Entführt von einem Vampir

40.Kapitel

Nun war schon eine Woche vergangen.

Eine Woche war vergangen, seitdem der Vampir meine Schwester und Isabelle umbringen wollte.
Und ich wusste immer noch nicht, warum ich so unglaublich stark war.
Meine Schwester verbrachte fast jeden Tag bei unseren Pferden.
Ich hatte ihr die Entscheidung gelassen, wie die beiden heißen sollten und sie hatte sich für Shadow und Snowwhite entschieden.
Isabelle fuhr jeden zweiten Tag zu dem Haus, indem ich meine Kindheit verbracht hatte.

Sie kümmerte sich nun schon um mein neues und Altes zu Hause.
Ich sagte ihr, dass das nett von ihr gemeint war, dass sie auch hier alles in Ordnung halten wollte, doch wir das auch selbst tun konnten.

Sie sollte sich nämlich mal etwas Zeit für sich nehmen, doch das wollte sie nicht hören.
David und ich hatten uns hauptsächlich in der Woche damit beschäftigt, wer dieser Vampir war und was er von mir wollte.

Doch wir kamen keinen Schritt weiter.
Gestern war ich bei einem Arzt gewesen, der endlich meinen Gips entfernt hatte.
Endlich konnte ich wieder ohne diese blöden Krücken laufen.
David brachte gerade wie jeden Morgen meine kleine Schwester zur Schule und ich ging zu Shadow und Snowwhite.
Als ich bei ihnen war füllte ich zuerst ihr Trinken und Futter auf. Ich würde so gerne einmal auf Snowwhite oder Shadow reiten, doch bisher konnte ich noch nicht einmal aufsitzen.
Und daran war nur meine Mutter Schuld, da sie mir verboten hatte jemals in die Nähe eines Tieres zu kommen.
Das gleiche galt auch für meine Schwester und umso mehr freute sie sich, dass sie jetzt ihr Lieblingstier in echt sehen und anfassen konnte.

Ich führte gerade Shadow und Snowwhite auf die Weide und mistete dann ihre Boxen aus und füllte sie danach wieder mit Stroh.

Ich sah auf meine Uhr, es war schon 8:00 Uhr, David müsste bald zurückkommen.
Ich ging wieder ins Haus zurück und zog mir etwas anderes an.
Dann legte ich mich auf das Bett und schloss meine Augen.
Ich konnte ja bestimmt noch ein bisschen schlafen.

David's P.O.V

Ich stand vor Emilys Schule und verabschiedete mich gerade von ihr.
"Tschüss kleine Prinzessin."

Sie rannte zu ihren Freundinnen und ging gemeinsam mit ihnen in die Schule herein.
Ich drehte mich um und ging zu meinem Auto zurück.
Es war schon 7:55 Uhr.
Ich setzte mich in mein Auto und fuhr noch schnell in die Stadt, um ein paar Sachen einzukaufen.
Als ich gerade in einen Parkplatz, in der Nähe der Stadt einparkte, vibrierte mein Handy kurz.
Nachdem ich in den Parkplatz eingeparkt hatte, nahm ich mein Handy in die Hand und öffnete die SMS, die ich bekommen hatte.
Sie war von Unbekannt.

Hast du noch irgendwelche letzten Worte an Lucy, bevor du sie nie wieder siehst?
Mach dir keine Sorgen, ich werde gut auf sie aufpassen.

Ich ließ vor Schreck mein Handy fallen, das auf meinen Schoss landete.
Nein.
Er konnte mir das nicht antun.
Er konnte mir Lucy nicht einfach wegnehmen.
Vielleicht war es ja noch nicht zu spät.
Als ich endlich wieder klar denken konnte schmiss ich mein Handy auf den Beifahrersitz und fuhr so schnell es ging zurück nach Hause.

Lucy's P.O.V

Ich schreckte aus meinem Traum hoch, als ich das Knarren der Tür hörte.
Hatte ich mir das nur eingebildet oder nahm ich tatsächlich leise Schritte war, die auf das Bett zukamen.
Ich wollte mich gerade umdrehen, da ich auf meinem Bauch lag, als ich plötzlich ein Gewicht auf mir spürte.
Dieses Gewicht drohte mich zu erdrücken, da derjenige auf meinem Rücken lag.
Dieses Gewicht drückte mich tief ins Bett und hielt mich dort fest wo ich war.

"Wer...b-bist du?"
"Du weißt wer ich bin."

Diese tiefe Stimme kannte ich wirklich, es war die Stimme von dem Vampir, der letze Woche Isabelle und Emily umbringen wollte und aus einem für mich unerklärlichen Grund mich haben wollte.
Oh Gott nein.
War er gekommen um mich zu holen, oder was wollte er sonst von mir?

"Ja ich bin gekommen um dich zu holen."

Seit wann konnte dieser Spinner meine Gedanken lesen, ich dachte, dass konnte nur David.

"Nein, das kann jeder Vampir."
"Bitte.."

Warum sollte ich mir die Mühe machen zu sprechen, wenn er schon meine Gedanken lesen konnte.
Bitte lass mich in Ruhe, ich bin nichts Besonderes, ich bin auch nicht besonders hübsch, weder habe ich viel Geld.
Also was willst du von mir?

"Das werde ich dir erklären, wenn ich dich erst einmal hier weggebracht habe."

Das werde ich nicht zulassen.
Ich begann mich wie wild unter ihm zu winden und ihn von mir runterzustoßen, doch er war viel zu schwer.
Wo blieb David nur?
Ich sammelte all meine Energie und versuchte es noch einmal und schrie mir meine Seele aus dem Leib.
Doch er zog mit seiner linken Hand grob an meinen Haaren und mit seiner rechten hielt er meinen Mund zu.
Ich schrie vor Schmerz auf.
Dann entfernte er seine rechte Hand von meinem Mund, holte mit ihr aus und gab mir eine schallende Ohrfeige.
Ehe ich mich versah, hatte er schon meine Hände auf meinem Rücken miteinander verknotet.
Das gleiche tat er auch mit meinen Füßen, er band sie zu einem festen Knoten.
Er stand auf und drehte mich um.
Er hatte schon wieder diese Maske auf.

"Es wird Zeit, dass du dich von deinem Leben hier verabschiedest."
Er holte ein schwarzes Tuch aus der Tasche, auf dem bestimmt wieder so ein Zeug war, von dem ich sofort einschlief.

Bitte David, rette mich, es ist noch nicht zu spät.
Er kam noch näher auf mich zu und legte mir das Tuch auf meinen Mund und meine Nase.
Nein das durfte nicht schon wieder passieren.
Ich versuchte nicht zu atmen.
Doch irgendwann musste ich es ja tun.
Das war dann nun schon das zweite Mal, dass ich entführt wurde.
Entführt von einem Vampir.
Ich merkte förmlich, wie die ganze Luft aus meinen Lungen wich.
Ich musste atmen.
Ich atmete ein und schon wurden meine Lider immer schwerer und fielen dann ganz zu.
Das letzte was ich hörte war:
"Schlaf gut Prinzessin."