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Thomas hielt noch immer meine Hand wodurch er mich hinter sich her zog. Normalweise konnte ich bei dem Tempo gut mithalten aber die gebrochene Rippe, zumindest vermutete ich das die es ist, machte mir ordentlich zu schaffen. Immer wieder sah er über die Schulter zu mir und darauf verlangsamte er sein Tempo. Auch wenn er an die Spitze der joggenden Lichter wollte. Warum lässt er mich nicht einfach los? fragte ich mich währenddessen.

Trotz meiner Wenigkeit liefen wir bald wieder bei den anderen. Minho sah mit zusammengeschobenen Brauen auf Thomas, Newt stattdessen hinkte zu uns. "Alles Okay?" fragte er mit besorgten Unterton. Ich verdrehte die Augen. "Nur Trennungsschmerz." murrte ich zur Antwort. Mein Bester Freund verstand das ich nicht reden wollte, besser gesagt konnte, und fragte nicht nach.

Minho lief an der Spitze und führte uns durch das Labyrinth. Thomas hatte aufgehört unbedingt vorne laufen zu wollen und lief mit mir und Newt. Meinem besten Freund viel es, durch sein einst gebrochenes Bein, schwer mitzuhalten. Aber er beschwerte sich kein einziges Mal. Als Läufer kannte ich das Labyrinth schon, doch für einige war das das erste Mal in den riesigen Gängen. Hin und wieder blieben ein paar mit offenen Mund stehen, die mussten wir dann extra auffordern weiterzulaufen. Während wir liefen sprach so gut wie keiner. Die einzigen Sätze die man hörte kamen von Minho der uns aufforderte schneller zu laufen. Newt oder Thomas hatten beide es nicht nochmal versucht mich anzusprechen. Was auch besser war, da ich mich darauf konzentrierte überhaupt weiter zu laufen. 

"Wir sind bald da!" rief irgendwann der Läufer von vorne und passend dazu konnte man von weitem die große Mauer mit der roten Zahl Sieben sehen. Man konnte viele keuchen hören, doch keiner bat auch nur einmal um eine Pause. Gerade liefen wir durch das Tor zum Abteil Sieben, da sprach Thomas wieder. "Ich geh mal vor zu Minho, bleib bei Newt." Dann ließ er mich los und sprintete an die Spitze.

Ungläubig sah ich den Strunk hinterher. Er hatte mir gerade allen ernstes was befohlen. Zwar nichts schlimmes aber ich wollte auch mit vor, nur konnte ich nicht. Dazu kam dass ich es hasste wenn Jemand mir Vorschriften machte, das hatte auch schon zu etlichen Konfliktpunkten mit Alby geführt. "Bleib ruhig, er meint es gut." riet mir Newt, der anscheinend mitbekommen hatte dass mir das so nicht passte. Ich konnte nur schnaufen zur Antwort, mehr ließ meine matte Atmung nicht zu. Da mir nichts Anderes übrigblieb, blieb ich auf der Position neben dem Blondschopf. 

Als wir durch den Siebten Abteil liefen stellte ich fest das nichts zerstört war, nach unserem letzten Besuch hier. Die Mauern und alle Flügel standen so wie vorher. Egal, mahnte ich mich selbst. Das Einzige was zählte, war das wir alle lebendig hier raus kamen. Ehe ich mich versah, standen wir auch schon neben der Mauer zu den möglichen Ausgang. Wir alle stellten uns nah an die Wand, Thomas lugte vorsichtig in den großen Gang hinein. Mit geweiteten Augen sah er wieder zu uns. Sein aufgeregter Blick blieb an mir hängen. Unvorhergesehen schritt er auf mich zu. "Ist da ein Griever?" fragte der kleine Lockenkopf, Chuck. Thomas nickte stumpf. Der Rehbraunäugige nahm brüsk meine Hand und schleppte mich wieder mit vor an die Ecke. Was jetzt? Will der mich opfern?

Aufgebracht sah ich ihn an doch er sah zu Minho, der wiederum sah gerade zu Chuck. "Du trägst den Schlüssen, Chuck. Bleib hinter uns." trug er dem kleineren auf und übergab ihm das Zylinder-Ding. Er war sichtlich nervös und überfordert mit der Situation. Hinter ihm band sich Teresa ihre dunklen Haare zu einem Zopf, unterdessen sie mit mir Blicke tauschte. Vielleicht war das so ein Mädchen ding aber sie nickte und sprach zu dem Jüngeren. "Ist Okay, lauf einfach hinter mir." Zufrieden nickte ich, natürlich würde ich auch auf ihn aufpassen, ich würde versuchen auf alle aufzupassen. Thomas war nervös und offensichtlich nicht zufrieden. Sein tiefer Blick ruhte auf mir.

Da er schwieg übernahm ich und teilte mich Chucks Bodyguards zu. Thomas aufgebrachter Blick huschte immer wieder zu mir. Es sah aus als würde er sich nicht sicher sein und mit sich selbst eine innere Diskussion führen. "Cora du bleibst bei mir." sagte er schließlich.

"Brauchst du etwa auch ein Bodyguard?" fragte ich den Größeren.

"Du bleibst bei mir." antwortete er schlicht. Ich verstand es mal wieder nicht aber das angenehme Gefühl machte sich in mir breit, nur wollte ich es in diesen Moment nicht, also verbannte ich es in die hinterste Ecke in meinem Kopf. Unsere Blicke verfingen sich ineinander und ich hatte nicht die Kraft wegzusehen. Das angenehme Kribbeln machte sich erneut bemerkbar, wie auch der Gedanke und die Angst, nie wieder in seine Augen zu sehen. Folglich schwieg ich und entschied mich bei Thomas zu bleiben. Bekämpfen wir zusammen den Griever gelangt der gar nicht erst an Chuck, außerdem konnte ich so sichergehen das der Strunk nicht draufgeht. Um ihn zu signalisieren das ich bleiben würde drückte ich sanft seine Hand. Er atmete auf.

"Okay... wenn wir durch sind aktiviert er sich und das Tor wird geöffnet." erklärte er an alle gerichtet. "Wir schaffen das! Wir halten zusammen! Wir werden hier raus kommen!... Und wenn wir dabei drauf gehen!" Ich hatte das Gefühl dass er bei jeden einzelnen Wort meine Hand ein bisschen fester gedrückt hatte.
Ermutigt nickten alle und umgriffen ihre Waffen stärker. Auch ich übte leichten Druck auf Thomas Hand und auf den Knauf der Machete, in meiner anderen Hand aus. Der Dunkelhaarige zog scharf Luft ein und stellte sein Speer wuchtig auf den Boden auf. "Fertig?" fragte er in die Runde. Mit ernsten Mienen nickten die Lichter. Vorsichtshalber sah ich mir alle nochmal an, wer wusste schon ob und wie viele das überleben?

"Tun wirs!" bestätigte Newt, zustimmende Ja's  hörte man leise. Erneut verstärkte Thomas den Druck auf unseren Händen. "In Ordnung... LOS GEHTS!"

Mit diesen Worten rannten wir brüllend und schreiend um die Ecke auf die große Steinbrücke.

Don't forget me - German Maze Runner FF (A2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt