9.Kapitel

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Das war doch nicht Mia.
Oder vielleicht doch?

Nein, das bildete ich mir bestimmt nur ein. Das war sie bestimmt nicht.

Was machte sie schon abends in einem Wald?
Und was machte sie bitte ausgerechnet hier in diesem Wald?
Es gab so viele Wälder auf der Welt und ich vermutete, dass Davids Haus mindestens 10 Kilometer von meinem alten Zuhause entfernt lag.

"Lucy, wo bist du?"

Dieses Mal verstand ich was die Stimme sagte, doch dieses Mal war es Sophias Stimme. Wie ich ihre beiden Stimmen vermisst hatte.

"Sie ist hier bestimmt auch nicht, man Mia, ich mach mir solche Sorgen um sie, was ist wenn sie tot ist?"

Tränen rollten mir aus meinen Augen und liefen mein Gesicht herunter.
Ich wollte gerade etwas rufen, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Doch eine Hand, die plötzlich auf meinem Mund lag hinderte mich daran. Wieso hatte ich nicht schon viel früher etwas gerufen?

Wer war das? Und was wollte derjenige von mir?
Bitte war es nicht David.
Doch wer sollte es den sonst sein außer ihm?
Ich wollte mir nicht ausmalen, wie grausam die Bestrafung aussehen würde.

Ich versuchte ihm in die Hand zu beißen, doch es gelang mir nicht, sie drückte viel zu fest auf meinen Mund.

"Du unartiges Mädchen, muss ich dich etwa bestrafen? Warum bist du auch so dumm und haust ab, ich werde dich immer finden, egal wo du bist. Eigentlich sollte ich zu deiner Bestrafung deine beiden Freundinnen umbringen , doch so kaltherzig bin noch nicht mal ich. Du kommst jetzt mit und ich werde mir später noch eine Bestrafung für dich überlegen."

Er hob mich hoch und schmiss mich wie schon einmal über seine breiten Schultern. Ich wollte weinen, doch es ging einfach nicht, ich konnte einfach nicht kopfüber weinen.

Ich war am Ende, ich wollte einfach nur noch sterben.
Auch wenn das jetzt für euch komisch klang.
Er würde mich nie wieder gehen lassen.
Ich wollte nicht mein ganzes Leben in Gefangenschaft verbringen.
Lieber wäre ich tot.

Innerhalb von ein paar Minuten waren wir wieder auf Davids Grundstück und wieder in 'meinem' Zimmer.

Er ließ mich herunter und funkelte mich böse an.

"Warum bist du abgehauen?", schrie er mich an und ging einen Schritt auf mich zu, sodass er direkt vor mir stand.

Ich ging schnell einen Schritt zurück, doch wer hätte es gedacht, ich stoß gegen die Wand. Verdammt! Er stellte sich direkt vor mich und nahm meine Hände und hielt sie über meinem Kopf zusammen.

Seine Augen wurden rot und er biss in meinem Hals hinein.
Dieses Mal tat es nicht so sehr weh. Er ließ nach ein paar Sekunden von mir ab und schrie:" Antworte mir, oder willst du, dass ich dich schlage?"

Ich sagte immer noch nichts.
"Du hast es nicht anders gewollt"
Er nahm eine Hand weg und hielt meine Hände nur noch mit einer Hand umklammert. Er holte mit der anderen Hand aus und gab mir eine Ohrfeige.
Tränen stiegen mir in meine Augen.
"Antworte mir verdammt."

Seine Hand schlug ein zweites und drittes Mal auf meine Wange.

Er wollte wieder ausholen, doch ich stoppte ihn.

"Bitte hör auf, ich sag dir alles was du willst. Nur bitte schlag mich nicht mehr."

"Warum bist du verdammt nochmal abgehauen?"

"Weil ich... weil ich..."

"Weil du was ? Rede jetzt endlich oder soll ich dich weiterschlagen?"

"Nein bitte nicht. Weil ich herausgefunden habe, dass du ein kranker Stalker bist.
Beim Putzen bin ich in dem Raum neben diesem Zimmer gewesen und da hingen Bilder von mir, von meinem ganzen Leben. Du bist so ein kranker Stalker. Du warst das sicher auch, der mir eine SMS geschrieben hat. Warum tust du das?"

"Weil ..."

Entführt von einem VampirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt