twenty

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Dunkelheit umgab Jimins Augen, die er durch seinen eigenen Arm erzeugte. Sein Atem war unregelmäßig und zitterte.
Zusammengekauert saß er auf dem Fußboden und versuchte seine Tränen unter Kontrolle zu bekommen.

Eine Hand auf seiner Schulter ließ ihn zusammenzucken, weshalb er aufsah. Es dauerte, bis sich seine Sicht klärte und er seinen Vater erkannte.

"Es tut mir so leid." schluchzte Jimin schmerzvoll und umarmte seinen Vater, welcher vor ihm kniete.
"Es ist nicht deine Schuld." murmelte der Grauhaarige und strich ihm sanft über die Haare.

"Ich habe ihn angeschrien." wimmerte Jimin und atmete stoßweise.
"Man streitet sich nunmal in einer Beziehung. Diskussionen sind gut für eine gesunde Beziehung. Seit wie vielen Monaten seid ihr zusammen?" fragte sein Vater.

"Fünf."
"In den fünf Monaten solltet ihr mal gestritten haben. Das ist normal, Jiminie."
"Er wollte sterben." rief sein Sohn qualvoll. "Er wollte wirklich sterben!"

Sanft drückte der Ältere ihn weg und nahm sein Gesicht in die großen Hände. "Du hast getan, was du konntest. Du hast den Notarzt gerufen, hast ihn soweit verarztet wie möglich und hast ihm wahrscheinlich sogar das Leben gerettet. Und die folgenden Geschehnisse sind nicht deine Schuld und erst recht nicht, seine Entscheidung zu sterben. Du konntest dagegen nichts tun. Durch dich hat er überhaupt so lange durchgehalten."

"Ich hätte nicht gehen sollen." jammerte Jimin und senkte seinen Blick.
"Du kannst dafür jetzt bei ihm sein." antwortete sein Vater und nahm Jimins Brille in die Hand, die auf dem Boden lag. "Zeig ihm, dass er nicht allein ist."

"Er ist doch sowieso nicht ansprechbar." murmelte Jimin und sah seinen Vater schmerzvoll an. "Ich kann nichts für ihn tun."

"Du kannst da sein, wenn er aufwacht." erwiderte der Grauhaarige und stand auf. "Ich fahre dich."

[...]

Es dauerte fünf Tage, bis Yoongi seine Augen öffnete. Als er dies tat, ging gerade die Sonne auf, weshalb er die schwarzen Haare seines Freunde auf seinem Bauch erkennen konnte.

Sanft strich er durch diese und weckte somit den Schlafenden. Irritiert drehte Jimin seinen Kopf und blickte in Yoongis Augen.
"Du bist wach." bemerkte er und stand schnell auf. "Wie geht es dir?"

Seine Hand legte er auf Yoongis Wange und lächelte ihn traurig an.
"Es tut mir leid, Jimin." hauchte Yoongi leise. "Es war dämlich von mir."

"Du lebst." erwiderte Jimin und umarmte ihn vorsichtig. "Das ist alles, was wichtig ist."
"Mir tut alles weh." seufzte Yoongi und küsste vorsichtig Jimins Schulter, bevor sich dieser wieder aufrecht hinstellte.

Der Doktor drehte an einem Knopf und gab Yoongi somit mehr Schmerzmittel. "Ich muss dir noch was sagen, Yoongi."
"Du machst Schluss?" fragte er panisch.
"Nein, das nicht." murmelte Jimin und schluckte trocken, bevor er sich neben ihn auf die Bettkante setzte. "Eigentlich zwei Dinge."

Nervös spielte er mit seinen Fingern und blickte schließlich Yoongi mit weinerlichen Augen an. "Sie mussten dir den kleinen Finger amputieren. Es... Tut mir leid, aber sie konnten nicht anders. Die Verbrennung war zu stark."

Mit aufgerissenen Augen hob Yoongi seine zitternde Hand. Anschließend kniff er seine Augen fest zusammen, als er seine verbundene Hand sah. "Bitte nicht." hauchte er kraftlos und schluchzte trocken. "Warum hast du das zugelassen?"

"Das war nicht meine Entscheidung." antwortete Jimin schockiert und nahm seine gesunde Hand. "Es war notwendig, damit du überlebst."
"Ich wollte nicht überleben!" rief Yoongi wütend und setzte sich auf. Er entzog Jimin seine Hand und sah ihn wutentbrannt an.

Doctor ParkʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt