„Upps, ... ganz vergessen. Die haben dich ja von der Liste gestrichen, weil dich zu viele der Frauen auf den Buckeln fürchten", scherzte dieser Oliver höhnisch und auch Laar grinste nun seltsam.„Und trotzdem habe ich nun wieder eine Gefährtin gefunden. Und sie werden sie mir nicht wegnehmen können. Jetzt nicht mehr!", zwang mich Laar erneut, den Kamm in die Haare zu stecken und einmal durchzureißen, doch er blieb hängen ...
„HHHHNNNGGG!", gab ich von mir und stemmte mich gegen Laar, um ihn vielleicht umzuwerfen.
„Du tust ihr weh!", kommentierte Oliver trocken.
„Nein, ... tu. Ich. Nicht!", knurrte Laar nur wieder, zerrte mich an den Händen hoch und riss mich mit sich vor die Abtrennung, zwang mich mit der Brust gegen den Pfahl und hielt mich so fest eingeklemmt zwischen sich und dem Pfahl. Ich schüttelte mich wie wild, doch er griff mir in den Nacken, schnappte sich den Kamm und begann, mich zu kämmen, ob ich nun wollte oder nicht.
„Verrückt!", murmelte Oliver nur und fing meine Hände ein, um mich daran zu hindern, Laar daran zu hindern, was er gerade tat.
„Warum wehrt sie sich nur so verzweifelt?", verstand Oliver es scheinbar nicht.
Laar knurrte nun auch mal angestrengt auf. „Man hat ihr anscheinend beigebracht, in Männern oder auch nur in uns Archnern etwas höchst Angsteinflößendes zu sehen. Sie muss also eine Art von Sprache sprechen, vielleicht redet sie durch Zeichen, die ich aber nicht kenne. Nun, wir werden eine neue Sprache erfinden müssen oder sie bringt mir die ihre bei ... irgendwann."
„HHHNNNNGGG!", lehnte ich mich wieder zurück und schlug mit dem Kopf, versuchte es zumindest. Dabei stieß ich mich allerdings am Pfahl. Meine Stirn schlug dagegen und prompt sah ich Sterne, rutschte beinahe zu Boden.
„Scheiße, ... Naani!", rief Laar bestürzt und fing mich erneut auf, ... was ich abzuwehren versuchte, und zwar entschieden, jedoch nur noch schwach, weil mein Kopf nun so brummte.
„Sie hat sich die Stirn angehauen, ... so eine Wilde. Sag Bescheid, wenn ihr so weit seid. Wir müssen gleich aufbrechen!", murmelte Oliver kopfschüttelnd und ging hinaus.
Und während ich nun total benommen auf dem Boden saß, kämmte mich Laar leise schimpfend zu Ende, schnitt total verklebte und verfilzte Stellen heraus, bis meine Haare wie eine Wolke um mich herum bauschten.
Schluchzend hielt ich still und hielt mir die Stirn.
Er packte schließlich meine Haare im Nacken zusammen und wand etwas darum herum, mehrfach, bevor er einen festen Knoten machte.
Als ich mich bewegte, klickten da plötzlich hölzerne blaue Perlen gegeneinander, die er in den Zopf mit eingebunden hatte.
Was sollte das? Warum machte er das nur?„Lass mich mal deine Stirn ansehen ...", bewegte sich Laar nun wieder um mich herum. Er hielt einen feuchten Lappen in der Hand und reichte ihn mir mit seltsam ausdruckslos wirkenden Augen zu. Ich nahm ihn, schniefend und drückte ihn selbst gegen meine Stirn.
Er nickte nur stumm und sah mich weiter an, forschend, seltsam. Schließlich reichte er mir noch ein weißes Gebilde zu, eine dicke, flache Matte aus Leinen, die mit Gras gestopft war. Eine Binde?
„Zieh die an, sonst blutest du wieder dein Kleid voll und die Fremden riechen dich auf zehn Kilometer Entfernung ... nun ... Das werden sie sowieso, doch hiermit ist es einfacher ... für dich. Sieh. Diese Hose kannst du dazu anziehen und, bitte, tue es jetzt auch. Es wäre unangenehm für dich, müsste ich dich wieder anziehen, nur weil du mir trotzt und viel zu große Furcht empfindest ..."

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Die Fremden
Science FictionDie Fremden kamen vor vielen Jahrhunderten über uns, Schlangenartige, fiese, mörderische Wesen. Sie veränderten alles, vernichteten unsere Zivilisation und eroberten fast die ganze Welt. Doch einige Menschen begannen irgendwann gegen sie zu kämpfen...