Niquesse-Das Mädchen aus einer anderen Welt

In Beorn's Haus

Niquesse's Sicht:
Ich erwache. Mein Rücken brennt wie Feuer! Ich höre eine Stimme. Sie kommt mir merkwürdig bekannt vor. Wo bin ich hier überhaupt? Es ist ein Haus. Ein sehr großes Haus, wie ich festgestellt habe, nachdem ich den Blick schweifen lassen hab. Jetzt richte ich mich auf und stehe langsam auf. Ich taumle eher, als das ich gehe. Dann sehe ich die Person, deren Stimme mir so bekannt vorkommt. "Karou?" sage ich leise. Sie dreht sich langsam zu mir um. "Jo?" fragt sie. Wir fallen uns in die Arme. Ich ziehe scharf die Luft ein, als sie meine Wunde berührt. "Karou, könntest du bitte..." "Natürlich, tut mir leid." entschuldigt sie sich und lege ihre Arme um meine Taille. Dann lässt sie mich los. "Meine Güte, siehst du scheiße aus!" sagt sie. Die Zwerge sehen sie erschrocken an. Ich schnaube nur. "Danke Karou, ich dich auch!" knurre ich nur. "Sorry." murmelt sie. "Macht nichts. Das war so klar, dass sowas von dir kommt!" "Natürlich," grinst sie, "du kennst mich doch." "Ja, leider." erwiderte ich, ebenfalls grinsend. "Ach, du bist doch doof!" ruft sie und streicht sich eine Strähne ihres schulterlangen schwarzen Haares zurück. Sie hat, wie eben gesagt, schulterlange, schwarze Haare, mit blauen Strähnen und blaue Augen. Sie ist schlank. Ich setze mich an den Tisch und atme zischend ein, als mir der Schmerz in den Rücken fährt. Ich esse etwas. Danach setze ich mich auf den Boden. "Woher kommt diese Brandnarbe an deinem Rücken?" fragt Bofur. Ich will nicht antworten, tue es aber dann doch: "Von Smaug." sage ich leise. Stille. Dann sagen alle Zwerge gleichzeitig: "Das kann nicht sein!" "Es ist aber so." antworte ich. "Es ist aber nicht möglich! Dann wärest du über 70 Jahre alt!" sagt Thorin. "Ich bin noch älter." Ich bin 88." antworte ich. "Aber...das kann nicht sein!" sagt Fili. "Doch. Dadurch, dass ich nicht von hier bin, altert mein Körper mit jedem Jahr, das ich hier verbringe, einen Tag." Die Zwerge und Karou schauen mich ungläubig an. Ich lehne mich nach hinten, was ich aber bereue. Ich wimmere leise, ob des Schmerzes, der durch meinen Rücken schießt. Schnell lehne ich mich wieder nach vorn. "Und wo hast du überall gelebt?" will Bofur wissen. "Ich war viel unterwegs. Ich lebe und lebte in Bruchtal, war im Auenland, ich war eigentlich überall. Ein verträumter Gesichtsausdruck legt sich auf meine Züge, als ich mich an etwas erinnere. "Woran denkst du?" fragt Balin. "An den Erebor..." sage ich lächelnd. "Ich war schon darin." sage ich. "Wirklich?" fragt Dwalin. "Natürlich. Ich hab dich immer genervt, dass du mir beibringst, wie man mit der Axt kämpft." sage ich grinsend. "Stimmt! Ich erinnere mich! "sagt er. "Du warst die junge Frau, die immer getanzt hat, die, die immer dieses Lied gesungen hat." meldet sich auf einmal Thorin zu Wort. "Ja, die bin ich." sage ich leise. "Die, die immer mit meinem Bruder durch die Gänge gerannt ist..." sagt er. "Mit Frerin..." erwidere ich, meine Stimme bricht und eine Träne rinnt über meine Wange. Da fällt mir etwas ein. Ich durchsuche eilig alle meine Tasche. "Was suchst du?" fragt Kili, als ich gerade gefunden habe, was ich suchte. Langsam ziehe ich meine Hand aus der Tasche und öffne meine zitternden Finger. Ein fast schwarzer Runenstein liegt in meiner Hand. Im Licht leuchtet lila. "Ein Runenstein." sagt Kili ungläubig. "Frerin's Runenstein" sage ich. "Er gab ihn mir und nahm mir ein Versprechen ab." Ich kämpfe mit den Tränen. "Welches Versprechen?" fragt Fili. "Das ich ihn nicht vergesse und versuche, nicht zu sterben. Nachdem ich ihm dieses Versprechen gegeben habe, ist er gegangen." Meine Stimme war nur ein Hauch. "Und ich bin ihm nicht gefolgt, weil ich nicht wusste, ob ich zurückkehren würde. Er zog in die Schlacht von Azanzlbizar. Und er kehrte nie zurück." Mittlerweile laufen mir die Tränen in Strömen über die Wange. "Was hab ich Thorin angeschrien, er wäre Schuld an seinem Tod und er hätte doch an seiner Stelle sterben sollen. Es war nicht fair von mir, ihm das an den Kopf zu werfen, wo er doch gerade seine Großvater und seinen Bruder verloren hatte." Ich schüttele den Kopf, als ich mich an den Tag erinnere. "Danach bin ich gegangen, nachdem ich mich von Dis verabschiedet hatte. Ich wollte nie mehr dorthin, zu viele Erinnerungen hab ich dort gesammelt." meine Stimme bricht und meine Schultern beben. Mein Blick streift die Zwerge. Ich sehe Fili und Kili an und zucke sichtbar für alle zusammen. "Was ist los?" fragen Fili und Kili gleichzeitig. "Frerin sah aus wie du, Fili, aber sein Charakter ist in euch beiden. Er war mal ruhig und besonnen, wie du, Fili, und mal wild und abenteuerlustig, wie du, Kili." sage ich leise. Ich wende den Blick von den beiden ab, die mich ein wenig ungläubig anschauen. "Ich gab ihm das Versprechen, ihn nicht zu vergessen, aber wie sollte ich?...ich habe ihn schließlich geliebt." "Du hast ihn geliebt?" fragt Thorin fassungslos. "Ja" allein in diesem Wort liegt so viel Schmerz. "Als Bruder und besten Freund, aber nicht als jemand, mit dem ich alt werden und Kinder bekommen wollte, liebte ich ihn. Er wusste das auch." "Und was war damals...?" fragt Thorin. Ich lache leicht. "Was war da?" meldet sich Karou zum ersten Mal seit langem wieder zu Wort. "Frerin und ich rannten wieder durch die Gänge, wie jeden Tag. Im Erebor gibt es eine Treppe und ich schwöre euch, das ist die längste Treppe im ganzen Berg. Ich weiß nicht, wie oft ich dort schon hinuntergefallen bin. Zu oft. Jedenfalls, an dem einen Tag fiel ich dort wieder hinunter. Frerin stand nur oben und lachte. Schließlich kam er hinunter und wollte mir hochhelfen, ich zog ihn aber zu mir zu Boden. Er lag halb auf mir und dann kam Thorin." sage ich lächelnd. "Und du hast sonst was gedacht." sage ich grinsend. "Was soll man den da denken?" fragt Thorin. Ich ziehe grinsend die Augenbraue hoch. "Gar nichts?" antworte ich. "Wir haben das danach geklärt und er sagte mir, dass er genau wie ich für ihn wie ein Bruder empfand, er mich als eine zweite Schwester ansah." Ich habe es ihnen erzählt. Jetzt wissen sie mehr über mich und mein früheres Leben. Wir bleiben noch einige Tage, damit meine Wunde heilt. Es ist mittlerweile spät geworden, ich habe gar nicht bemerkt, dass ich so lange erzählt habe. Ich esse noch etwas und lege mich dann hin, Frerin's Runenstein fest in der Hand. Kili's Blicke bemerke ich nicht. Erschöpft schlafe ich ein.

So, das wars mal wieder. Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber mir hat die Motivation gefehlt. Karou ist übrigens Yukine-Chaan. Ist ihr Charakter, sie hat ihn sich ausgedacht und ich lasse Karou jetzt in meiner Geschichte mitspielen:) Ich widme dieses Kapitel:
Scinra
laueam
Yukine-Chaan
blueoceana
warriorcat710
Schreibt mir doch eure Meinung in die Kommentare:)
Liebe Grüße Niquesse:)