seventeen

303 48 10
                                    

Fassungslos starrte Jimin ihn an.
"Habe ich was im Gesicht?" fragte Yoongi amüsiert.
Der Schwarzhaarige ließ kraftlos von ihm ab und lehnte seinen Kopf etwas schief. "Du hast es getan, oder?"

"Was meinst du?" fragte Yoongi ahnungslos und nahm sein Glas in die Hand, um daraus zu trinken.
"Du weißt, was ich meine." murmelte Jimin. "Du hast dich selbst verletzt."

Mir gehobenen Augenbrauen sah Yoongi ihn an, während sein Glas noch immer zwischen seinen Lippen lag.
"Heute?"
Geräuschlos stellte Yoongi das Glas auf die Theke und ging wieder auf Jimin zu. "Mir geht es gut, Jimin."

"Warum hast du es dann getan?" fragte der Schwarzhaarige leise.
"Was denn?"
"Deine Rippe."

"Der geht's gut." schmunzelte Yoongi leicht und wollte an Jimin vorbeigehen, doch dieser griff um sein Handgelenk und zog ihn zurück.
"Du kannst mit mir reden."

"Bild dir nichts ein. Ich habe nichts getan." log der Blonde genervt und sah ihn giftig an.
"Ich bin nicht blöd, Yoongi." antwortete Jimin und ging aus dem Küchenbereich.
Seufzend massierte er seine Schläfe, bevor er sich zu Yoongi umdrehte. "Lüg mich nicht an."

Nervös biss er sich auf die Unterlippe. "Ich dachte, dir würde es besser gehen."
"Glaubst du, es gibt eine Wunderheilung für mich?" fragte Yoongi und hielt sich an der Theke fest. "Ich versuche es!"
Er ging auf Jimin zu und blieb wenige Zentimeter vor ihm stehen. "Als Doktor müsstest du wissen, dass es nicht so einfach geht."

"Ich bin hier als dein Freund und nicht als Arzt." murmelte Jimin und wechselte zwischen Yoongis Augen hin und her. "Hast du nicht mal versucht, dein Drang auf etwas anderes zu schieben? Wie zum Beispiel auf dieses Flippen am Handgelenk mit Gummibändern?"

"Natürlich." antwortete der Ältere. "Es bringt nichts."
"Ich möchte mich nicht mit dir streiten." sagte Jimin leise und hielt ihn vorsichtig, als wäre er aus Glas, an der Hüfte fest. "Ich will nur nicht, dass du wieder im Krankenhaus liegst. Du bist jetzt nicht mehr allein und deshalb denk daran, dass du mir auch weh tust, okay?"

"Ziemlich manipulativ, das weisst du?" schmunzelte Yoongi leicht.
"Ich mein's ernst." erwiderte Jimin und küsste seine Wange. "Kann ich dir wenigstens was auf die Wunde tun, damit es schneller heilt?"

"Da kommt wieder der Arzt." sagte Yoongi belustigt und nickte. Er ließ Jimin stehen und ging zum Bett, wo er sich achtlos drauffallen ließ. "Im Badezimmer sind paar Sachen."

Verstehend nickte der Jüngere und ging in dieses. Dort kramte er etwas in den Schränken herum und fand schließlich, was er brauchte.

"Kannst du dein Oberteil ausziehen?" bat Jimin ihn leise und kniete sich über seine Beine.
"Wenn du dich zusammenreißen kannst." grinste Yoongi leicht und setzte sich auf. Er zog sich aus und spürte Jimins schweren Blick auf seiner Haut. Sanft streichelte er mit seinem Daumen über Jimins Wange. "Es tut mir leid."

Stumm nickte Jimin und setzte sich gemütlicher auf Yoongis Beine. "Leg dich hin."
Es war eine kleine, offene Brandwunde, als wäre es eine Schürfwunde. Vorsichtig schmierte er eine Salbe auf die Stelle und strich ihm über die Brust.

Seine Unterlippe fing an zu zittern, weshalb er auf diese biss und die Tube weglegte, bevor er sich auf die andere Seite des Körpers legte und seinen Kopf in Yoongis Halsbeuge versteckte.

"Alles gut?" fragte dieser und wollte seinen Kopf etwas drehen, doch Jimin drückte sein Kinn weg, während warme Tränen seine Wange herunterliefen.

"Es tut mir wirklich leid, Jimin." murmelte Yoongi und hörte ein unterdrücktes Schluchzen. Sofort nahm er Jimins Hand von seinem Kinn und stützte sich mit dem anderen Arm ab, um ihn anzusehen.

Doch der Schwarzhaarige drehte sich beschämt um und zog seine Beine an seinen Körper. "Gib mir eine Minute." schluchzte er leise und verkrampfte seine Hand, die noch immer Yoongi hielt.

Alle Gefühle von damals brachen auf ihn ein. Er hatte gedacht, dass er den Tod seines kleinen Bruders überwunden hatte, doch scheinbar gab es noch immer nicht aufgearbeitete Gefühle in ihm.

'Es tut mir leid, Jimin.' waren Jihyuns letzte Worte an ihn und ausgerechnet Yoongi musste sie benutzen.
Die tickende Zeitbombe, die das selbe Schicksal wie sein Bruder erleiden konnte.

Auch wenn Yoongi nicht sterben wollte, sein Körper sprach von etwas anderem und auch wenn es vielleicht ungeplant sein würde, Yoongi würde sterben.

Er wäre schon längst tot, wenn sein Nachbar nicht den Rauch in Yoongis Wohnung gesehen hätte. Dann wäre er an einer Rauchvergiftung gestorben und nicht ins Krankenhaus gekommen.

Sanft wurde Jimin an den Schultern gedreht und gegen eine nackte Brust gedrückt.
Er kniff angestrengt seine Augen zusammen und spannte seinen Kiefer an.

"Ich wollte jetzt nicht anfangen zu heulen." stammelte Jimin mit zittriger Stimme und drückte seinen Kopf stärker gegen Yoongi. "Tut mir leid."

Er atmete tief ein, bevor er sich etwas aufstützte und Yoongi ansah. "Ich sollte gehen."
"Möchtest du mir nicht erzählen, wieso du weinst?" fragte Yoongi verlegen.

Schnell schüttelte der Jüngere den Kopf und wollte aufstehen, doch Yoongi hielt ihn am Unterarm fest. "Bleib, bitte."
Mit glasigen Augen blickte Jimin zu dem Blonden herunter und nickte kaum merklich. Schnell zog Yoongi sich sein Oberteil wieder an.

Jimin krabbelte unter die Decke und nahm Yoongis Arm, um diesen um sich zu legen.
Schweigend kuschelte sich Yoongi an Jimins Rücken und streichelte sanft seine Brust, die noch immer unregelmäßig bebte.

xxx

Weil ich bestochen wurde, hier noch ein Kapitel ;-;

Doctor ParkʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt