS nach einem ausgesuchten Foto zu schreiben. Bild seht ihr oben. Hat Spaß gemacht! ☺️☺️☺️

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»Oh wow, was war denn bitte gestern Abend so fies?« Stöhnend sank Wincent zurück in die Kissen seines Bettes und presste sich Daumen und Zeigefinger der rechten Hand an die Schläfen. Sein Kopf dröhnte, und als er kurz die Augen öffnete, hatte er das Gefühl, von einem Blitz getroffen zu werden. Er blinzelte, schloss gleich wieder die Augen und gab sich ein paar Minuten, um zu sich zu finden.
Erst allmählich kehrte die Erinnerung zurück. Der vierte Tauschabend der 6. Song meinen Song-Staffel, Alvaros Abend, lag hinter ihnen, es war eine spanische Party gewesen. Auch noch nach der Show. Wince hatte schon vor der Aufzeichnung gegen seine Nervosität angekämpft, weil er zum ersten Mal überhaupt spanisch singen würde. Okay, es war nur der Refrain von Alvaros Song Ella, aber das genügte, um weiche Knie zu bekommen. Vor allem wollte er vor Alvaro auf gar keinen Fall einen Texthänger haben, etwas vergessen oder sonst irgendwie versagen. Sie hatten sich von Anfang an so gut verstanden, als würden sie sich schon ewig kennen, und weil Alvaro Wincents Nervosität natürlich bemerkt hatte, hatten sie vor der Show schon ein, zwei Bier getrunken. Nach den Aufzeichnungen hatte die Party erst richtig begonnen, und Wincent wusste nur noch, dass es sehr spät geworden war, bis sie endlich in ihre Suiten gegangen waren.

Aber Moment mal - irgendetwas stimmte nicht. Er schlief in größeren Hotelbetten nie auf der linken Seite, immer rechts. Stirnrunzelnd setzte Wincent sich auf und sah die auf dem Boden verteilten Klamotten. Oh Mann - war er so betrunken gewesen, dass er einfach alles ausgezogen und auf den Boden geworfen hatte und ins Bett gekrochen war? Unwillkürlich schwenkte sein Blick nach rechts neben sich - und er erstarrte mitten in der Bewegung und seine Augen weiteren sich vor Schreck. Alvaro lag, den Rücken ihm zugewandt, neben ihm und schlief noch tief und fest. Die Bettdecke lag halb auf, halb unter ihm, kurz blieb Wincents Blick an dem muskulösen Rücken hängen und er versuchte vehement, sich an irgend etwas zu erinnern. Was zum Teufel war hier passiert? Er wusste nicht einmal mehr, wie er hier gelandet war. Offenbar in Alvaros Suite, neben dem Spanier im Bett.
Wincent konnte nur hastig und so leise wie möglich aufstehen, seine Klamotten einsammeln und sich vergewissern, dass seine Schlüsselkarte für seine Suite noch in seiner Hosentasche steckte. Er warf einen kurzen Blick auf Alvaro, der immer noch schlief, kramte verzweifelt in seinem Gedächtnis, aber alles war nur ein schwarzes Loch. Und ohne Ende peinlich. Er musste hier weg - sofort.

Normalerweise frühstückten sie alle gemeinsam, und Wincent brauchte dringend einen Kaffee. Am besten Espresso. Fünf davon.
»Guten Morgen zusammen«, flötete Jeanette neben Wincent, als er sich auf der Terrasse an den langen Tisch neben Johannes gesetzt und eine Kopfschmerztablette genommen hatte. »Na, Winni, war's spät gestern?«, lachte Johannes prompt und Wincent warf seinem Kumpel einen bösen Blick zu.
»Wo steckt denn unser Lieblingssspanier?«, schaute Jeanette in die Runde.
»Ich hab an seiner Tür geklopft, aber es kam keine Antwort«, meinte ihr Gastgeber, Paddy Kelly, belustigt. »Ich denke, wir lassen ihm etwas für später übrig.«
»Wince, du bringst Alvaro bestimmt nachher noch nen Kaffee in die Suite, oder?«, kicherte Jeanette. »Ihr wart ja gestern kaum auseinander zu bekommen.«
Wincent verschluckte sich und prustete in seinen Kaffee. »Was?«
»Blackout?«, kicherte Jennifer, die ihm gegenüber saß. »Ihr habt schon ganz schön aneinander geklebt. Zusammen getrunken, gequatscht und so.«
»Aber... also, nur gequatscht?«, musste Wincent einfach fragen.
»Bis wir gegangen sind jedenfalls, ja«, lachte Jeanette. Dann beugte sie sich vor und Wince wusste, dass er etwas vollkommen Falsches gesagt hatte. »Warum nur gequatscht? Gibt's etwas, das wir wissen sollten, Winni?«, wackelte sie anzüglich mit den Augenbrauen.
»Nichts, was dich irgendetwas anginge, liebste Jeanette«, half ihm da urplötzlich Alvaro und Wince lief es heiß und kalt den Rücken runter. Alvaro zwinkerte ihm wie immer vollkommen cool zu und setzte sich - natürlich ihn gegenüber. Verdammt, er konnte sich immer noch an nichts erinnern, so sehr er sich auch anstrengte!
»Ich find's trotzdem raus«, flötete Jeanette und Wincent war klar, dass sie, was auch immer in Alvaros Suite passiert war, aufpassen mussten.