Rainey
Die Kerzen schwebten über unseren Köpfen, knapp unter der dunkel gefärbten Decke, die wie immer den Himmel draußen über den Türmen des Schlosses nachahmte. Es würde bald beginnen zu regnen, stellte ich fest, als ich mich zwischen Remus und Sirius und gegenüber von James und Peter am Gryffindortisch niederließ.
„Schön, dass du es auch noch geschafft hast“, flüsterte ich Sirius zu und entlockte ihm – wider Erwarten natürlich – ein schelmisches Lachen.
„Hast du mich vermisst, Süße?“
„Ich habe mich nur gefragt, wie viele Idiotinnen es dieses Jahr schon wieder waren, die so verzweifelt um deine Aufmerksamkeit buhlen. Wissen sie, dass es sich nicht lohnt?“
Er erwiderte meine Worte mit einem Grinsen. „Sie ahnen es noch nicht einmal.“
Die Armen. Andererseits... wer war auch so blöd, sich in Sirius zu verknallen? Tja. Emmeline.
Die Erstklässler wurden von McGonagall in die Große Halle geführt, ein laufender Meter nach dem nächsten.
„Deine Familie hat es auch endlich nach Hogwarts geschaffte“, bemerkte Sirius spöttisch in meine Richtung, bevor er den Kopf mit James zusammensteckte. Er wartete bei solchen Kommentaren gar nicht mehr auf meine Reaktion. Ich hatte schon in der dritten Klasse aufgehört, darauf anzuspringen.
„Der Kleine“, hörte ich James wispern. „Hufflepuff.“
„Ne. Ravenclaw.“
„Und die da...“
„Gryffindor.“
„Weil sie aussieht wie ne Tomate? Ne... Hufflepuff.“
Ich wechselte einen Blick mit Remus. Er verdrehte die Augen.
„Ein Mal“, hörte ich ihn murmeln, bevor er unauffällig sein Buch unter der Bank aufschlug.
Ich warf einen Blick zu Peter. Er versuchte, das Gespräch von James und Sirius zu verfolgen und seine eigene Meinung einigermaßen überzeugend zu verdeutlichen. Also alles wie immer. Remus las und die Drei wetteten über die Einteilung der Häuser. Alles normal. Aber trotzdem fühlte es sich anders an.
Ich verfolgte die Wette nicht, wie ich es sonst tat. Ich schwieg und bekam kaum mit, wie meine Gedanken nach und nach weiter abschweiften.
Erst dachte ich an die anderen fünf ersten Schultage nach den Sommerferien, die ich schon durchlebt hatte. Ich dachte daran, wie ich die Jungs kennengelernt hatte. Wie ich ein Teil ihrer Bande wurde.
Und dann dachte ich an die heutige Zugfahrt. An das Gespräch mit Emmeline.
Sie hatte ein Auge auf Sirius geworfen. Und ich hatte versprochen, herauszufinden, ob er ihre Gefühle erwiderte. Warum noch gleich? Weil es das war, was Freunde taten.
Aber warum fühlte ich mich dann so seltsam? Als würde ich etwas Hinterhältiges tun? Als würde ich auf der einen Seite Emmeline die Daumen drücken und auf der anderen Seite gegenteiliges hoffen. Wie eine verlogene Schlange.
„Rainey?“
Ich schreckte hoch. „Mhm?“
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Tintenschwarz | Rumtreiber Ff (Black)
Fanfiction„ʀᴀɪɴᴇʏ ʟɪᴇʙᴛ ʙʟᴀᴄᴋ, ʀᴀɪɴᴇʏ ʟɪᴇʙᴛ ʙʟᴀᴄᴋ!" „ʜᴀʟᴛ ᴅɪᴇ ᴋʟᴀᴘᴘᴇ, ᴍᴀʀʟᴇɴᴇ. ʙɪᴛᴛᴇ." „ɪᴄʜ ᴋᴀɴɴ ᴇs ɴɪᴄʜᴛ ɢʟᴀᴜʙᴇɴ. ʙʟᴀᴄᴋ? sᴇɪᴛ ᴡᴀɴɴ ᴅᴀs?" Seit ich hinter die Fassade blicken konnte. Mein Name ist Rainey Kordan. Sechzehn Jahre alt, Gryffindor, Sucherin der Qui...