22.Kapitel

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Ich war nun schon ein paar Kilometer von Davids Haus entfernt.
Mein Herz sagte mir, dass ich umdrehen sollte, doch mein Verstand sagte mir, dass ich weiterfahren sollte.

Er mag dich nicht.
Wie kann er jemanden wie dich auch nur hübsch finden.
Sieh dich mal an.

Ich fing wieder an zu schluchzen und unzählige Tränen flossen aus meinen Augen.
Ich konnte mich nicht länger aufs Fahren konzentrieren, ich musste eine Pause machen und danach weiterfahren.

Ich parkte auf einem Rastplatz und sah mein Handy an, dass ich aus meiner Tasche geholt hatte.

Ehe ich es noch einmal überdenken konnte nahm ich mein Handy in die Hand und tippte eine Nachricht an David, er hatte mir vor kurzem seine Nummer gegeben. Wieso auch immer, wenn ich doch eigentlich immer bei ihm sein musste.

Hey David,
Es tut mir leid was ich getan habe, aber ich musste gehen.
Ich hielt es nicht länger bei dir aus.
Aber versteh es nicht falsch, ich habe die Zeit, die ich mit dir verbracht habe geliebt.
Obwohl ich am Anfang wütend war, weil du mich entführt hast, bin ich nun froh, dass du es getan hast.
Ich könnte dir noch tausend andere Worte sagen, doch das würde jetzt einfach viel zu lange dauern.
Und David ich weiß, dass du das mit dem Prägen nicht ernst gemeint hast.
Bitte vergesse was ich heute Morgen in Gedanken zu dir gesagt habe, es stimmt nicht.
Ich hoffe du kannst mir verzeihen.
Bitte tu mir einen letzten Gefallen.
Such nicht nach mir.
Wir beide werden einfach unser Leben normal weiterleben.

Mein Daume drückte auf Senden.
Dann schaltete ich mein Handy aus.

Ich hoffte so sehr, dass er noch lebte und diese Nachricht liest.
Ich startete das Auto und fuhr weiter.
Als es Abend wurde parkte ich schließlich neben einem kleinen Hotel.

Ich ging an die Rezeption um mir ein Zimmer für eine Nacht zu buchen.
Heute werde ich erstmal hier schlafen und morgen werde ich weitersehen.

Ich ging in das Zimmer und ließ mich auf das Bett fallen.
Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich meine Schwester und meine Freundinnen nicht mehr so schnell wiedersehen werde.
Warum musste er auch in der Nähe von meinem alten Zuhause wohnen?

Ich zog mir bequeme Sachen an und setzte mich auf den Balkon.
Die Sonne war schon längst vor ein paar Stunden untergegangen und nun erhellten ein paar Sterne den dunklen Nachthimmel.

Oh Gott was habe ich nur getan?
Ich hoffte wirklich, dass David noch lebte.

Wen er tot wäre...
Ich konnte nicht daran denken, es war unvorstellbar für mich.

Ich würde den Rest meines Lebens mir Vorwürfe machen.

Bitte lieber Gott, bitte mach, dass er noch lebte.
Ich war zwar noch nie so richtig gläubig gewesen, doch ich hoffte so sehr, dass Gott mich hörte und er noch lebte.
Ich würde mir seinen Tod niemals verzeihen.

Entführt von einem VampirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt