4|| party night

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17. September, 6:48 Uhr

Leo hat morgen Geburtstag.
Er wird fucking 18 Jahre alt.
Ja 18, in der elften. Er hat die siebte wiederholt.

Wir waren uns relativ schnell einig, dass wir reinfeiern werden.
Papa war von der Idee eher weniger begeistert, er kennt die restlichen Freunde von Leo -und ihre enge Beziehung zu Alkohol.
Er ist ihnen wohl mehr als einmal, während der Arbeit begegnet.
Nach einer sehr langen Diskussion und dem hochheiligen Versprechen nicht sturzbesoffen in irgendeiner Ecke zu landen, hat er schlussendlich doch zugestimmt.

Die Schule halte ich ehrlich gesagt nur aus, weil heute Freitag ist.
Zuhause werfe ich meinen Rucksack nur in mein Zimmer und wechsele die Schuhe.

,,Line? Ruf bitte an, wenn ich dich abholen soll, ich will nicht, dass du alleine , nachts und angetrunken Bus fährst oder läufst, verstanden?
Ich hab heute Nacht nur Rufbereitschaft und bin daher vermurlich zuhause, falls nicht schicke ich jemanden.", schärft mein Vater mir nochmal ein, bevor ich das Haus verlasse.

,,Ich versprech's. Aber ich kann auch auf mich selbst aufpassen.", erwidere ich wahrheitsgemäß.

,,Ich muss mir Sorgen um dich machen, dass ist so eine Pflicht als Vater.", er lächelt mich an.

,,Ich wünsch euch Viel Spaß nachher und gratuliere Leo, dann von mir bitte."

Ich entscheide mich dazu mit dem Bus zu fahren.
Pure Faulheit.

Leo's Eltern haben extra eine Location gemietet und ein Partyservice sorgt für Deko und das Catering.

Dort angekommen sehe ich erst, wie riesig der Saal eigentlich ist.
Wie viele Leute hat er bitte eingeladen?

Als ich die Türe öffne sehe ich wie die von der Cateringfirma das Buffet aufbauen, Leo steht am andere Ende des Saals.

,,Hey, da bist du ja, du kannst mir gleich mit der Plannung.", ruft er und läuft auf mich zu.

,,Du hast nichts geplant?", frage ich entgeistert.

,,Nö, reicht ja jetzt auch.", sagt er grinsend.

Naja, hätte mich auch überrascht.
Er nimmt die Sachen grundsätzlich so, wie sie kommen und.
Ich hab Angst, dass der irgendwann vergisst wie man atmet.
Leider ist diese Angst auch mehr als gerechtfertigt. Leo hat ungefähr die Intelligenz eines Toastbrots, keine Ahnung wie der soweit auf dem Gymnasium gekommen ist.

Ein paar Stunden später ist es Abend, der Saal ist fertig gerichtet und die ersten Gäste trudeln so langsam ein.
Leo kommt aus dem Begrüßen und Geschenke annehmen gar nicht mehr raus.

Meltem und ich verdrücken uns in eine Ecke mit ein paar Leuten aus unserer Klasse, die allermeisten anderen Gäste kenne ich maximal vom Sehen, viele überhaupt nicht.

Die Party ist in vollem Gange, als kurz vor zwölf alle Lichter ausgehen und wir uns auf der Tanzfläche versammeln um gemeinsam bis 12 Uhr runterzuzählen.

,,10, 9, 8,7,6,5,4,3,2,1. HAPPY BIRTHDAY!!!", schreien wir im Chor.
Leo thront währenddessen in der Mitte vom Kreis und strahlt bis über beide Ohren.

,,Vielen Dank, meine Freunde. Und jetzt. Trinkt mit mir und wir feiern bis in den Morgengrauen!", schreit er zurück und erhebt sein Glass.
Wir stoßen alle zusammen an und die Party geht weiter.

Brav wie ich bin halte ich mich an leichte Getränke und lasse mich auf ein Gespräch, mit jemanden in meinem Alter, von der Realschule bei uns im Schulzentrum, ein.
Schnell stelle ich fest, dass der schon ein bisschen was intus hat.

,,Zum Glück is Weihnachten dieses Jahr nich a'n nem Freitag dem 13.", lallt er mich an.

Mhm.
Genau.
Meltem und einige weiteren Mädels, die ich nur flüchtig kenne gesellen sich zu uns.

Ausrasten für Anfänger //Asds FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt