Feuer und Wasser

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Mit verheultem Gesicht schaute ich zu der Person hinauf, welche die Tür geöffnet hatte. Trotz der schlechten Absichten wegen denen ich hier war, lief mir ein angenehmer Schauer über den Rücken, als ich Tsukkis Gesicht erblickte.

,,Ich....(schnief)...also meine Mutter...(schnief).....will nach Russla-", weiter kam ich nicht, da mich mein Gegenüber hastig die Trappen zu seinem Zimmer hoch zog.

Mit einem Seufzer ließ Tsukki sich auf sein Bett fallen und zog mich dann auf seinen Schoß.

,,Was ist denn los? Bist du einen Marathon gelaufen oder warum bist du so aus der Puste? Aber bei deiner Ausdauer ist das eher unwahrscheinlich."

Ich warf ihm einen etwas ärgerlichen Blick zu, bevor ich mir eine Erklärung in meinem Kopf zusammenbastelte. Ohne es zu merken kullerten wieder große Tränen die Wangen runter. Langsam fuhr Tsukishima mit der Hand über meine Wange.

,,Was ist denn so schlimmes passiert?", fragte er mich mit seiner beruhigenden Stimme.

,,Meine Mutter (schnief) will mit mir nach Russland ziehen weil sie da eine Beförderung oder so bekommen hat. Aber ich will hier (schnief) mit dir bleiben.", schluchzte ich vor mich hin.

,,Du lügst doch oder? Ihr seit doch jetzt erst nach Japan gezogen und wollt gleich wieder weg? Wenn das ein Witz sein soll ist er überhaupt nicht lustig.", antwortete Tsukki mir daraufhin.

Es brach mir das Herz Tsukkis verwirrtes aber auch nicht glauben des Gesicht zu sehen. Ich würde mir so unendlich dolle wünschen es wäre alles ein Scherz gewesen. War es aber nicht.

Mit einem zögerlichen Kopfschütteln machte ich ihm klar, dass ich nicht log oder einen 'Witz' machte. Vor meinen Augen sah ich Tsukkis Herz zerbrechen. Es war furchtbar sein Gesichtsausdruck von verwirrt, zu einem undifinierbaren, leeren Blick wechseln zu sehen.

Was mir aber eine Gänsehaut bereitete war, dass ihm eine Träne die Wange hinunter lief. Er weinte. Ich hatte ihn zum weinen gebracht. Ich war es. Ich hatte sein Herz gebrochen.

Noch nie hatte ich ihn weinen gesehen. Egal ob er ein Spiel verloren oder eine schlechte Note hatte, er hatte nie geweint. Er hatte noch nicht mal daran gadacht zu weinen. Und ausgerechnet ich, die die er an sich heran ließ, habe ihn zum weinen gebracht.

Wir waren wie Wasser und Feuer. Egal wie oft wir es versuchen würden, am Ende können wir uns nie näher kommen. Entweder erlischt die Flamme oder das Wasser verdampft. Am Ende werden wir dadurch nur noch mehr verletzt und die Mauer, welche uns vor engerem Kontakt mit Menschen schützt, um uns herum immer unüberwindbarer.

Ich habe Tsukki bis jetzt nur Kummer gebracht.

Vielleicht sind wir einfach nicht für einander geschaffen.
Vielleicht sollte ich einfach nach Russland gehen und versuchen ihn zu vergessen. Er würde dann sein eigenes Leben hier in Japan weiterleben, irgendwann ein nettes Mädchen treffen und dann mit ihr glücklich werden.

Wir könnten so tun als hätte es uns nie gegeben.

Durch ein Druck auf meiner Brust wurde ich wieder zurück in die Realität geholt. Tsukki hatte seinen Kopf nach vorne fallen lassen und seine Arme um mich gelegt. Ohne zu Zögern drückte ich ihn ebenfalls fest an mich und ließ meinen Kopf auf seiner Schulter nieder.

Ich will ihn nicht vergessen. Wie kann man nur so eine wunderbare Person wie Tsukki vergessen? Für mich ist das unmöglich.

,,Was machen wir jetzt?", nuschelte Tsukki nach einer Weile.

Um ehrlich zu sein weiß ich es nicht. Es erschließt sich mir einfach keine gute Lösung. Entweder verlasse ich die Liebe meines Lebens oder ich verliere meine Mutter, welche die einzige mit mir in meiner Familie war.

The boy called TsukkiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt