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Hunter's POV

Ich war aufgeregt. Nein, das war gar kein Ausdruck. Ich war nervös, unruhig. Ach egal, einfach die Steigerung von aufgeregt. Ich war noch nie mit einem Mädchen Abendessen, geschweige denn mit so einem süßen. 

Ich weiß, ich war schon 17 Jahre alt und mir war auch bewusst, dass andere Typen in meinem Alter schon mindestens drei Freundinnen hatten. Ich war nicht so. Ich hatte zwar in der siebten Klasse meinen ersten Kuss an ein Mädchen namens Aspen verloren. Ich war zu ihr nach Hause gegangen weil mich ihre Mutter gefragt hat, ob ich ihrer Tochter denn nicht bei Mathe helfen könnte. Ich wollte erst nicht, da Aspen ein wenig merkwürdig war. Ich konnte nicht erklären was, aber irgendetwas an ihrer Art fand ich abstoßend. Jedenfalls gab ich mich geschlagen als ihre Mutter mir 15 Dollar für die Nachhilfe anbot. Während ich Aspen das Thema, welches wir zu der Zeit in Mathe behandelt hatten, beibrachte starrte sie mich die ganze Zeit etwas komisch an. Als ich dann gehen wollte, gab sie mir einfach ohne Vorwarnung einen Kuss direkt auf die Lippen. Ich war total überrumpelt und fragte sie dann entrüstet "Bist du bescheuert?". Meine Reaktion war eventuell etwas heftig, aber sie hätte mich wenigstens vorher fragen oder vorwarnen können. Auf jeden Fall war Aspen am Boden zerstört und hat nie wieder mit mir geredet. Ende der Geschichte. 

Mia öffnete die Speisekarte und verlor sich darin. Ich tat es ihr gleich und entschied mich schnell für einen sogenannten Mahi Mahi- Street Taco. Ich klappte die Karte zu und wandte meinen Blick zu Mia. "Weißt du schon was du möchtest?", fragte ich sie vorsichtig. Mit dem Blick immer noch in der Karte hängend nickte sie. "Ich denke ich nehme diesen Mahi Mahi- Taco", kam es von ihr. "Meinst Du das ernst?", fragte ich belustigt. "Ja, warum denn nicht? Stimmt damit was nicht?" Sie erhob ihren Blick von der Speisekarte. "Doch klar, ich hatte nur auch vor diesen Taco zu bestellen", meinte ich daraufhin und kratzte mich, wie so oft am Hinterkopf. "Oh, ja dann haben wir beide wohl den selben Geschmack", kicherte sie. "Ja, das stimmt wohl". 

Schon kam Katy, die Bedienung, auf unseren Tisch zugelaufen und nahm unsere Bestellung auf. So schnell wie sie kam, so schnell verschwand sie auch wieder hinter der Theke. 

Es hatte sich eine etwas unangenehme Stille verbreitet. "Wieso kannst Du eigentlich so gut englisch?", fragte ich Mia und hätte diese Frage nur zu gerne wieder zurückgenommen, da sie so gar nicht zur Situation passte. Sie blickte ein wenig verwirrt zu mir, doch antwortete dann auf diese unpassende Frage. "Nun, mein Dad ist halb Engländer und halb Deutscher. Seine Mutter sprach nur englisch mit ihm. Er wuchs also zweisprachig auf. Als ich dann geboren wurde, beschloss mein Dad mich ebenfalls zweisprachig zu erziehen, da es nie schadet mehrere Sprachen zu können." "Oh, das ist ja cool. Hast Du denn auch Familie in England?" "Naja, nur Cousins meiner Oma und mit denen habe ich nicht wirklich Kontakt. Aber kannst Du denn auch italienisch? Du hast mir ja gesagt, dass Dein Vater Italiener ist." "Ja. Ich kann flüssig italienisch sprechen. Manchmal fehlen mir jedoch Wörter.  Ich weiß eigentlich gar nicht, ob man das immer noch als flüssig bezeichnen kann", antwortete ich anfangs stolz und zum Ende hin etwas leiser. "Natürlich kann man das als flüssig bezeichnen. Mir fehlen ja im Englischen auch manchmal Wörter. Das ist ganz normal", meinte sie mit einem warmen und süßen Lächeln. 

Ein paar Minuten hielt unser Gespräch über Sprachen noch an und ich erfuhr, dass Mia ziemlich sprachbegabt war. Sie konnte deutsch, englisch und französisch fließend sprechen. Sie lernte dazu auch noch spanisch, japanisch und italienisch. Ich war baff und mir stand mein Mund leicht offen, da ich das überhaupt nicht erwartet hatte. 

Katy kam schon wieder hektisch um die Ecke zu uns geeilt und balancierte in der einen Hand ein Tablett mit zwei Wassergläsern und in der anderen Hand zwei vollgeladene Teller. Wie sie das schaffte? Keine Ahnung. Sie stellte die Sachen ab, wünschte uns einen guten Appetit und war dann auch schon wieder weg. Mia leckte sich leicht über die Lippen und betrachtete mit großen Augen das Essen. Es war nicht schwer zu bemerken, dass sie ziemlich hungrig war. "Also dann, guten Appetit", verkündete ich. "Dir auch", bekam ich als Antwort und schon säbelte sie an ihrer Mahlzeit herum. 

Unsere beiden Teller waren leer. Mia hatte sich auf ihrem Stuhl zurückgelehnt und auf ihren Lippen lag ein zufriedenes Lächeln. Mir gefiel es, dass sie sich in meiner Gegenwart so wohl fühlte, obwohl wir uns gerade erst kennengelernt hatten. "Und, satt?", fragte ich sie während ich mich ebenfalls auf meinem Stuhl zurücklehnte. "Sehr" 

Und schon wieder kam Kelly um die Ecke gesaust und schnappte sich unsere leeren Teller. "Darfs noch was sein für die zwei Turteltäubchen?" Ich wurde rot. Mia wurde noch röter. Wir beiden starrten ausdruckslos und mit hochroten Gesichtern Katy an. "O-Oh, i-ich dachte... ihr seid vielleicht... oh, ähm E-Entschuldigung", nun wurde Katy ebenfalls rot. Mir war das ganze so unglaublich unangenehm und ich konnte förmlich spüren, dass Mia sich genauso fühlte. "N-Nein, das wäre alles" stammelte Mia schließlich, den Blick auf den Tisch gerichtet. "Getrennt oder zusammen?"; fragte Katy. "Getrennt!" "Zusammen!" "Mia, lass bitte mich zahlen", bat ich sie und schaute sie mit einem fordernden Blick an. "O-Okay, na gut. Danke!". Sie schenkte mir erneut ein warmes Lächeln. "Also gut. Ich komme gleich mit der Rechnung wieder", verkündete Katy und drehte sich um. 

"Ich zahl dir das wieder zurück", meinte Mia als wir aus dem Restaurant traten. "Ach was. Sieh es als eine Art Willkommensgeschenk", versicherte ich ihr und lief dann unbemerkt etwas näher neben ihr als sonst. Ich mochte sie. Sie war so fürsorglich und zuvorkommend. Wenn ich mit anderen Mädchen redete, fühlte ich mich nie so. Aber bei Mia war das ganz anders. Ich konnte das Gefühl nicht beschreiben aber es war schön und komisch zugleich. 

Während der Fahrt unterhielten wir uns ein wenig über die Schule. Mia war eindeutig aufgeregt. Es war ihr erster Tag an einer typischen amerikanischen High School, mit Footballspielen, Proms, und viel zu vielen nervigen Menschen. Der Unterschied zwischen deutschen und amerikanischen Schulen war nach ihren Erzählungen und meiner Erkenntnis ziemlich groß. Mir war nun klar, warum sie so aufgeregt war. Ich versicherte ihr noch, dass sie immer zu mir kommen konnte, wenn sie sich verloren, fehl am Platz oder wie auch immer fühlte. Sie nahm dieses Angebot dankend an und wenige Augenblicke später standen wir vor dem Haus, zu dem uns mein Navi geführt hatte.

 Es war ein schönes, modernes, typisch amerikanisches Haus. Ich parkte vor der Garage und stieg aus. Mia blieb diesmal im Auto sitzen und wartete bis ich ihr die Tür öffnete. Ich musste grinsen und hielt ihr meine Hand hin. Diese nahm sie ebenso grinsend und stieg problemlos aus dem Mustang aus. Hinter ihr schlug ich die Türe zu, ließ jedoch ihre Hand nicht los. Ihr schien das nichts auszumachen. Zu weit aus dem Fenster gelehnt hätte ich mich nicht, wenn ich gesagt hätte, dass es ihr sogar gefiel. Wir schlenderten also langsam nebeneinander zur Haustüre. Dort angekommen kramte sie ihren Haustürschlüssel hervor und öffnete die Tür. Ich drehte sie noch einmal zu mir um und gab ihr einen sanften, jedoch bedeutungsvollen Kuss auf ihren Handrücken, da ihre Hand immer noch in meiner lag.  Ihre Wangen wurden erneut leicht rosig und sie schenkte mir, wie schon so oft an dem Tag, ein breites Lächeln. Ich ließ ihre Hand aus meiner geiten und sie drehte sich zur Tür um. Bevor sie diese jedoch nach ihrem Eintreten wieder schloss, winkte sie mir noch schnell zu und dann war sie auch schon hinter der großen anthrazitfarbenen Haustüre verschwunden. 

Mein Lächeln verging nicht. Nicht mal als ich selbst zuhause angekommen war. Nicht mal als ich mich ins Bett legte. Es verging einfach nicht. Und das nur wegen ihr. 

Freunde der Sonne, 

es tut mir so leid, dass ich so lange nicht geupdatet hab. Ich hatte irgendwie eine Schreibblockade oder sowas (hört sich ridiculous an beim achten Kapitel ich weiß)... naja jedenfalls bin ich baaackkk 

ÜBRIGENS HABEN WIR ÜBER 180 READS WHAAAT? Ich meine ja, es hört sich vielleicht nicht so viel an für euch aber es bedeutet mir so unglaublich viel <3 Ich bin soo dankbar um jeden, der diesen Müll hier liest und kommentiert und dafür votet. 

Auf jeden Fall würde ich mich wie immer riesig über ein Feedback von euch freuen. Vielleicht votet ihr ja sogar hehe 

Ich hab euch alle lieb and don't forget to tpwk 

Leni<3 

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 02, 2021 ⏰

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