Kapitel 17

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Taehyungs Sicht

Wir lagen bis abends so da. Immer mal wieder spürte ich Jungkooks Blicke auf mir, wobei er mir meist über den Rücken strich.

,,Abendessen!", rief Jin, der gerade durch die Tür kam. Ich fing an mich zu strecken, nur um mich dann wieder an Kookie zu kuscheln.

Er fing an zu lachen:,, Los, du kennst mich doch. Ich hab hunger!" Damit er auf stehen konnte, rollte ich mich zur Seite.

Anschließend setzte er sich auf und nicht einmal eine Minute später zog er mich aus dem Bett. Jungkook drehte sich um, doch bevor er los lief klammerte ich mich an ihn.

Ich hielt ihn in einer Umarmung, er legte seine Hände auf meine. ,,Tae...", fing er leise an. Ich guckte ihn an, woraufhin Kookie seinen Kopf zu mir drehte.

,,Ich weiß dir geht's gerade nicht gut und ich schwöre dir, ich bin die ganze Zeit bei dir, wenn ich kann, aber bitte essen und ab morgen zum Unterricht gehen musst du machen. Ich helf dir wo ich kann okay?"

Als Antwort nickte ich. Der Kleine hatte recht, ich sollte wenigstens am Anfang den Engel spielen.

Wir standen noch immer in der Umarmung und plötzlich kam wieder dieses Gefühl auf.

Mein ganzer Körper kribbelte, mir wurde total warm, ich wusste gar nicht was mit mir los war, aber ich wusste Jungkook löste es aus und das mochte ich.

Ich mochte das Gefühl, das er aus löste.
Ich mochte seine Nähe und die Wärme die er mir gab.
Ich mochte die Zuneigung, die Aufmerksamkeit und die Sorgen die er sich um mich machte.
Ich mochte sein kleines Bunnylächeln, was er immer hatte wenn ihm etwas unangenehm war.
Ich... Ich mochte IHN!?
Liebte ich ihn? Habe ich mich wirklich verliebt?

,,Tae?", kam es von Jungkook, der mich völlig aus meinen Gedanken riss. ,,Alles gut? Du warst so abwesend."

,,Äh... J-ja, ich war nur in Gedanken. Wir können jetzt ruhig essen gehen.", sprach ich etwas unsicher, die Erkenntnis auf ihn zu stehen überrumpelte mich komplett und ich wollte gar nicht erst wissen wie er dann reagieren würde.

Seine Hände lösten meinen Griff, jedoch hielt er eine weiter fest, mit der ich hinter ihm her gezogen wurde. Jedes Mal, wenn er sowas tat liebte ich den Gedanken, das er nur bei mir so war. Offen. Verspielt. Zugänglich. Manchmal auch laut.

Und zu gleich war er wie eine kleine Blume am Nordpol, die man einfach beschützen wollte, da sie sonst nicht überleben würde.

In der Mensa war unser Plan eigentlich unseren üblichen Tisch zunehmen, nur an dem saßen die Freunde von dem Jungen, der meinem Kleinen etwas tun wollte.

Jungkook blieb ruckartig stehen und die Angst war ihm ins Gesicht geschrieben. ,,Hey, lass uns das essen nehmen und irgendwo anders essen.", flüsterte ich ihm zu.

Da wie weiteren Stress vermeiden wollten und jeder von der Auseinandersetzung wusste, gingen wir zu den Köchen und fragten dort nach essen.

Verständnisvoll gaben sie uns das Essen. Sie beschrieben uns sogar den Weg zu einem Ort, wo wir angeblich ungestört essen können.

Wir liefen somit zu einem Turm. Dort setzten wir uns auf die Treppen. Ich fing an zu essen, aber Jungkook tat es mir nicht gleich. ,,Warum isst du nicht? Ich dachte du hast hunger?"

,,Warst du dir schon mal unsicher, ob du auf Mädchen oder auf Jungs stehst?", ich war etwas erstaunt über die plötzliche Frage.

Wenn er wüsste, inzwischen war ich mir nicht mehr unsicher sondern wusste, dass ich auf Jungs stand. Auf diesen einen Jungen neben mir!

,,Ich war mir unsicher, aber jetzt weiß ich das ich auf Jungs stehe.", gab ich ehrlich zu. Jungkook nickte. ,,Warum bist du unsicher? Du musst deine Sexualität nicht benennen, du kannst alles ausprobieren."

,,Ich hab mich noch nie verliebt, aber i-ich glaube i-ch f-füh-", er brach ab. Es war süß das er sich nicht traute irgendwas zu sagen. Aber ich konnte nicht anders, ich fühlte es auch und ich will das er es weiß!

,,Du fühlst es.", brachte ich seinen Satz zu ende. Kookie nickte wieder, dieses mal war er total unsicher. ,,Ich fühl es auch.", sprach ich mit einem aufmunternden Lächeln.

Ihr hättet sehen sollen wie sich seine Augen geweitet haben. ,,Wirklich? Für wen?", fragte er auf einmal total aufgeregt, von Nervosität war keine Spur mehr.

Jetzt wurde ich unsicher, wenn er nichts für mich empfand und stattdessen für Jimin oder Jin, dann könnte ich unsere Freundschaft erneut kaputt machen.

Mein persönlicher Nordstern   |     TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt