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Black wartete vor dem Eingang zum Slytherin Gemeinschaftsraum auf mich. Nur kam ich nicht aus dem Gemeinschaftsraum, sondern von Draußen auf ihn zu.

Er hatte mir den Rücken zugekehrt, als ich ihn begrüßte: „Du bist zu früh."

„Das nennt man pünktlich." Ein strahlendes Lächeln zierte sein Gesicht. „Ich wollte nicht riskieren, dass du auf mich warten musst."

„Ist das jetzt höflich oder einfach nur altmodisch?"

„Möglicherweise ein Wenig von beidem."

Ohne es zu wollen, stahl sich ein kleines Lächeln auf mein Gesicht. „Scheint wohl so zu sein. Gehen wir los?"

„Einen Moment noch. Eine Sache gibt es noch." Er trat an mich heran und steckte mir eine kleine orangefarbene Blume hinters Ohr. „Das betont deine wunderschönen Augen."

„Wusste gar nicht, dass ich orangene Augen habe."

„Natürlich nicht, aber das Braun strahlt dadurch." Er hatte seine Hand an meinem Gesicht gelassen, sodass ich einen Schritt zurücktrat und er seine Hand wieder sinken ließ.

„Das hat noch nie jemand gesagt."

„Irgendwann ist immer das erste Mal oder nicht?"

„Leider muss ich dir recht geben."

„Was heißt hier leider!" Er grinste und bot mir seinen Arm an. „Gehen wir los?"

„Ja." Ich lief los, ohne mich bei ihm unterzuhaken. „Durch den Gang hinter dem Sternenhimmel?"

„Hinter dem Sternenhimmel?" Er sah mich stirnrunzelnd an. „Wo soll das sein? Was meinst du?"

„Ein Geheimgang, der nach Hogsmeade führt?"

„Den kenn ich gar nicht."

„Wirklich nicht?" Lachend sah ich ihn an. „Ich hatte das so mitbekommen, dass ihr die Meister der Geheimgänge seid."

„Sind wir auch!"

„Wie wolltest du denn nach Hogsmeade? Einfach den normalen Weg? Nicht sonderlich unauffällig."

„Ne, ich wollte durch die bucklige Hexe."

„Oh ja, davon hab ich gehört." Ich zuckte mit den Schultern. „Habe ich noch nie benutzt."

„Wirklich nicht? Warum?"

„Ach ich hab es nicht so mit dem Zaubern und so wie ich es verstanden habe, muss man den Gang durch einen Spruch öffnen."

„Ja, aber das würdest du doch ohne Probleme schaffen!"

„Da wäre ich mir gar nicht so sicher. Vielleicht würde ich auch irgendwas in die Luft jagen. Im ungünstigsten Fall mich selbst."

„Ach, komm, so schlecht bist du doch nicht!"

„Doch schon." Ich stieg in sein Lachen mit ein. „Magie und Zauberei ist echt nicht mein Ding."

„Das scheint dich aber nicht so sehr mitzunehmen."

„Im Gegenteil!" Ich zuckte mit den Schultern. „Ich will auch gar nicht, dass das mein Ding ist. Ich interessiere mich nicht dafür. Von daher stört es mich auch nicht. Eigentlich ist es ja sogar gut. Stell dir vor du wärst gut in etwas, was du hasst. Das will doch keiner. Man würde von allen gesagt bekommen, dass man sein Talent nicht verschwenden solle."

„Wieso bist du dann hier, wenn du es hasst?"

„Lange Geschichte." Ich zuckte mit den Schultern. „Eine Geschichte, die ich ganz sicher nicht erzählen möchte." Erst als ich diese Worte aussprach, bemerkte ich, wieviel ich schon erzählt hatte. Wieso hatte ich nicht augenblicklich abgeblockt?

„In Ordnung. Wenn du nicht darüber sprechen willst, dann sprechen wir über etwas anderes. Gar kein Problem." Er warf mir ein Lächeln zu. „Also Nessa, bist du ein Hunde- oder ein Katzenmensch?"

„Was ist das denn für eine Frage?", wollte ich wissen und lachte auf. „Themawechseln kannst du."

„Eine wichtige Frage, die über unsere gemeinsame Zukunft entscheiden wird."

„Gemeinsame Zukunft? Wer sagt denn, dass es diese gibt?"

„Wenn du richtig antwortest, dann werden wir sie haben."

„Das heißt ich müsste die falsche Antwort geben, wenn ich dich los werden möchte?"

„Du sollst einfach ehrlich antworten. Es ist eine sehr wichtige Frage." Sein Blick zeigte eine Ernsthaftigkeit, die ich bisher noch nie bei ihm gesehen hatte. „Katze oder Hund? Ehrliche Antwort."

„Ehrliche Antwort?" Mein Kopf ratterte, ob ich damit irgendwas über mich selbst verriet. Machte es einen Unterschied, ob ich Katzen oder Hunde mehr mochte? Was würde er mehr mögen? Was wäre die falsche Antwort? Es war doch egal, was ich antwortete. Wenn ich seiner Meinung nach falsch antwortete, dann würde er mich vielleicht in Ruhe lassen. Ich hätte dadurch nichts verloren. Ich würde sogar meine Ruhe zurückgewinnen. Sollte ich richtig antworten, dann würde dieses Spiel weitergehen, was sich bisher als recht witzig dargestellt hatte, und wenn ich nicht mehr wollte, dann konnte ich mich noch immer von ihm abwenden und ihn ignorieren. Ich seufzte. Ich würde ihm eine ehrliche Antwort geben. Was auch immer das bedeutete. „Hund."

Blacks Lippen zogen sich zu einem breiten Lächeln. „Das war eindeutig die richtige Antwort."

„Verdammter Mist!", stieß ich aus, grinste aber.  

Bis ich ihm die Wette stahl (Harry Potter - Rumtreiber - Fan Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt