⇝17⇜

450 32 281
                                    

Jimin

Während ich gedankenverloren in die Ferne blicke und die Sonnenstrahlen auf meiner Haut spüre, weht mir der heftige Fahrtwind meine Haare in meine Stirn, was mich aber nicht stört, da ich es eher versuche zu genießen.

Meinen Arm habe ich angewinkelt aus dem Fenster hängen, sodass ich mich entspannt hinsetzen und den sommerlichen Duft einatmen kann, den ich vorher noch nie so wunderschön wahrgenommen habe.
Durch Jungkook fühlt sich einfach jeder einzelne Schritt anders an.

Es verblüfft mich.

Ich weiß nicht, wo wir hinfahren, ich weiß auch nicht, was er machen möchte, wenn wir dort sind, da er es mir einfach nicht sagen wollte.

Ich hasse Überraschungen.

Ich durfte auch nicht einpacken helfen und musste die ganze Zeit auf der Couch sitzen und Fernsehen gucken, da ich ja nichts mitbekommen sollte.
Abhauen werden wir sicher nicht, sonst hätte er mir das gesagt.

Aber was will er dann?

Seit einer gefühlten Ewigkeit fahren wir schon eine unbefahrene Landstraße entlang, während nur große, weite Felder an dieser münden und links von uns ein Wald zu sehen ist, während rechts die Sonne schon beinahe untergehen möchte.

„Kannst du mir wenigstens sagen, was deine Mission ist?", frage ich ihn dann etwas lauter, da man wegen den offenen Fenstern kaum etwas versteht. 
„Nope", ist seine Antwort, die er heute auch schon tausende Male gebracht hat.

Es nervt!

Doch ich lasse mir meinen inneren Stress nicht anmerken, da ich ihn nicht verunsichern will – er macht es schließlich für uns.

Vorgestern war der Abend, als ich ihn verlassen wollte. Ich hatte es wirklich vor, doch ich konnte nicht. Ich stand die ganze Zeit vor seinem Bett, während er die Augen zusammengepresst und geschrien hat, als gäbe es kein Morgen mehr.
Sein Anblick hat mich zutiefst verletzt und ab da wusste ich, dass es falsch wäre, dass ich ihm durch mein Gehen viel mehr weh tue, als wenn ich bleibe.

Entsprechen seine Worte der Wahrheit, so möchte ich bleiben und anfangen mich nicht von meinem alten Ich und meinen negativen Gedanken leiten zu lassen.
Er ist nun mein Anhaltspunkt. Mein Weg zur Vernunft.

Durch das plötzlich Abbiegens des Wagens, werde ich aus meinen Gedanken gerissen und starre auf die Straße, die zu einem kleinen Hügel führt, an der zwei Bäume nebeneinander stehen und zwischen diesen eine Bank.

„So! Wir sind da!", strahlt er, ehe er neben dem besagten Platz anhält – das Auto dabei in der Wiese parkt – und aussteigt.
„Und was sollen wir hier?", frage ich verwirrt und blicke mich um.

Kein Mensch ist hier und weit und breit ist auch kein Haus oder eine Stadt zu sehen.
Wir sind mitten im Nirgendwo, was mich dann doch stutzig macht.

„Ich habe Essen mitgenommen und habe dich wahrscheinlich an den ruhigsten und schönsten Ort auf dieser Welt gebracht", lächelt er und geht zum Kofferraum, wobei ich auch endlich aussteige und mich seufzend auf die Bank setze.

Was zum Teufel machen wir hier?

„Kommst du?", höre ich ihn dann sagen und beuge mich vor, um ihm hinter dem Baumstamm im Kofferraum sitzen zu sehen.
Ich stehe auf, um sein Werk besser betrachten zu können und muss schmunzeln.

Er hat die hinteren Sitze umgeklappt und viele Decken in den verschiedensten Farben auf die nun große Fläche gelegt, während ein Tablett mit Obst und Brötchen in der Mitte liegt, wobei er noch am Rand sitzt und seine Füße aus dem Auto hängen lässt, dabei breit lächelt, was die Sonne, die ihm ins Gesicht strahlt, nur noch verstärkt.

unattainable⇝{𝐣𝐣𝐤~𝐩𝐣𝐦} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt