Nur Freunde?

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Deine Sicht:
Es dauert nicht lange, bis Sirius kommt. Er hat sich alte Klamotten aus dem Schrank genommen. Früher saßen die relativ eng, heute hingegen hängen sie ziemlich. Dir wird wiedermal bewusst, wie sehr ihm die zwölf Jahre wirklich zugesetzt haben.
„Wow, du hast ja echt alles gemacht", bemerkt er während er die Auswahl betrachtet. Neben Brot, Aufschnitt und Marmelade, hast du auch noch gebratenen Speck, Pfannkuchen und Rühreier gemacht.
„Ich wusste eben nicht, was du gerne magst", meinst du schulterzuckend.
„Alles!", antwortet er scherzhaft und lässt sich auf einen Stuhl fallen. Dann macht er sich über alles her, was er zu fassen bekommt. Verständlich, immerhin hat er lange nichts mehr gegessen und erst recht nichts genießbares.
„Ich muss heute noch mal weg, zu einer Freundin. Bei Moody hab ich mich erst mal krank gemeldet, aber ich muss noch was klären. Ich geh danach etwas einkaufen und komm dann wieder", erklärst du ihm den Tagesplan.
„Und was soll ich in der Zeit tun?"
„Naja du kannst aufräumen. Oder du versuchst deinen verdammten Hauselfen zu erziehen."
„Kreacher? Das kannst du vergessen... Der ist noch sturer als ich!"
„Das will was heißen..." Mit einem Lächeln im Gesicht unterhaltet ihr euch noch eine Weile, bis du los musst. Für einen Moment zögerst du, befindest dies aber wenige Momente später als albern. Deshalb gehst du gerade auf ihn zu und gibst Sirius einen Kuss auf die Wange, bevor du dich verabschiedest und verschwindest. Dein Weg führt dich zu Tonks kleiner Wohnung. Du weißt, dass sie heute die späte Wache hat und sie deshalb noch zu Hause ist. Eigentlich hast du dir bereits einen genauen Plan gemacht, was du ihr sagen willst, doch der verfliegt mit dem Moment wo Tonks die Tür öffnet. Eine Sekunde schaut sie dich an, dann verfärben sich ihre Haare feuerrot.
„Oh nein, sag mir nicht, dass du es doch getan hast!", meint sie wütend. So viel zum Plan... Sie zieht dich an deinem Arm herein.
„Leo, das hast du nicht wirklich gemacht, oder!"
„Ich weiß nicht wovon du redest...", versuchst du abzulenken und gehst in die Küche, wo du dir versucht gelassen einen Tee machst.
„Lüg nicht, du weißt was ich meine. Du hast Black gefunden und in Schutz genommen, statt ihn auszuliefern!" Manchmal hasst du es, dass Tonks dich so gut kennt. Sie hat nicht mal die erhofften zwei Minuten gebraucht um zu merken, was los ist.
„Ich konnte nicht anders, okay!"
„Verdammt noch mal Leo, ist dir klar, dass du dafür auch betraft wirst? Ganz zu schweigen davon, dass Moody dir den Kopf abreißen wird!"
„Ich weiß! Aber ich musste es tun! Ich wollte ihn ja ausliefern, wirklich... Es war Remus der mich überzeugt hat es nicht zu tun. Wäre er nicht da gewesen, hätte ich es vermutlich geschafft, ohne Sirius auch nur anzusehen... Hör zu Tonks, Sirius ist kein Mörder!"
„Leo, ich weiß, dass es dir schwer fällt das zu akzeptieren, aber..."
„Nein, bitte hör zu! Das hat nichts mit meiner Vergangenheit oder meiner Einstellung zu ihn zu tun..." Skeptisch lässt sich Tonks darauf ein. Gemeinsam setzt ihr euch an den kleinen Küchentisch, während du weitergibst, was Remus und Sirius dir erzählt haben.
„Ich glaube ihnen. Und ich hoffe, dass du mir glaubst", endest du schließlich.
„Ich will dir glauben wirklich, aber ich weiß nicht, ob ich das kann."
„Dann tu mir bitte den Gefallen und verrate ihn und mich nicht. Kein Wort zu niemand. Vor allem nicht zu Moody."
„In Ordnung.. weil du es bist!"
„Danke Tonks, ich weiß das zu schätzen." Sie nickt, wirkt aber noch sehr grübelnd.
„Ich werde Moody sagen, dass ich aussteige. Also aus der Suche nach Sirius. Mit Sicherheit schaff ich es ihn nicht zu verraten, aber bestimmt nicht gleichzeitig auch noch nach ihm zu suchen. Ich werde sagen, dass mir das ganze doch zu nah geht."
„Na wenn er da mal keinen Verdacht schöpft... Pass auf was du sagst. Mit Pech lässt er dich unter Beobachtung stellen."
„Das wäre noch mein geringstes Übel. Wenn er alles rausfindet, bin ich viel schlimmer dran..." Für eine kurze Weile, bleibst du noch bei ihr, bevor sie dann zur Arbeit muss. Du gehst stattdessen Einkaufen. Anschließend holst du noch einige Sachen aus deiner Wohnung, bevor du wieder zu Sirius gehst. Der Abend rückt bereits näher. Als du vor der Tür zum Haus stehst, geht hinten am Horizont langsam die Sonne unter. Alles wird in ein strahlendes oranges Licht getaucht. Lächelnd öffnest du die Tür und stellst alles erst einmal ab. Dann drehst du dich um und beobachtest, wie die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwindet.

Seine Sicht:
Er hat gehört, wie die Tür aufging und ist gekommen um zu sehen, ob es wirklich nur Leonarda ist. Doch wie sie da steht und den Sonnenuntergang beobachtet, raubt ihm den Atem. Das orangene Licht, lässt ihre Haare glänzen und ihre Augen strahlen. Verzückt beobachtet er sie, bis die Sonne verschwindet und sie die Tür schließt. Als sie sich umdreht und ihn an der Wand lehnend sieht, erschreckt sie kurz.
„Mensch Sirius sag doch was... Stehst du schon lange da?"
„Mindestens so lange wie du."
„Du hast echt nichts zu tun, was?" Leonarda hebt ihre Sache hoch und bringt sie an ihm vorbei in die Küche.
„Nicht mehr als du, wie es scheint." Er folgt ihr.
„Aber immerhin hab ich heute eingekauft. Und was hast du gemacht?"
„Ich hab aufgeräumt. Wie du siehst, ist die Küche nun betretbar."
„Nur die Küche? Mehr hast du heute nicht geschafft?", zieht sie ihn auf, während sie gemeinsam die Einkäufe wegräumen.
„Hey das ist eine ganze Menge! Und ich hab sogar mein altes Zimmer wieder bewohnbar gemacht."
„Was ist mit den anderen Schlafzimmern?"
„Ich glaub die sind noch nicht nutzbar, überall wimmelt es von Doxys. Warum?"
„Weil ich dich ja schlecht den ganzen Tag alleine lassen kann. Und da bisher nur ein Bett gebrauchsbereit ist, werden wir uns das wohl teilen müssen." Der Gedanke mit Leonarda in einem Bett zu schlafen gefällt ihm. Mehr als es ihm gefallen sollte... Als alles eingeräumt ist, setzten sie sich zusammen an den Küchentisch.
„Erzähl mir etwas über dich", fordert er sie auf.
„Was möchtest du denn wissen?"
„Eigentlich alles, was passiert ist, während ich weg war."
„Nun das ist nicht sonderlich viel." Sie beginnt zu erzählen. Von ihrer Kindheit, ihrem Leben bei Moody, jeden Tag in der Angst, dass auch er geht und nicht wiederkommt. Von der Zeit auf Hogwarts zusammen mit Bill, Charlie und Tonks. Ihrer Ausbildung zur Aurorin. Sie erzählt von der Zeit in der sie einsam war und der wo sie jemanden hatte. Als sie erwähnt, dass sie auch zurzeit noch in einer Beziehung ist, versetz es ihm einen Stich. Sofort schämt er sich dafür. Warum kränkt ihn das? Er hätte nichts anderes erwartet. Sie ist eine junge, attraktive Frau geworden. Natürlich hat sie jemanden an ihrer Seite. Warum also kann er sich nicht freuen? Während er still zuhört, wie sie von ihrem Lover erzählt, verschlechtert sich seine Laune immer mehr.
„Wird dein Freund denn nicht eifersüchtig, wenn er erfährt, dass du bei mir im Bett schläfst?", fragt er sie neugierig.
„Ach nein. Er weiß, dass ich öfter mit Freunden in einem Bett schlafe. Das hab ich auch bei Bill und Charlie schon oft gemacht und er hat kein Problem damit. Also wird er auch kein Problem damit haben, wenn ich ihm sage, dass ich bei meinem besten Freund schlafe." Bester Freund... Er freut sich darüber, dass sie ihn wieder als besten Freund betrachtet, doch irgendwie wurmt ihn genau das auch.
„Es ist schon spät, ich glaub wir sollten dann mal etwas essen und dann ins Bett gehen", merkt Leonarda an. Plötzlich erscheint ihm der Gedanke, das Bett zu teilen eher wie eine Qual. Doch er nickt nur. Wenig später liegen sie nebeneinander. Das Bett ist breit genug, sodass sie sich nicht mal berühren. Und dennoch spürt er sie ganz nah neben sich. Er hört ihren gleichmäßigen Atem und spürt die Wärme ihres Körpers. Er verspürt den Wunsch sie zu berühren, ihre Haut unter seiner Hand zu fühlen und ihre Lippen auf seinen. Aber er bewegt sich nicht. Warum denkt er so etwas? Leonarda ist viel zu jung, als dass er etwas mit ihr anfangen könnte. Sie ist ja fast noch ein Kind. Außerdem hat sie einen Freund. Na gut das hat ihn früher auch nicht von einer Liebschaft abgehalten. Aber allem Anschein nach scheint Leonarda glücklich damit zu sein. Und garantiert will sie nichts von ihm. Wie sie sagte, er ist ihr bester Freund. Und von Freunden will man nichts. Jedenfalls nicht in dem Sinne...

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Complicated Love [Sirius Black]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt