Kapitel 7

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Willkommen zurück <3

PoV Lea
Ich unterdrückte den Drang die Tür hinter mir zuzuschlagen und warf mich stattdessen mit voller Wucht aufs Bett, sodass das Lattenrost unter mir kreischte. Irgendwie war ich nicht mal richtig sauer, aber die Enttäuschung mischte sich mit einer zumindest unterschwelligen Wut, die mein Herz rasen ließ. Eine Weile lag ich auf dem Bett, hörte meinem Atem zu, vergrub meine Fingernägel in meinen Handflächen und starrte an die Decke, bis ich es irgendwann aufgab mich selber zu bemitleidigen. Es war nicht das erste Mal, dass es mir so erging und nie hatte das an die Decke Glotzen mich irgendwie weiter gebracht. Die Zeit konnte ich auch besser nutzen, also öffnete ich mein IPad und probierte mich abzulenken. Es klappte nicht so gut wie erhofft, denn das erste was ich sah, war eine Nachricht von Jonas.

Jonas:

Und, wie sieht es aus :)

Ich konnte die fröhliche Nachfrage in meinem inneren Ohr hören.

Lea:

Nicht gut. Dinner war nicht unbedingt friedlich....

Jonas:

Oh nein.... Also kein Treffen?

Mir entwich ein Seufzen.

Lea:

Also eine Erlaubnis habe ich nicht bekommen.

Jonas:

Schade. Dann reden wir morgen



Und damit war das Thema abgehakt. Zumindest für ihn.

Manchmal wünschte ich mir, Jonas und ich wären anders. Nicht viel, aber wenigstens ein bisschen. Würden einfach einen Scheiß auf alles geben und jetzt rausgehen, uns bei einem von uns beiden reinschleichen und uns sehen. So waren wir nicht und es wäre auf schlimm, wenn, aber manchmal wäre die Welt so wohl einfacher.

Jonas:

Oder willst du telefonieren?

Ich konnte meine eigenen Augen aufblitzen spüren, als ich die Nachricht las. Sofort steckte ich mir meine Kopfhörer ins Ohr und befahl:

„Consilium, verbinde mit den Kopfhörern und ruf Jonas an."

In meinem Ohr ertönte ein Zeichen, das meinem Befehl Folge geleistet wurde, dann hörte ich ein Piepen und wenige Sekunden später endlich Jonas Stimme.

„Hey du." brummte es durch den Hörer und mehr war auch nicht nötig, damit meine Mundwinkel sich von selbst wieder nach oben schoben.

„Hi, na. Wie geht es dir?" fragte ich wie gewohnt.

„Nicht so gut. Beziehungsweise doch. Ich weiß nicht, ich brauch deine Hilfe."

Meine Probleme waren schlagartig vergessen, wobei vergessen wohl nicht das richtige Wort war. Ich drängte sie in den Hintergrund, um meinem Freund volle Aufmerksamkeit zu schenken.

„Was ist passiert? Ist alles okay?"

„Weiß ich nicht, deswegen ruf ich dich ja an."

Er atmete tief durch, während in meinem Bauch ein Kloß anfing zu sprießen, ein Kloß aus einer schlechten Vorahnung.

„Heute in der zweiten Pause..." begann er und kurz ratterte mein Kopf. Ich war in der Bibliothek gewesen, um die Historienstunde vorzubereiten. „....naja, ich saß halt draußen und hab mit Chaya geredet. Wir sind ja mittlerweile ganz gut befreundet."

AEQUALITATEM~ Hinter den MauernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt