Ist das Alter nicht egal?

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Seine Sicht:
Mit einem Knall geht die Tür zu und er weiß, sie ist weg. Im selben Moment sinkt er auf die Knie. Er starrt einfach vor sich auf den Boden.
„Was hab ich nur getan?", fragt er sich selber. Bereits jetzt bereut er seine Worte. In ihren Augen konnte er genau sehen, wie sehr es sie verletzt hat. Aber es ging nicht anders. Es war die richtige Entscheidung. Leo ist viel zu jung. Und er will ihr nicht wehtun. Denn selbst wenn sie nicht so jung wäre, könnte er ihr einfach nicht nah sein, ohne Angst zu haben sie zu verletzen. Er ist einfach nicht der Typ für Beziehungen. Das war er nie und er ist davon überzeugt es nie zu werden. Letztlich würde er Leo nur das Herz brechen, das kann er nicht zulassen. Aber hat er nicht genau das gerade schon getan? Und zwar dadurch, dass er ihr gar keine Chance gibt? Vielleicht. Aber es ist besser wenn sie sich gar keine Hoffnung macht, als dass er diese zerstört. Er schließt die Augen und versucht nicht daran zu denken wie es mit ihr wäre. Wie sich ihre Haut unter seiner Hand anfühlen würde... Seufzend erhebt er sich wieder. War es nicht vielleicht doch ein Fehler? Sie war so verletzt. Und eigentlich will er es ja auch... Aber nein, daran sollte er nicht denken. Mal ganz abgesehen davon, dass er noch als Massenmörder gesucht wird und Moody ihm ganz bestimmt den Kopf abschlagen würde. Auch wenn der alte Mann es nie zugeben würde, bedeute Leonarda ihm wirklich viel. Er ist sich sicher, dass er Leonarda nicht das Leben bieten könnte, was sie verdient hat. Sie verdient viel mehr. als ein Leben wie er es führt. Mehr als ein einziges, großes Versteckspiel. Und trotzdem bereut er seine Worte. Es ist wohl besser, wenn sie sich eine Weile nicht mehr sehen... Das ergibt sich sogar von selbst, denn seit dem Abend kommt Leonarda nicht mehr vorbei. Sie ignoriert ihn vollständig. Und er kann es ihr wirklich nicht übel nehmen. Dennoch setzt ihm das sehr zu. Er schläft nicht mehr gut, hat dauernd wieder Alpträume, welche sich nun nicht nur auf die Zeit in Askaban beziehen. Essen mag er auch nicht mehr wirklich, wodurch er wieder etwas abgemagert aussieht. Und er kommt einfach nicht zur Ruhe. Tiefe Augenringe liegen als Schatten über seinem Gesicht. An einem Abend etwas mehr als vier Wochen später, findet eine Versammlung statt. Der ganze Orden kommt vorbei, genauso Familie Weasley. Sie werden wohl eine Weile bleiben, doch das ist ihm nur Recht. Auch Harry soll bald kommen und bleiben. Darauf freut er sich schon, auch wenn ihn das mit Leonarda immer noch belastet. Es ist die erste Begegnung zwischen den beiden. Sie sieht im Gegensatz zu ihm aber sehr gut aus. Die übliche schwarze Bekleidung und die Haare zu einem Zopf gebunden betritt sie selbstbewusst die Küche, gefolgt von Tonks. Während Leonarda ihn ignoriert und sich einfach setzt, wirft Tonks ihm einen herablassenden Blick zu. Die ganze Versammlung über würdigt sie ihm keines Blickes. Dem Gespräch zu folgen fällt ihm schwer, was auch Remus auffällt. Nach Ende der Versammlung spricht er ihn an.
„Was ist denn heute los mit dir? Du wirkst so abgelenkt."
„Ach nichts. Ich hatte nur eine Auseinandersetzung mit Leo."
„Oh, das tut mir leid. Möchtest du es mit ihr klären? Dann werd ich Tonks mal eben ablenken, viel Glück!" Noch bevor er protestieren kann, geht Remus auf Tonks zu und verwickelt sie in ein Gespräch. Sie ist so vertieft darin, dass sie gar nicht mitbekommt, wie er sich neben Leonarda setzt. Nur kurz hebt sie den Blick, bevor sie sich abwendet und die Arme verschränkt. Doch der kurze Moment hat gereicht, um zu sehen wie sehr sie verletzt ist.
„Es tut mir Leid...", beginnt er das Gespräch. Sie erwidert nichts. Ein Kloß bildet sich in seinem Hals und es fällt ihm schwer weiterzusprechen.
„Bitte rede mit mir... Ich halt es nicht aus, dass du mich ignorierst. Ich weiß, dass es dir nicht so vor kommt, aber es ist das Beste, wenn wir nur Freunde sind..."
„Das seh ich anders." Langsam dreht sie sich wieder zu ihm um. Tränen füllen ihre Augen aus. Sofort fühlt er sich elendig, denn er weiß, dass er der Grund für ihren Schmerz ist.
„Ich weiß. Aber ich weiß auch, dass du es nicht verdient hast deine Zeit mit mir zu verschwenden. Ich bin kein Beziehungsmensch, war ich nie, wie du ja weißt. Und du bist außerdem viel zu jung für mich."
„Seit wann spielt das Alter eine Rolle, wenn es um Gefühle geht? Franzis war auch älter als ich."
„Aber nur acht Jahre. Das ist ein Unterschied, ich bin 15 Jahre älter..."
„Für mich ist das kein Unterschied."
„Du würdest aber den Unterschied merken."
„Dann gib mir doch eine Chance um das selber zu merken!", zischt sie, während die erste Träne übers Gesicht rollt. Vorsichtig wischt er sie weg. Zu seinem Erstaunen weicht sie nicht zurück.
„Das kann ich nicht."
„Ich hab das Gefühl, du willst es einfach nicht." Verärgert schaut er zur Seite. Dabei bemerkt er, dass sie mittlerweile alleine sind in der Küche.
„Ich hab das Gefühl es ist dir egal, was ich für dich empfinde, weil du mich einfach nur als Kind siehst. Nichts als..." Weiter kommt sie nicht, denn er nimmt ihr Gesicht in beide Hände und küsst sie. Dabei steckt er all sein Verlangen in diesen Kuss. All seine Sehnsucht nach ihr. Es ist nur ein kurzer Kuss, doch er scheint seine Botschaft überbracht zu haben.
„Es ist mir in keinster Weise egal, was du empfindest und ich sehe dich auch nicht als Kind! Du hast ja keine Ahnung, wie sehr ich mich jeden Tag nach dir sehne... Doch ich kann dir einfach nicht geben, was du dir wünschst. Dafür bin ich nicht der Richtige."
„Und wer soll es sonst sein?"
„Ich weiß es nicht, aber du wirst ihn schon noch finden."
„Wie soll ich jemanden finden, während mein Herz sagt, dass er bereits gefunden ist?" Bevor er eine Antwort geben kann, geht die Tür auf und Tonks stolpert hinein.
„Was machst du da? Lass Leo in Ruhe, du hast ihr schon genug wehgetan!", keift sie ihn an und zieht Leonarda auf die Beine.
„Wir gehen."
„Wann seh ich dich wieder?", fragt er noch.
„Bei der nächsten Versammlung, wenn du Glück hast!", keift Tonks, dann apparieren sie gemeinsam und er bleibt allein zurück.

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Complicated Love [Sirius Black]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt