Ich habe dich geliebt

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Ich ließ mich erschöpft auf mein Bett fallen, welches dabei ein bisschen quitschte. Mittlerweile war es draußen schon dunkel geworden. Das einzige was die weit verzweigten Straßen Japans etwas aufhällte, waren die kleinen Laternen, die mal hier, mal dort platziert wurden.

Am nächsten Morgen wurde ich mal wieder unsanft von meinem Wecker aus meinem traumlosen Schlaf gerissen. Ich schaltete ihn aus und Zug meine Schuluniform an.

Auf dem Weg in die Küche stieg mir schon der Duft von frisch gebratenem Spiegelei in die Nase. In der Küche angekommen stand auch schon meine Mutter und summte irgendein Lied, bis ich ihr auf die Schulter tippte. Sie drehte sich ruckartig um, nahm die Pfanne mit Schpiegeleiern vom Herd und wir setzten uns hin zum Essen.

Ich schnappe meinen Rucksack und lief schnell zur Haustür. Vielleicht wartet ja wieder Tsukki auf mich? Als ich die Tür öffnete, sah ich auch schon in wunderschöne, goldbraune Augen. Ich hätte Stunden lang in diese Augen sehen können.

Tsukki riss mich aus meiner Starre, indem er einen Arm um mich legte und mich näher zu ihm zog. Sofort wurden meine Wangen wieder rot und ich sah zu Boden. Tsukishima gab nur ein belustigtes 'Tch' von sich und wir liefen zur Schule.

_____time skip______
(because I'm zu faul)

Als endlich die Schulklingel klingelte, rannte ich förmlich aus dem Klassenzimmer, da heute die erste Nachhilfestunde bei mir zu Hause war. Ich hatte schon den ganzen Tag so ein kribbeln im Bauch und konnte es kaum erwarten, dass die Schule endlich vorbei war. Ich rannte, wie von der Tarantel gestochen, zu mir nach Hause und versuche schnell mein Zimmer aufräumen.

Plötzlich klingelte es an der Tür. Ich sprang die Treppen nach unten runter, richtete noch kurz meine Haare, öffnete dann die Tür....

...Und da stand ein Postbote. Er drückte mir einen Brief in die Hand und drehte sich wieder um und ging. Ich schaute mir den Brief genauer an. Der war von meinem Vater an meine Mutter adressiert war. Ich legte den Brief auf unseren kleinen Küchentisch und prompt klingelte es wieder an der Tür.

Ich machte auf und als ich Tsukki sah, blieb mein Herz für eine kurze Zeit stehen. Er sah noch viel schöner aus, wenn ihn die Nachmittags Sonne anstrahlte. Freudig zog ich ihn die Treppen rauf und wir setzten uns an meinen Schreibtisch.

Sogleich begannen wir mit meinen Hausaufgaben und arbeiteten uns langsam zu den Übungsaufgaben vor. Tsukishima war echt der Schlauste den ich bis jetzt in meinem Leben gesehen habe. Ich noch keinen Hochintelgenten getroffen aber ich würde behaupten das Tsukki einer ist.

Nach einer Weile, es war draußen schon dunkel, kam auch meine Mutter endlich von der Arbeit und bat Tsukishima als Dank mit uns mit zu essen.

,, Rosé, Tsukishima das Abendessen ist fertig! ", rief meine Mutter zu uns hoch.

,, Wir kommen gleich!", rief ich zurück nach unten.

Ich wollte gerade runter gehen, als mich jemand an meinem Handgelenk festhielt und mich zurück zog. Ich saß nun wider auf meinem Stuhl und Tsukki kam mir langsam immer näher. Auf einmal zog er mich ruckartig in eine Umarmung.

,, Heute hast du deine Hausaufgaben super gemacht. Ich bin stolz auf dich. ", hauchte er mir ins Ohr, bevor er mich los ließ und mich mit die Treppe runter zog.

Da saßen wir nun, ich neben Tsukki und meine Mutter uns gegenüber.

,, Und Rosé? Wie wars heute in der Schule?", fragte meine Mutter mich, als sie gerade dabei war Tsukishimas Teller mit allerlei Essen zu beladen.

,, Alles normal.", antwortete ich und versuchte vergeblich meiner Mutter Tsukkis vollbeladenen Teller wegzunehmen.

,, Ach Tsukishima vielen Dank das du Rosé beim Lernen hilfst. Du bist ja so dünn, du musst unbedingt mehr essen. Ich hoffe dir schmeckt alles.", plaperte meine Mutter fröhlich weiter, während sie Tsukishima den vollbeladenen Teller vor die Nase stellte.

Nach dem Essen begleitete ich Tsukishima noch bis zur Tür, wo wir noch einmal kurz stehen blieben.

,, Tschüss Tsukki, bis Morgen!", sagte ich zum Abschied.

Er sagte nichts. Er nahm nur mein Gesicht in seine Hände, bückte sich zu mir runter und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Mein Herz war wie verrückt am Schlagen und mein ganzer Körper kribbelte. Da ließ Tsukishima mich auch wieder los, verabschieden sich noch einmal und verschwand hinter der ersten Ecke.

Ich blieb noch ein bisschen vor der Haustür stehen bis ich meine Mutter laut schluchzen hörte. Vielleicht hatte sie ja die Herdplatte an gelassen und hatta versehentlich darauf gefasst?

Als ich in der Küche ankam, saß sie weinend auf dem Boden. Ich komplett mit der Situation überfordert, da meine Mutter noch nie geweint hatte. Ich setzte mich zu ihr und fragte sie vorsichtig was los sei oder ob sie sich verletzt hatte.

,, Ach Rosé. Ich weiß gar nicht wie ich dir das sagen soll. ", sie drückte mich an sich ,, Ich habe gerade einen Brief vom Anwalt (idk?) deines Vaters bekommen. Und darin steht, dass dein Vater bei einem Autounfall in Amerika auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben ist."

Ich bräuchte eine Weile un zu realisieren was gerade passiert war, beziehungsweise was ich gerade erfahren hatte. Langsam füllten sich meine Augen mit Tränen. Ich hatte einen der wichtigsten Personen in meinem Leben verloren.

Er war zwar nicht immer für mich da gewesen, trotzdem hätte ich nie gedacht, dass er ohne ein einziges Mal vorher mit mir geredet zu haben, diese Welt verlässt. Ich werde ihm nie wieder sagen können wie sehr ich ihn geliebt habe. Da er so weit weg wohnte, hatte ich ihn sicher schon 1 Jahr nicht mehr gesehen. Ich wünschte ich hätte ihn wenigstens einmal angerufen oder wenigstens mal geschrieben. Aber nein, Miss Rosé war das ja zu unwichtig.

,, Ich fahre gleich heute noch los, um zu der Beerdigung zu gehen. Du bleibst bitte hier. Wegen der Schule. ", fügte sie hinzu.

Sie stand auf und packte ihre Koffer, während ich versuchte die Treppe zu meinem Zimmer hoch zu laufen. Meine Hand striff leicht das Geländer.

Damals als wir noch alle zusammen in unserem alten Haus gelebt hatten, hatte mein Vater als ich klein war, mich jeden Abend die Treppen hoch in mein Zimmer getragen. Jeden Morgen ging er extra früh los, nur um mich dann am Abend ins Bett bringen zu können. Und der einzige Dank den er von mir bekam war, dass ich ihn ein Jahr nicht besuchte und höchstens zwei Mal mit ihm telefoniert hatte. Ich bin einfach furchtbar gewesen.

Ich hörte wie meine Mutter unser Haus verließ, um sich auf den Weg zu Papa zu machen. Genauergesagt zu Papas Beerdigung.

Als ich gerade noch so in mein Zimmer stolperte, setzte ich mich in eine einsame Ecke und weinte vor mich hin.




Hallo 💕

Erstmal vielen Dank für 160 reads🥳

Ich hoffe dieser Teil hat euch trotz eines schweren Schicksalsschlages gefellen (wollte das schon immer mal schreiben😂)

Danke für's lesen ✨









The boy called TsukkiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt