Kapitel 17

9 0 0
                                    

Über die Tage ging es mir wieder besser. Letzten Endes fasste ich Mittwoch den Entschluss, Marius zu verzeihen. Ich merkte, dass ich immer noch starke Gefühle für ihn hatte und ihn jede Sekunde, die er nicht bei mir war, schrecklich vermisste. Auch wenn dieses Mal alle davon abrieten, entschied ich mich wieder für Marius. Die kommende Woche sollte ich 7 Tage lang zuhause in Köln sein. Mittwoch bis Freitag hatte ich ein online Seminar. Ich und Marius hatten neue Regelungen festgelegt. Zum Beispiel sollten wir jede Woche mindestens einen Film zusammen gucken. Zu dem mussten wir mindestens 1 Mal in zwei Monaten auswärts essen gehen. Wir hatten geplant in ein Katzencafé in Köln zu gehen. Es war fast komplett vegan, hatte aber auch vegetarische Speisen. Die Stimmung dort war immer sehr entspannt und die umher tollenden Katzen versprühten Freude im Raum. Leider viel das ins Wasser, denn durch die verschärften Regeln mussten alle Restaurants schließen. Schließlich gingen wir dann doch nur zu McDonalds. Montag massierte Marius mich Abends. Dienstags machte ich ihm morgens ein Lunchpaket für die Arbeit und er massierte mich Abends nochmal mit Massageöl. Mir schwebte bereits seit Wochen der Wunsch vor, meine Haare komplett zu färben. Ich konnte mich nur nicht entscheiden ob rosa oder grün. Meine Haare waren mittlweile wieder dunkelblond geworden und schulterlang geschnitten. Doch durch die Allergie musste ich erstmal beim Allergologen anrufen und konnte zum Glück kurzfristig einen Termin bekommen. Ich musste nämlich laut Friseur wissen auf welchen Stoff ich allergisch reagiere. Am Mittwoch hatte ich dann ein Onlineseminar. Donnerstag und Freitag dann auch, wobei ich Donnerstag morgens zum Allergietest ging. Ergebnis: Ich wäre ja auf die Farbe im allgemeinen allergisch. Die Haare habe ich mir trotzdem gefärbt. Leider hatten sie keine pinke Farbe und konnten mir nur die Haare aufhellen. Pink habe ich die Haare später selbst gefärbt. Es ist knalliger geworden als ich wollte, doch ich fand, dass es gut aussah. Ich hatte mir auch eine Grüne Farbtube geholt. Vom Pink war allerdings noch etwas übrig geblieben. Da Hanna die Haarspitzen Pink haben wollte, verwendeten wir den letzten Rest dafür. Sie war zufrieden damit und dankte mir. Als Hanna dann auch einen Termin beim Friseur hatte, kam ich mit. Die Friseurin war über die Sicherheitslücken in dem Holzhaus der Arbeit empört. Auch war sie mit der pinken Haarfarbe in Hannas Haaren alles andere als zufrieden. Alles in einem war sie jedoch nett. Hanna hatte trockene Spitzen und die Friseurin gab ihr kostenlos Haarwachs mit, damit sie die Haare feucht halten konnte. Mir riet sie dies auch zu tun. Ich fand, dass meine Haare nicht unbedingt ungesund aussahen. Meine Cousine schenkte mir dann später ein Haarspray, dass man auf das trockene, oder feuchte Haar auftragen kann. Meine Haare waren dann zu meiner Überraschung sofort geschmeidig und leicht zu kämmen.

Die Zeit verging wie im Flug. Bald war schon Weihnachten! Ich und Marius stellten fest, dass unsere Beziehung auseinander gebrochen war. Wir redeten oft darüber. Doch wir waren fest entschlossen die Beziehung wieder aufzubauen. Am 21.12. bekam ich Urlaub. Wir wurden bis zum 10.01. in Zwangsurlaub geschickt, denn wir hatten kaum etwas zu tun. Durch die Zweite Welle Corona, wurde ein zweiter Lockdown verhangen. Ich und Marius konnten daher nicht ins Hotel und die geplante Fahrt zu meiner Oma and Weihnachten, fiel auch ins Wasser. Stattdessen aßen wir an Weihnachten mit meinen Eltern, meiner Schwester und meinem Schwager zu Abend. Unter den Geschenken war nichts wirklich erwähnenswertes. Am zweiten Weihnachtstag fuhren wir zu Marius Mutter und feierten dort noch ein wenig. Wir verblieben dort ein paar Tage. Es war etwas anstrengend, denn Marius wurde in letzter Zeit immer häufiger schnell agressiv. Doch am letzten Tag besserte es sich. Die Tage bis Silvester vergingen ohne nennenswerte Ereignisse und ich lernte Marius wieder etwas mehr zu vertrauen. Ich war glücklich bei ihm. An Silvester feierten wir bei den Nachbarn. Jedoch hatte ich um 0 Uhr starke Kopf- und Unterleibsschmerzen. Doch war ich sehr froh darüber, dass meine Tage gekommen waren. Diese verspäteten sich nämlich und ich fing an mir Sorgen zu machen, da ich anfing zuzunehmen. Die Erleichterung war umso Größer.

In der Zwischenzeit hatten meine Eltern die Katze zum Deckkater geschickt und es kamen 4 zuckersüße Kätzchen zur Welt. In 4 unterschiedlichen Helligkeitsstufen. So als wäre dem Drucker die Farbe ausgegangen. Die hellste von allen nannten wir Yuki. Yuki sollte mir und Marius gehören. Wir hatten bereits mit Marius Mutter einen gigantischen Kratzbaum und alles weitere besorgt. Umso mehr wollte ich mich nicht von Marius trennen. Ich wollte nicht, dass Yuki eine weitere Bezugsperson verliert. Uner erstes gemeinsames Haustier! Wie aufregend! Yuki war artig und konnte überall an den unmöglichsten Stellen einschlafen. Mit Julian hatte ich noch ein paar Mal geschrieben. Es blieben aber auch Höflichkeiten wie ´´Frohe Weihnachten´´ oder ´´Frohes neues Jahr´´ nicht aus. Smalltalk und sowas. Ich akzeptierte Franzi mittlerweile. Ich wünschte den Beiden immer mal wieder einen schönen Abend. Innerlich war ich zufrieden, denn Marius gab mir genausoviel Glück, wenn nicht sogar mehr Glück wie Julian es einst getan hatte. Ich liebte Marius mit jeder Faser meines Körpers und es wird sich nichts daran ändern. Ich sah nun eine Zukunft. Eine Zukunft für mich und Marius. Über den ganzen Liebeskummer bin ich hinweggekommen.

Letzten Endes war ich glücklich darüber, wie alles gekommen ist. Ich hatte eine gute Freundin auf Arbeit gefunden, meine Arbeit machte mir Spaß, mit meinem Freund ging es wieder weiter aufwärts und mit Julian wahrte ich den Kontakt. Kontakt zu dem, der mich den Abgrund runtergestoßen hatte. Doch ich habe es überlebt. Ich, Isa, habe es geschafft und Reiswaffel überlebt.

Wie man Reiswaffeln überlebtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt