5|| sometimes one light is the brigthest in your life...

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18.September 10:34 Uhr

Aua.
In meinem Kopf pulsiert es.
Meine Gliedmaßen fühlen sich an, als würden sie nicht zu mir gehören und meine Nase läuft unaufhörlich.
Ich habe einen fetten Kater.
Großartig.

Vorsichtig setze ich mich auf die Bettkante um mich zu orientieren.
Ich bin in meinem Zimmer, zu Hause.
Auf meinem Nachtisch steht ein halb leeres Wasserglass, der Eimer, der auf dem Boden ist zum Glück leer.
Nach einem kurzen Kontrollblick, stelle ich erleichtert fest, dass ich auch nicht in Bett gekotzt habe.
Wenigstens etwas.

Schläfrig tapse ich in die Küche.
Mein Vater sitzt am Tisch und liest in der Zeitung.
Einstein liegt schlafend in seinem Körbchen.

,,Wie geht's dir?", fragt er und schaut auf.

,,Gut.", nuschele ich leise und schlurfe zum Kühlschrank.

,,Ich hab dir, da,  Aspirin und eine Elektrolytlösung zum auflösen im Wasser hingelegt, damit wird's besser.", sagt er und zeigt auf ein Tablettenbilster und ein Tütchen.

,,Danke."
Ich nehme es mir und kippe das Tütchen in ein Wasserglas.

Schnell stelle ich fest, dass das Zeug scheußlich schmeckt.

,,Bähhh.", angewidert setze ich das Glas wieder ab.

,,Ich hab nicht gesagt, dass es gut schmeckt. Und jetzt austrinken."

Zwei Stunde und einem Spaziergang mit Einstein später, geht es mir wieder blendend.
Wunderzeug, ich sags euch.

,,Das reicht, dann aber auch für die nächste Zeit an Alkohol, haben wir uns da verstanden?"
Mein Vater holt mich streng von meinem Höhenflug, wieder runter.

,,Ich versprech's, danke, dass ich überhaupt hindurfte.", bedanke ich mich.

Gegen Nachmittag treffe ich mich nochmal mit Leo und Meltem.
Beiden sieht man letzte Nacht noch deutlich an. Naja, wenigstens hat es Spaß gemacht.

,,Warum geht's dir so gut? Du hast doch auch gesoffen.", Leo legt seinen Arm um mich.

,,Mein Vater, hat mir so ein Pulverzeug gegeben, damit ging's mir ziemlich schnell wieder gut.",sage ich vergnügt und gehe mit ihm durch die Haustüre.

,,Gib das nächste Mal was ab.", meint er müde und gähnt ausgiebig.

,,Ich frag wo er es her hat."

Im Wohnzimmer, sitzt Leos Mutter, ich begrüße sie freundlich und wir gehen hoch in sein Zimmer.

,,Und wie fühlt man sich so erwachsen?", fragt Meltem und wirft sich auf sein Sofa.

,,Hab's mir spektakulärer vorgestellt.", er zuckt mit den Schultern.

,,Wie lang ging es eigentlich noch?", frage ich und setze mich zu Meltem.

,,Um halb vier hat der Besitzer von dem Gebäude, geräumt. Aber war eh fast keiner mehr da. Da ist gerade auch ne Putzfirma zum Aufräumen, von dem her muss ich da gar nichts mehr machen.",er lässt sich grinsend auf sein Bett fallen.
Fauler Sack.

,,Lust auf ne kleine Spritztour?", Leo schaut uns auffordernd an und klimpert auf einmal mit einem Autoschlüssel.

,,Wie? Was?", schreit Meltem aufgeregt los.
Obwohl das Zeug von Papa Wunder gewirkt hat, war das gerade ein bisschen zu laut, für meinen aktuellen Zustand.
Mein armes Trommelfell.

,,Meine Eltern haben mir ein Auto geschenkt.", meint er entspannt.

Mir fällt ein, dass er das vor ein paar Wochen schonmal was davon erzählt hatte, aber hab ich wohl wieder vergessen.

In der Garage steht ein ultra teuer aussehender mattschwarzer Mercedes.
Von Autos habe ich zwar keine Ahnung, aber einen anerkennenden Pfiff, kann ich mir dennoch nicht verkneifen.

,,Darf ich bitten?", Leo öffnet mir elegant die Beifahrertür.

Ich lasse mich auf den kühlen Ledersitz nieder, die Innenausstattung, sieht noch teurer aus als von außen.
Mein Vater fährt zwar keine Schrottkarre, aber das hier ist definitiv was krasseres.
Meltem steigt auf die Rückbank, hinter den Fahrersitz, Leo lässt über eine Fernbedienung das Garagentor hoch und startet den Wagen.
Das Vibirieren unter meinem Sitz lässt meine Spannung nochmal steigen.

Er lässt den Wagen die Auffahrt hinunter rollen und fährt auf die Straße.

,,Mecces?", fragt er und biegt bevor jemand antworten kann in den McDrive ab.

,,Jederzeit.", antworten Meltem und ich lachend im Chor.

Zwanzig Minuten später rasen  wir mit fast 200km/h über die Autobahn.
Ich bin noch nie so schnell gefahren und war anfangs etwas beunruhigt, merke aber zügig, dass man sehr schnell vergisst wie schnell man eigentlich ist.
Von dem her -no risk no fun.

Am Himmel stehen schon lange pechschwarze Wolken und leichter Nieselregen hat eingesetzt.
Als der Regen stärker wird, werde ich unruhig.
Auch ohne Führerschein, weiß ich, dass man bei Starkregen, definitiv nicht so schnell fahren sollte.
Leo intressiert es nicht im geringsten.

,,Bitte fahr langsamer, dass ist arschgefährlich was du grad machst.", schaltet sich auch Meltem ein.

,,Entspannt euch mal, ich kann autofahren. Der hat spezielle Reifen drauf, da passiert nichts.", meint er ruhig.

Wir fahren gerade aus einer Kurve raus, als uns uns das rote Lichtermeer eines Stauendes anstrahlt.

,,Oh fuck.", Leo schaltet den Warnblinker an und haut auf die Bremse.

Dann spüre ich wie der Wagen die Bodenhaftung verliert.

Ich bekomme noch mit, wie der Wagen, das Schleudern anfängt und es mich im Gurt umherreißt.
Dann gibt es einen lauten Rumms und ich schlage mit dem Kopf, hart gegen die B-Säule.

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Nicht nachmachen ja?
Gefährlich und so.

Ausrasten für Anfänger //Asds FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt