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„Wo gehen wir hin?", fragte ich.

„Das verrate ich dir noch nicht." Er holte einen Schal aus seiner Jackentasche. „Ehrlichgesagt soll das noch eine Weile geheim bleiben."

„Das ist nicht dein erst."

„Lass mir den Spaß, bitte."

Seufzend gab ich mich geschlagen und er band meine Augen zu, nahm mich bei der Hand und lief los.

Trotz unseres Gespräches konzentrierte ich mich auf den Weg.

„Was wollen wir auf dem Astronomieturm?", fragte ich als wir fast dort waren.

Sirius blieb abrupt stehen. „Du siehst was? Wieso hast du nichts gesagt? Och, Nessa."

„Ich sehe nichts. Noch eine Sache, die ich als Kind gelernt habe ist es mir Wege zu merken, auch wenn ich nicht sehe, wo ich hinlaufe." Ich zuckte mit den Schultern. „Falls man uns entführen sollte als Druckmittel."

„Du verarscht mich!"

„Nein, das ist mein Ernst."

„Was Kinder halt so gesagt bekommen...", murmelte er und ich konnte förmlich sehen, wie er den Kopf schüttelte.

„Aber was wollen wir da?"

Er nahm mir den Schal ab. „Wenn du es sowieso schon weißt, dann können wir uns das ja sparen."

Gemeinsam stiegen wir die Treppen hoch.

„Wooow.", hauchte ich und schaute mich mit großen Augen um. „Das ist wunderschön!"

Auf der einen Seite lag eine Decke auf dem Boden mit mehreren Kissen und einem Picknick in der Mitte. Aber das war nicht alles.

Im gesamten Turm hingen Lichterketten, die im Dunkeln funkelten wie Sterne.

Kurz stellte ich mir die Frage, wie die Lichterketten funktionierten, aber wahrscheinlich war es einfach Magie. Was wiederrum hieß, dass er für mich die Lichterketten organisiert hatte, um sie zu verzaubern.

„Wann hast du das alles gemacht?" Ich konnte mein Blick nicht von der Decke losreißen. Es war so schön.

„Die Jungs haben mir geholfen.", flüsterte er. Er stand direkt hinter mir.

Sein Atem auf meinem Nacken löste einen angenehmen Schauer aus. „Das ist traumhaft schön."

„Du bist traumhaft schön."

Mein Herz machte einen Satz.

Er legte seine Hände auf meine Schultern und begann sie zu massieren.

Wohlig stöhnte ich auf und lehnte mich nach hinten gegen seine Brust.

Seine Hände strichen über meine Arme nach unten, bis er sie um meinen Bauch legte.

In diesem Moment war es mir egal, wie schnell es ging. Das Einzige, was zählte war die Tatsache, dass er bei mir war. Es fühlte sich richtig an in seinen Armen zu liegen.

Wieso klammerte ich mich an die Vergangenheit? Wieso konnte ich nicht einfach glauben, dass es keine Lügen mehr zwischen uns gab?

Die Situation hatte sich verändert. Ich war ehrlich und er... er war es auch.

„Woran denkst du?", flüsterte er leise. Seine Worte kitzelten an meinem Ohr.

Ich drehte mein Gesicht, sodass ich ihn ansehen konnte, drehte mich dann aber doch komplett in seinen Armen. Ich legte meine Hand auf seine Brust. „Ich habe darüber nachgedacht..."

„Worüber?" Er nahm mein Gesicht in seine Hand und strich mir mit dem Daumen über die Unterlippe.

„Über uns."

„Was genau?" Sein Lächeln wurde breiter.

„Es geht gerade so schnell..."

Sein Lächeln erstarb und er senkte seine Hand wieder. „Tut mir leid... Ich dachte, du wolltest-"

„Ich will." Ich strich mit den Fingern über sein Gesicht. „Das ist es ja. Es geht so schnell. Wir wollten von vorne anfangen, aber es fühlt sich so gut an, wieder bei dir zu sein."

„Heißt das, dass du mir verzeihst?"

„Das habe ich doch schon längst."

Sein Lächeln wurde breiter. „Heißt das dann, dass ich dich küssen darf?"

Ich legte meine Arme um seinen Hals. Seine Hand glitt an meinem Rücken nach oben.

„Wie könnte ich nein sagen, wenn du mich so um Erlaubnis fragst?", gab ich grinsend zurück.

„Jetzt fehlt nur noch, dass du mich Idiot nennst."

„Das lässt sich einrichten, Idiot!"

Seine Brust vibrierte als er lachte, aber dann beugte er sich runter und unsere Lippen trafen sich.

Es war wie eine Explosion. So lange hatte ich mich danach gesehnt und jetzt endlich war es so weit. 

Bis ich ihm die Wette stahl (Harry Potter - Rumtreiber - Fan Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt