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Jimin

„Ein Zelt?", frage ich ihn nur verdutzt und blicke auf die Tüte, welcher er eben nach draußen ins Auto trägt, während ich ihm hinterherlaufe. Immer noch ahnungslos, da er mich nicht helfen lässt.
„Genau das ist der Grund, warum ich dich wieder vor den Fernseher gesetzt hätte", murmelt er, ehe er wieder ins Haus geht und eine kleinere Tüte aus der Abstellkammer holt.

„Was meinst du?", möchte ich wissen und bin schon ganz außer Puste, da er einfach viel zu schnell für mich ist. „Diese ganze Fragerei... Und sie hört nicht auf", meint er und verschwindet in der Küche, wobei ich kurz nachdenklich in der Eingangshalle stehen bleibe, ihm aber dann wieder folge.

„Ja, weil ich eben ein Recht darauf habe, zu wissen, wo wir hingehen", murre ich, während ich schon eine leichte Anspannung in mir spüre.
„Aber dann wäre es keine Überraschung mehr", sagt er etwas betrübt, was mich aber eben überhaupt nicht interessiert.
„Mann, ich hasse Überraschungen!"

Kurz stockt er in seiner Bewegung und blickt etwas überfordert zu mir, da ich wirklich etwas zu laut geworden bin.
Sofort steigt in mir ein Gefühl der Schuld auf, weshalb ich seufze und versuche meinen Körper zu lockern.
„E-Es tut mir leid...", meine ich und lasse nun meine Schultern leicht nach unten hängen.

Ein kleines Lächeln schleicht sich auf Jungkooks Lippen, ehe er langsam auf mich zu geht, nur um dann seine Finger unter mein Kinn zu legen, sodass ich ihm nun in die Augen schauen muss, was mir vorerst etwas unangenehm ist, da ich mich hätte zügeln müssen.

„Alles okay, Jimin", schmunzelt er und haucht einen sanften Kuss auf meine Stirn, „Lass uns schon mal Decken und Kissen vorbereiten. Das Essen können wir morgen machen."

Verstehend nicke ich und löse mich gleich darauf von ihm, sodass wir beide hoch gehen und das Besagte holen können.

Nachdem wir so gut es geht alle Sachen gepackt haben und nun erschöpft auf dem Sofa sitzen, ergreift er wieder das Wort: „Bleib kurz hier, ich muss noch etwas in den Kofferraum legen, was du aber diesmal nicht sehen darfst."

Grinsend erhebt er sich und huscht hoch auf die Galerie, wobei ich meinen Blick wieder nach vorne richte und das Zimmer ein wenig mit meinen Augen erkunde, ehe er nach ein paar Minuten wieder zu mir kommt und sich direkt neben mir fallen lässt.

„So... Wie spät ist es?", fragt er, doch ist anscheinend so kaputt, dass er nicht einmal fähig ist, seinen Körper zur Seite zu drehen, um auf die Uhr zu gucken. „Halb neun", schnaufe ich völlig müde und lege mich ebenfalls neben ihn.

„Was? Schon so spät? Wir sollten morgen ausschlafen und erst nachmittags losfahren", gähnt er, während er seine Arme nach hinten streckt, diese aber danach um mich legt, was mir wieder eine gewisse Röte um die Nase zaubert.

„W-Wie lange bin ich schon hier?", frage ich ihn dann, da ich mein Zeitgefühl völlig aus den Augen verloren habe. „Vier Nächte und fünf Tage", meint er und dreht sich auf die Seite, sodass er mich nun von hinten umarmt, während mein Körper dicht an ihm ist.
„Glaubst d-du mein Onkel... oder meine Schwester denken, dass ich tot bin?", spreche ich nur ganz schwach, kaum hörbar, da mir die Vorstellung nicht wirklich gefällt.

„Um ehrlich zu sein... Ich denke schon. Du bist immerhin suizidgefährdet und nachts aus der Psychiatrie geflohen... Finden wird man dich auch nicht, also geht man wahrscheinlich davon aus, dass..., dass du tot bist. Wieso fragst du?", meint er und vergräbt seinen Kopf in meinem Nacken, während ich seinen Atem an mir spüren kann.

„Ich weiß nicht. Ich... Ich also... Naja, ich mach mir irgendwie Sorgen... Oder hab Schuldgefühle, ich weiß nicht. Ich würde bloß gerne wissen, wie es ihnen jetzt geht. Ja, es ist vielleicht dumm, sich Gedanken über Personen zu machen, die einen nicht mal wertschätzen, aber das tue ich, weil..., weil...", stottere ich , doch werde von meinem hektischen Atem und meinen wieder aufkommenden Tränen daran gehindert, weiter zu reden.

unattainable⇝{𝐣𝐣𝐤~𝐩𝐣𝐦} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt