Kapitel 5

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Hello! Viel Spaß beim Lesen <3

PoV Lea
„Ich hab uns beide übrigens als Helfer für die Testwoche eingetragen! Das bringt uns 4 Punkte die Stunde." wechselte Jonas das Thema. Ein wenig überrascht sah ich ihn an.

„Aber ist dieses Jahr nicht deine Schwester an der Reihe?" fragte ich vorsichtig. Mit angestrengt fröhlich verzogenem Gesicht nickte mein Gegenüber. Ich sah sofort, dass der Gedanke ihn stresste.

„Wir können auch anders Punkte sammeln, setz dich da nicht so unter Druck." schlug ich ihm mit beruhigender Stimme vor, auf die zumindest seine Mimik sofort reagierte. Der Vorteil, wenn man sich schon 16 Jahre kannte.

„Ich glaube Jonas muss sich keine Sorgen machen. Wenn in dieser Familie etwas anderes als Ethnie 2 rauskommt, würde mich das schon sehr wundern." kicherte Chaya. Angewidert musste ich ihr dabei zusehen, wie sie mit ihren Augen probierte den Gleichaltrigen zu verführen, der nicht wirklich wusste, wohin mit ihrer Aufmerksamkeit.

„Ich versteh gar nicht, wieso alle da immer so rumstressen. Ich meine, was denkst du was passiert, dass sie ein Novi ist?" witzelte Luisa unempathisch und sofort versteifte sich Jonas Mimik.

Das Leben eines Einwohner der Ethnie 2, hatte zwei (wenn man den Tag der Berufswahl außen vor nahm) entscheidende Knackpunkte: die Tests.

Einmal mit 2 und einmal mit 14 Jahren, wird jedem Kind Blut abgenommen, um zu testen ob die ethischen Gene der, der Ethnie entsprechen.

Eigentlich kam es nie vor, dass ein Test nicht übereinstimmte, besonders nicht beim zweiten Test, der die Aussage nur noch einmal sicher stellte. Jonas Sorge war aber trotzdem irgendwo begründet, denn wenn ein Kind falsche Blutwerte hatte, also die einer anderen Ethnie, muss es in den richtigen Teil versetzt werden.

Dort kommen sie dann in das sogenannte Auffanghaus, welches in Ethnie zwei aber schon seit Ewigkeiten leer stand.

„Ein Novi, ja bestimmt. Bist du abergläubisch oder so? Novis gibt es seit Jahren nicht mehr." zischte Chaya ihre Freundin an, die leicht zusammenzuckte.

„Also mein Dad hat erzählt, in den anderen Ethnien werden ab und zu noch welche nach dem zweiten Test gefunden." murmelte sie eingeschüchtert, woraufhin Chayas Gedultsfaden zu reißen schien.

„Ich denke, du bist dem entsprechend in Kenntnisse gesetzt, dass deine Eltern dir nichts über ihre Arbeit im Zentrum zu erzählen haben? Vor allem sollten so welche Informationen nicht in die Welt gelangen, das könnte schließlich fatale Folgen haben. Vor allem für dich." lächelte sie zuckersüß und griff nach ihrer Tasche.

„Lass uns gehen, wir müssen in den D-Korridor." sprach sie noch, winkte Jonas verspielt zu und machte sich strahlend auf den Weg in Richtung Unterricht. Luisa folgte ihr kleinlich, mit gesenktem Kopf und gebückter Haltung.

Was war das denn gewesen? So hatte ich Chaya ja mal überhaupt nicht eingeschätzt, immerhin hatte sie ihrer Freundin gerade unterschwellig gedroht.

Während ich der Blonden verwirrt hinterher starrte, hatte Jonas seinen Kopf zwischen seinen Händen begraben, was mich meinen Blick sofort von Little-Miss-wohl-doch-nicht-so-Perfect abwenden ließ.

„Hey, ist alles okay?"fragte ich einfühlsam und griff unüberlegt nach seiner Hand. Ob das schlau war?

Als Jonas aber seine Hand um meine schloss, verwarf ich die Zweifel.

Egal, ob er das als freundschaftliche Geste verstand oder als mehr, ich genoss einfach das warme Kribbeln und den Blick in seine schokobraunen Augen.

„Ehrlich gesagt nicht. Ich hab echt Angst vor dem Test." gestand er mir sofort und leicht drückte ich seine Hand.

„Ich glaube das ist nicht nötig. Ich meine, wie weit geht eure Generation dieser Ethnie zurück? Tausend Jahre?" probierte ich ihn aufzuheitern und ein leichtes Schmunzeln bildete sich auf seinen Lippen ab.

AEQUALITATEM~ Hinter den MauernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt