Kapitel 6

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Taehyungs Sicht

Stunden lang hatte uns der Direktor angemeckert. Nach einer gefühlten Ewigkeit durften wir dann erklären was passiert war. Ich erzählte ihm alles und da er meine Begründung schlüssig fand durfte ich endlich gehen.

Leise öffnete ich die Tür, es brannte nur noch eine kleine Nachtlampe, doch das Licht reichte, um zu erkennen, das Jungkook aufrecht im Bett saß und mich anschaute.

Ich schloss die Tür genauso leise, wie ich sie geöffnet hatte. Dann ging ich auf Zehnspitzen zu Kookie. Als ich direkt vor ihm war sah ich erst, dass er total rote Augen hatte. Ich musterte ihn von oben bis unten, damit ich sicher war das er sich nicht verletzte hatte. Dann sah ich den Verband an seiner Hand...

,,Wie geht's deiner Hand?", flüsterte ich, da ich die anderen nicht wecken wollte. Er zuckte mit den Schultern.

Mir war klar das ihm das heute alles zu viel war und er damit sehr zu kämpfen hatte. Also machte ich das, was wir früher in solchen Momenten immer getan haben.

Ich nahm seinen Tiger und legte ihn auf mein Bett, dann schaute ich wieder zu ihm hoch, vorsichtig griff ich nach seiner Hand. Dabei achtete ich sehr genau auf seine Mimik, ich wollte ihm schließlich helfen und nicht alles noch schlimmer machen.

Da er mich seine Hand nehmen ließ strich ich erstmal beruhigend drüber. ,,Komm runter du schläfst heut' bei mir, okay?", fragte ich und versuchte ruhig zu klingen.

Der Jüngere willigte ein und kam langsam runter. Ich legte mich in mein Bett. Kookie setzte sich erst nur und schaute mich an.

Somit hob ich die Decke an und klopfte zweimal auf den Platz neben mir. Langsam legte er sich hin, jedoch wieder mit dem Rücken zu mir.

Ich legte meine Hand auf seinen Arm, ließ sie dann aber wieder verschwinden, da er sich zu mir drehte. Jetzt war er derjenige der mich musterte.

Seine Hand glitt vorsichtig zu meinem Gesicht, wo er dann über mein blaues Auge strich. Ich musste durch den plötzlich durch auf zischen. Jungkook nahm seine Hand sofort wieder weg:,,Tut mir leid."

Seine Stimme klang so weich und voller Sorge, dass ich nicht anders konnte als wieder seine Hand zu nehmen. ,,Soll ich dir erzählen was passiert ist?", fragte ich um ihn ein bisschen von seinem Erlebnis abzulenken.

Er nickte, bevor ich anfing zu erzählen drehte ich mich auf meinen Rücken, dann drehte ich nur meinen Kopf zu Kookie. Ok Tae jetzt oder nie! Schoss es mir durch den Kopf.

,,Kuscheln?", fragte ich und war über mich selbst erstaunt, dass ich so zurückhaltend gefragt hatte. Jungkook zögerte, kam mir dann aber immer näher und legte seinen Kopf auf meiner Brust ab.

Mit meinem linken am umschloss ich sanft seinen Körper und mit der rechten griff ich nach seiner Hand und legte diese ebenfalls auf meinen Oberkörper, da er sich das nicht getraut hatte.

Meine Hand lag nun auf seiner und ich strich mit meinem Daumen über seinen Handrücken. Dann fing ich auch schon an zu erzählen, davon wie der Direktor uns erst nur anschrie, dann wie ich ihm die Situation geschildert hatte, wie er mir glaubte und wie ich dann ging.

Als ich fertig war schaute ich runter, wobei ich feststellte, dass Jungkook eingeschlafen war. Ich lächelte, da genau das mein Ziel gewesen war.

Etwas unsicher gab ich ihm einen kleinen Kuss auf den Haarschopf, wodurch er sich enger an mich kuschelte. Ich zog die Decke etwas höher damit wir nicht frierten und schloss meine Augen.

Ich dachte noch einmal darüber nach was heute passiert war. Es war wahrscheinlich gemein zu sagen, dass ich froh war wie Kookie heute fertig gemacht wurde, aber das war ich, denn so konnte ich ihm wieder näher kommen.

Meine Gedanken schweiften ab zu den Zeiten, wie es früher war und so schlief ich letztendlich mit Kookie in meinen Armen ein.

Mein persönlicher Nordstern   |     TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt