three

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"Doktor Park!" hauchte Yoongi verschlafen und blinzelte stark. "Ich dachte, du kommst nicht."
"Dir kann man doch keinen Wunsch abschlagen." zwinkerte Jimin und stellte den Stuhl, welcher  an der Wand platziert wurde, neben Yoongis Bett.

"Du hättest auch auf dem Bett Platz haben können."
Schmunzelnd schüttelte Jimin den Kopf. "Hast du geschlafen?"

Schweigend nickte Yoongi und zog ein Mundwinkel in die Höhe. "Du bist aber weitaus interessanter als mein Schlaf."
"Ist das so?" hinterfragte der Arzt interessiert und hob seine Augenbrauen an.

"Jap." japste Yoongi, während er sich etwas aufsetzte. "Du kannst den Fernseher ausmachen." Er verengte leicht seine Augen. "Ich habe jetzt was besseres zu gucken."

"Ich bezweifle, dass ich so interessant wie die Serie bin." lachte Jimin, doch drückte den roten Knopf auf der Fernbedienung.
"Du bist hübsch." äußerte Yoongi selbstbewusst. "Ich habe noch nie so einen gutaussehenden Arzt gesehen, glaub mir."

"Das glaube ich dir sofort." schmunzelte Jimin und fuhr sich mit seiner Hand verlegen durch seine Haare. "Wie viele Ärzte hattest du?"

Yoongi schien nachzudenken, denn er antwortete nicht. Seine Augen fixierten die Wand und sein Eckzahn grub sich in seine Unterlippe. "Sieben."

"Flirtest du mit all deinen Ärzten?" fragte der Schwarzhaarige amüsiert und lehnte sich gelassen nach hinten.
Ein Grinsen bildete sich auf Yoongis Gesicht, während er merkbar Jimin musterte.

"Nur, wenn sie heiß sind." gestand er schließlich. "Und da du hier sitzt und mit mir redest, scheinst du gar nicht abgeneigt zu sein."

"Ich habe Mittagspause." erklärte Jimin schon fast panisch.
"Und trotzdem sitzt du hier." wiederholte der Blonde und lächelte dümmlich. "Du wirst rot."

Sofort legte Jimin die Hände auf seine Wangen und schmollte. "Lüge."
Yoongi brummte zustimmend und sah sich seine Hände an. "Wann bekomme ich die Verbände ab?"

"Mindestens zwei Wochen." erklärte Jimin und spielte nervös mit seinen Fingern. "Dann musst du eine Ergotherapie machen, Psychotherapeut besuchen und dann darfst du aus dem Krankenhaus."

"Wie lange wird es dauern?" fragte Yoongi leiser und sah Jimin schon fast ängstlich an.
Unsicher blickte der Schwarzhaarige ihn an. "Monate." Er senkte seinen Blick. "In einem Monat wirst du von der Intensivstation verlegt, wenn du keine Infektionen an deinen Händen bekommst."

"Dann haben wir ja noch einen Monat zusammen." merkte Yoongi an und schmunzelte leicht.
"Hast du niemanden, der dich besuchen wird? Nicht einmal Freunde?" fragte Jimin verständnislos und kräuselte seine Stirn.

"Nein." sagte Yoongi teilnahmslos und schloss die Augen. "Meine Familie redet nicht mehr mit mir und meine Freunde habe ich von mir gestoßen."
"Wieso?"
Die braunen Augen schienen Jimin durchdringen zu wollen, als er die Lider wieder öffne. "Guck mich an."

Schweigend hielt Jimin den Blickkontakt aufrecht und spürte das Verlangen sich zu räuspern, da sein Hals plötzlich ganz trocken wurde.
"So jemanden wie mich will niemand in seinem Leben haben." hauchte Yoongi und biss sich verlegen in die Unterlippe.

Er drehte seinen Kopf auf die andere Seite. "Schau mich nicht so bemitleidenswert an."
"Tut mir leid." murmelte Jimin beschämt. "Ich versteh nur nicht...." Er brach ab und seufzte. "Egal."

Yoongi sah ihn wieder an. Seine Augen schimmerten etwas, weshalb Jimin trocken schluckte.
"Was verstehst du nicht?"
"Wieso du dich so hasst."

Stille.
Nur das surren der Maschinen war zu hören und hektische Schritte im Flur.

"Du bist nicht gerade einfühlsam." spottete Yoongi und zog seine Nase hoch.
"Tut mir leid." stotterte Jimin und rieb sich die Augen. "Ich... Ich sollte gehen."

Jimin hasste seine vorlaute Klappe. Sie brachte ihn jedes Mal in unangenehme Situationen oder stieß sensible Menschen von sich.

Der Arzt stand auf und schaute auf seine Uhr am Handgelenk, bevor er ohne einen weiteren Blick auf den Patienten den Raum verließ.
Warum musste er es auch aussprechen? Die Reaktion war vorhersehbar und trotzdem hatte er es gesagt. Als wüsste Yoongi es.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam Jimin endlich auf dem Flur an.
Seufzend lehnte er sich mit dem Rücken an die gelbliche Wand und schloss die Augen, während er seinen Hinterkopf gegen die Wand schlug.

Er hätte die Mittagspause wie immer im kleinen Aufenthaltsraum des Krankenhauses verbringen sollen.
Sich auf eine persönliche Ebene mit Patienten zu begeben, endete immer schlecht. Das wusste jeder Arzt, doch Jimin wollte mal wieder nicht hören.

xxx

Danke für den Support <3

Doctor ParkʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt