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Cora POV:

Es regnete aus Strömen und alle Lichter hatten sich ein Unterschlupf gesucht. Neben mir lehnten Thomas und Newt an einem Holzpfahl.

Ich hatte bauen bei Gally geholfen, wir hatten auch viel geschafft doch jetzt standen wir seid gut zwei Stunden schon hier und warteten dass es aufhört zu regnen. Mittlerweile ist es schon spät geworden und ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit.

Minho und Alby müssten schon längst wieder zurück sein.

Neben mir wurde Thomas auch immer unruhiger, seine Hände bewegten sich aufgeregt hin und her und sein Blick war besorgt auf das Tor gerichtete. Ich wollte gerade meine Hand auf seine Schulter legen und ihn irgendwie beruhigen. Wahrscheinlich auch um mich selbst irgendwie zu beruhigen. Da drehte der Dunkelhaarige sich zu Newt um.

,,Sie müssten schon längst wieder zurück sein." begann er. Newt schien verträumt und nicht richtig bei der Sache, doch ich wusste das er auch mit den Ängsten zu kämpfen hatte.

,,Was passiert wenn sie es nicht schaffen?" machte Thomas weiter. Newt sah endlich hoch. ,,Sie werden es schaffen." Er klang so sicher, aber vielleicht wollte er damit auch sich selbst überzeugen. Thomas lief zu den Blonden hinüber und fragte etwas leiser: ,,Ja, aber was wenn nicht?"

,,Sie werden es schaffen." sagte er, dann sah er zu mir. Ich wollte sagen das ich sonst rein gehen würde und sie suchen werde aber wenn ich das jetzt sagte dann würden sie mich davon abhalten. Also schwieg ich.

Nach einer Weile hatte es aufgehört zu regnen und wir hatten uns alle vor das Tor gestellt, da es sich gleich schließt. Dann bewegten sich die schweren Wände und waren dabei sich zu schließen.

,,Kommt schon, kann nicht einer reingehen und sie suchen?" Verwundert sah ich zu Thomas der anscheinend mit den gleichen Gedanken spielte wie ich.

,,Das ist gegen die Regeln. Entweder schaffen sie es oder nicht." erklärte Gally.

,,Wir können nicht riskieren noch einen zu verlieren." hing Newt noch dran.

Die Wände schoben sich immer weiter zusammen und ich dachte jetzt oder nie. Würde ich zu spät losrennen würde ich zerquetsch werden aber rannte ich zu früh los könnten mich die anderen festhalten.

Mittlerweile war nur noch ganz wenig Platz zwischen den Wänden. Das war meine Chance.

Ich rannte aus der Truppe geradewegs auf das Tor zu, hinter mir schrien die Jungs. ,,Cora!" Ich war fast da doch kurz davor wurde ich herum gerissen. Jemand hatte meine Hand gegriffen. Ich folgte den Arm hoch und sah direkt in Thomas Augen.

Er sah mich mit einem besorgten aber auch erschrockenen Blick an, dann zog er mich zurück. Er sagte nichts, sah mich einfach an und bevor ich diskutieren konnte rannte er los und quetschte sich durch die fast geschlossenen Wände.

,,Thomas!" ich schrie so laut das meine Stimme brach. Das Tor war geschlossen. In dem Moment dachte ich nicht viel nach, ich hatte keine Kontrolle über mich oder was ich tat, das Einzigste was ich wollte war das diese beschissenen Mauern aufgingen.

Ich schrie und hämmerte an den Stein. Verfluchte die Menschen die uns das antaten, nichts geschah. Nachdem ich mir die Seele aus den Leib geschrien hatte, mein Hals brannte, meine Hände mit Sicherheit blau geschlagen hatte und ich anscheinend alle Tränen aufgebraucht hatte, saß ich zitternd am Boden.

Es war schlimm genug Ben verbannen zu müssen und jetzt auch noch Alby, Minho und Thomas zu verlieren, riss mir beinah das Herz raus. Ich wollte sie nicht verlieren aber das Tor war geschlossen und wenn es sich Morgen öffnete werden wir entweder nichts, oder die Leichen finden.

Alby, unser Anführer, der uns immer wieder zusammen gehalten hatte. Auch wenn wir uns gegenseitig die Köpfe einschlagen wollten. Er hat immer an das Gute geglaubt.

Minho, einer meiner Besten Freunde seid ich... denken kann würde ich sagen. Immer war er da für mich, hat mir mehr als nur ein Mal neue Hoffnung geschenkt und auch der Gedanke das wir hier nie rauskämen erträglicher gemacht.

Thomas... Ich hatte mein Erinnerungen verloren aber war mir sicher das ich ihn gekannt hatte. Dieses Gefühl das durch mich durch flog wenn er mich berührte, ich konnte es nicht beschreiben geschweige denn verstehen. Diese vertrauten, braunen Augen.
Mir blieb die Luft im Hals stecken als ich dran dachte ihn nie wieder zu sehen.

„Hey..." hörte ich die leise, raue Stimme von Newt. Eine Berührung an meiner Schulter lies mich wissen das er da war.

Mein Bester Freund, setzte sich neben mich an die Mauer gelehnt. Ich löste mein Blick von meinen zitternden Händen und schaute ihn an. Er war ganz blass und seine Augen waren glasig. Seine blonden Haare vielen ihm wirr ins Gesicht.

Ich holte Luft um etwas zu sagen, machte mein Mund aber wieder zu denn ich wusste nicht was ich sagen sollte. Sollte ich versuchen ihn aufzumuntern? Aber wie wenn ich selbst ein Trauerklos war. Also beschloss ich nichts zu sagen, stattdessen rutschte ich neben ihn, nahm seine Hand und lehnte mich an ihn.

Die anderen standen verteilt auf der Lichtung, ein paar standen um das Tor, wieder ein paar andere hatten sich aus den Staub gemacht. Aber jeder von ihnen schwieg und keiner sagte etwas. Die Stimmung war gekippt und es fühlte sich an wie auf einem Friedhof nach einer Beerdigung.

„Ich weis nicht was ich machen soll, Cora." flüsterte Newt nach einiger Zeit.

„Alby hatte ein Plan, er wusste wie er was machen sollte und hielt uns alle zusammen. Ich... ich weis nicht ob ich das auch kann."

Besorgt sah ich zu meinem Freund hoch, drückte seine Hand liebevoll dann sah er mich an.

„Er, Minho, Ben und sogar unseren Frischling haben wir verloren... es fühlt sich an als würde gerade alles zerfallen und ich konnte nur zusehen." Jetzt bemerkte ich wie sich Wasser in seinen Augen bildete.

Schnell schniefte ich meine eigenen Trauer beiseite, blinzelte meine Tränen weg und hob mein Blick. Newt sah mich aus traurigen Augen an.

„Du hast es vielleicht nicht bemerkt aber du hast uns alle mehr zusammengehalten als dir bewusst ist. Ja Alby ist unser Anführer." ich hatte bewusst nicht in der Vergangenheit gesprochen. „Und ich hab ihn auch wirklich lieb. Aber keiner hatte sich so sehr um Andere gekümmert wie du. Für jeden hast du ein offenes Ohr und du bist der Hilfsbereiteste von allen Lichtern! Ist dir denn nie aufgefallen wie alle aufhörten zu streiten wenn du dich einmischst? Oder wie sie zuerst zu dir kamen und um Rat fragten bevor sie zu Alby gingen?"

Nachdem ich mit meiner Standpauke fertig war holte ich tief Luft und sah erneut auf meine Hände bevor ich zu Newt sah. Er machte große Augen aber sah nicht erschrocken aus. Viel mehr dankbar. Er drückte meine Hand dann zog er mich zu sich und kurz drauf fand ich mich in einer tiefen Umarmung wieder. „Danke." schniefte er in mein Haar.

„Glaub an dich!" flüsterte ich ihm zu.

Don't forget me - German Maze Runner FF (A2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt