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Thomas POV:

„Gut gemacht, du hast so eben dein Todesurteil unterschrieben." sagte Minho, der außer Atem auf dem Boden neben Alby, saß.

Ja er hatte recht, vielleicht war es eine dumme Idee gewesen aber sie brauchten Hilfe und abgesehen davon wollte ich Cora in Sicherheit wissen. Sollte ich hier sterben, was sehr wahrscheinlich der Fall sein wird, hab ich wenigstens Cora vorerst, vor dem Tod bewahrt.

Ich selbst verstand nicht warum ich so dachte oder dieses dringliche Gefühl hatte auf sie aufzupassen. Kann sein das es bei allen Jungs auf der Lichtung so war. Aber warum auch immer, ich wollte auf sie aufpassen.

Nachdem ich meine Gedanken, einigermaßen, sortieren hatte sah ich zu den Schwarzhaarigen der noch immer nach Luft schnappte.

„Komm!" forderte ich ihn auf mir zu helfen, worauf sich seine Miene jedoch zu einem überraschten Ausdruck veränderte.
Er holte nochmal Luft bevor er sprach.

„Du checkst es nicht, wir sind schon längst Tod."

Bei diesem Satz schluckte ich meine aufsteigende Angst hinunter.

„Falsch. Noch leben wir und wenn du mir hilfst Alby zu verstecken, haben wir danach Chancen zu überleben." Danach lachte Minho. „Keiner... hat eine Nacht im Labyrinth überlebt." sagte er als wäre damit schon alles beschlossen.

Ich hatte allerdings nicht vor jetzt schon aufzugeben.
Also sammelte ich meinen ganzen restlichen Mut.

„Ja, bisher." betonte ich und Minho's Miene veränderte sich erneut. Dieses Mal sah er beeindruckt aus.

Cora POV:

Die Sonne war bereits hinter den Mauern verschwunden, ein paar Fackeln wurden angemacht und spendeten dämmendes Licht. Ein paar Lichter sind zum schlafen zu ihren Hängematten gegangen, ich jedoch saß weiterhin auf dem Boden. Tröstender Weise hatten sich Newt, Chuck, Fry, Winston, Zart und ein paar Weitere dazu gesellt, somit saß ich nicht vollkommen alleine da.

Fry hatte uns allen etwas Essen gemacht, ich hatte aber kein Hunger.

Mittlerweile lag ich auf den harten Boden und starrte in den Himmel, hoch zu den Sternen und konnte die eine oder andere Träne nicht mehr unterdrücken. Kaum einer sprach mich an, kaum einer sprach überhaupt aber ich hatte das Gefühl das sie meine Nähe mieden.

Ein bisschen enttäuscht war ich deswegen schon vielleicht aber war es besser so. Denn so konnte ich in meinen Gedanken versinken und musste nicht erklären warum ich nicht heulend in einer Ecke saß.

Warum ich das nicht tat wusste ich selbst nicht, es kann sein das mein Stolz sich dadurch gekrängt gefühlt hätte. Oder ich nicht das heulende Mädchen sein wollte.

Stadtessen lag ich im Gras und behielt sämtliche Gefühle für mich.
Ich hatte solange zu den Sternen geschaut das ich mich irgendwann in den Schlaf gestarrt hatte.

Ich träumte, von weißen Wänden, vielen blauen Monitoren und einem komischen Mann dessen Haare grau waren aber noch nicht weis. Ich saß in einem kleinen, weißen Raum und es gab nur ein Tisch mit einem Stuhl und an diesem saß ich. Mir gegenüber der Mann mit den grauen Haaren.

Es war verwirrend, sämtliche Bilder verschwommen ständig miteinander und irgendwelche Stimmen versuchten zu mir durchzudringen. Ich hörte die dumpfe Stimme meines Gegenübers.

,,Ihr habt versagt..." seine Stimme verschwamm mit den anderen. ,,Viel Spaß bei deinen Freunden!" sagte der Mann, dann lachte er. Es war ein komisches Lachen und ich hätte schwören können das sich sämtliche Härchen in meinem Nacken aufstellten.

Das Bild verschwamm erneut dann sah ich zwei schwarze Gestallten die in den raum kamen, sie liefen zu mir und packten mich an meinen Armen. Ich sah wie ich aus den kleinem Raum heraus gezogen wurde und in einem langen weißen Gang war. Es war so schnell und doch so langsam aber als wir um eine Ecke bogen kam eine Gestallt auf uns zu gerannt.

Die Gestallt schrie irgendwas nur konnte ich es nicht verstehen. Sie packte die Gestallt die an meinem rechten Arm hing und wollte mich anscheinend befreien. Jedoch kamen von hinten weitere schwarze Gestallten und hielten sie fest. Als sie weggezogen wurde, sich schreiend wehrte, erkannte ich das Gesicht.

Die braunen Augen waren verzweifelt und an seiner Wange lief eine einzelne Träne hinunter. Thomas schlug um sich aber die die ihn festhielten waren stärker und so hing er verzweifelt in deren Händen.
,,Vergess nicht..." rief er mir zu doch dann verschwamm seine Stimme und auch das Bild von ihm verschwand.

Nach Luft schnappend schreckte ich aus den seltsamen Traum hoch. Ein Gefühl, wie als würde ich ertrinken ließ mich leicht husten. Dann fing ich an zu weinen. Warum? Weil ich dieses Gefühl hatte als hätte ich alles verloren.

Dieses Gefühl war überall und bald schluchzte ich so laut das ich meine Hand auf mein Mund presste. Tränen liefen in Strömen über meine Wangen. Warum hatte ich dieses Gefühl? War das ein Traum, oder eine Erinnerung? Warum war Thomas da? Und warum sah er genau so aus, wie ich mich gerade fühlte?

Alles in mir wollte schreien, war wütend aber worauf oder auf wen, wusste ich nicht. Ich wusste so viel nicht und das machte mich wahnsinnig.

In meiner Nähe lag nur Newt und er hatte mich anscheinend nicht gehört, so wie er schliefen auch alle andere.

Nach einer Weile, in der ich fast erstickt wäre weil ich einfach nicht aufhören konnte zu weinen, hatte ich mich aufgerappelt und lief mit wackeligen Beinen über die stille Lichtung. Meine Hände zitterten, meine Beine zitterten, meine Lippen... ach einfach mein gesamter Körper zitterte. Ich hoffte das ich mich wieder beruhigte aber der herzzerreißender Ausdruck in Thomas Gesicht, ließ mich nicht los.

Zu allem kam dazu, dass ich plötzlich ein Schrei aus dem Labyrinth hörte. Worauf sich mein Herz schmerzhaft verzog.

Ich lief leise zu den Mauern, hoffte irgendein Zeichen zu hören das sie noch lebten. Vergebens. Fluchend schlug ich gegen die Wand. Noch einmal und noch einmal. Wie als wollte ich die Wand einschlagen. Meine Hand schmerzte, ich ignorierte es und machte weiter. Ich war dabei meine gesamte Wut und den Frust an der Wand auszulassen als meine Faust von einer Hand aufgefangen wurde.

Zögernd sah ich von der Wand zu meiner Hand, folgte dem Arm der mich aufgehalten hatte und darauf sah ich in die erschrockenen Augen von Newt. Seine Augen waren erschrocken und besorgt geweitet.

,,Was tust du?" fragte er.

Ich konnte die Frage ihm nicht beantworten weil ich unsicher war warum ich das getan hatte. Sein Blick viel von mir auf meine Hand die er noch immer fest umklammerte. Erst da viel mir auf das Blut meine Haut verfärbt hatte.

,,Ich...Ich weis es nicht." brachte ich mit zitternder Stimme hervor. Noch immer starrte ich auf unsere Hände. Dann kam Newt ein Schritt auf mich zu.

Wir standen uns so nah das ich sein Atem auf meiner haut spürte, augenblicklich bekam ich Gänsehaut. Er sah mich an, sehr wahrscheinlich überlegte er warum ich das getan hatte aber statt zu fragen strich er mir eine weiße Strähne hinter mein Ohr. Seine dunklen Augen waren vertieft in meine. Anschließend zog er ein Tuch aus seiner Hose, trat ein Stück zurück und fing an meine Hand zu säubern.

Vorsichtig strich er über die aufgeplatzte Haut, wenn ich zuckte stoppte er und machte noch vorsichtiger weiter. ,,Danke" flüsterte ich ihm zu worauf er kurz aufsah und lächelte.

Als er mit seiner Arbeit fertig und meine Hände jetzt nicht mehr so schlimm mit Blut verklebt waren, stopfte er das Tuch wieder weg. Er nahm meine Hand und ohne auf ein Kommentar von mir zu warten zog er mich zurück zum Tor, bis zu den Platz wo wir vorhin geschlafen hatten. Ich sah zum Tor dann wurde mir wieder bewusst das meine Freunde entweder schon tot waren oder gerade um ihr Überleben kämpften.

,,Cora" riss mich Newt aus meinen Gedanken. Ich ließ mich neben ihn auf den Boden sacken und lehnte mich an seine Schulter. Da ich viel kleiner war als er, konnte er sein Kopf auf meinen lehnen.

So saßen wir beide eine ganze Zeit da, irgendwann merkte ich das Newts Atmung ruhiger wurde, er war eingeschlafen. Vermutlich sollte ich auch versuchen zu schlafen, aber ich hatte Angst vor noch solchen Träumen. Oder Erinnerungen, was auch immer. Also blieb ich wach und zwang meine müden Augen offen zu bleiben.

Don't forget me - German Maze Runner FF (A2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt