Ich zitterte am ganzen Leib. Mein Körper bebte. Meine Gedanken schwirrten herum, ich kam nicht klar. Das war nicht Savas, der neben mir lag. Nein, das war er nicht.
Die dünne Decke presste ich an mich und ging ganz weit weg von der Person, sodass ich schon fast aus dem Bett fallen würde.
Wo war ich, verdammt ? Wie kam ich hier her ?
Zitternd stand ich auf. Meine Sachen und die Sachen vom Jungen lagen alle zersreut in dem mir fremden Zimmer. Also lag er unter der Decke ebenfalls nackt...
Tränen brannten in meinen Augen, mein Kopf begann weh zu tun.
So schnell es ging zog ich mich an und band meine Haare zu einem Zopf.
Ich traute mich nicht zu gucken, wer die Person war. Ich hatte Angst, tierische Angst.
Langsam, ganz leise und voller Angst sah ich der Person ins schlafende Gesicht. Mein Herz blieb stehen, als ich Dennis' Gesicht sah. Vor Schrecken presste ich meine Hand vor meinen Mund, um nicht laut zu schreien.
Automatisch ging ich mehrere Schritte zurück und zitterte mehr als davor. So schnell es ging, packte ich meine Sachen zusammen und ging aus dem Zimmer.
Blind suchte ich nach einer Tür. Es war ein Haus in dem wir uns befanden. Als ich im Flur war, so wie es aussah, sah ich, dass mehrere verschiedene Bilder an der Wand hingen.
Das Haus war mir so fremd, dass ich noch hysterischer, als ich es schon war, wurde. Während ich schnell zur gefundenen Haustür rannte, schweifte mein Blick an einem Bilderrahmen vorbei, wo Dennis und ein hübsches Mädchen drauf waren.
Irgendwie kam sie mir bekannt vor, doch weiter daran denken konnte ich nicht.
Ich hatte nicht gemerkt, wie ich mein Atem angehalten hatte, als ich draußen war, atmete ich so laut und hörbar die Luft ein. Panisch schnappte ich nach Luft und hielt mich an der Wand fest.
Mir wurde schwindelig. Ich konnte nicht mehr.
Alles war zu viel.
Habe ich Savas betrogen ? Habe ich Savas mit Dennis betrogen ? Aber wie ? Wie geht das ?! Ich war gestern nicht betrunken, ich erinnerte mich ganz genau, wie ich in meinem Auto saß und... an weiteres erinnerte ich mich nicht mehr.
Laut fing ich an zu weinen. Die Tränen brannten auf meiner Haut. Mein Herz schmerzte, so, als würde man es fest in der Hand zusammenquetschen. Ich fühlte mich so fremd und eklig in meinem Körper.
Wie konnte ich bloß mit Dennis schlafen ? Ich konnte es nicht glauben- es war wie ein Albtraum.
Weinend versuchte ich mich zu orientieren und sah mein Auto auf der Straße.
Mit wackeligen Beinen lief ich dahin und suchte immer noch weinend nach den Schlüsseln.
Mein Kopf schmerzte.
So schnell es ging startete ich den Motor und fuhr los.
.
Keine Ahnung wie, doch ich war schnell angekommen und parkte vor unserem Haus. Vor unserem Haus.
Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu weinen. Weder kam ich klar, noch wollte ich es einsehen.
Ich konnte nicht Savas betrogen haben... nein, nicht ich.
Immer wieder schlug ich meine Hände gegen den Lenkrad und schrie voller Wut laut auf.
,,Wie geht das, verdammt ?! WIE ?! Nein, ich kann das nicht getan haben... nicht ich,nein.", weinte ich und schüttelte immer wieder mein Kopf.
Ein riesen Chaos herrschte in mir. Ein riesen Teil fehlte von gestern.
Warum erinnerte ich mich nicht an gestern Nacht ? Eins war klar, ich war Savas fremdgegangen, ohne es zu wissen. Ich erinnerte mich nicht daran, doch war nackt neben einem Mann aufgewacht, den ich gerade mal nur zum zweiten Mal gesehen hatte, der dazu noch ebenfalls nackt war.
