Kapitel 10

94 4 0
                                    

Taehyungs Sicht

Ich hatte schlecht geträumt, weshalb ich vor Schreck auf sprang und mir den Kopf am Bett gestoßen hatte. Der Schmerz war unerträglich, mein kompletter Kopf dröhnte und mir war ein wenig schwindlig.

Wow doch so tollpatschig und fügst dir selbst ne Gehirnerschütterung zu, super Taehyung!

Ich legte mich wieder hin und schaute an das Bett über mir. ,,Jungkook?", fragte ich leise, um ihn nicht zu wecken, falls er schon schlief.

Erst kam keine Antwort, doch dann sah ich wie der Kleine vom Bett kletterte. Sofort machte ich ihm Platz, damit er sich zu mir legen konnte.

,,Alles gut? Tut dir irgendwas weh? Was ist überhaupt passiert?", platzte er plötzlich mit Fragen raus und schaute mich total besorgt an.

,,Ich hab schlecht geträumt und mir dann den Kopf gestoßen, er tut ein bisschen weh, aber es geht schon. Mach dir keine Sorgen.", sagte ich, auch wenn es ein bisschen gelogen war, doch er sollte ruhig schlafen können.

Jungkook war nachts schon immer etwas mutiger gewesen, da man dort öfter vergaß was passiert war und es sonst niemand mitbekam.

So war es auch diese Nacht, er strich sanft über meine Stirn, an der ich mich gestoßen hatte und gab mir dort sogar einen Kuss.

In mir breitete sich plötzlich ein ungewohntes Gefühl aus. Ich war mir nicht einmal sicher was das war. Aber darüber nachdenken konnte ich auch nicht, denn Jungkook kuschelte sich schon an mich.

Ich gab ihm wie die Nacht zuvor einen Kuss auf den Kopf, nur das er es dieses Mal mitbekam, so kuschelte er sich noch enger an mich.

,,Wenn du wieder schlecht träumst oder es dir nicht gut geht, dann weck mich.", sagte der Kleine noch bevor er in meinen Armen einschlief.

Mir viel es leider nicht so leicht einzuschlafen, weshalb ich die halbe Nacht wach war. Dabei schaute ich immer wieder zu Kookie, strich ihm über den Arm und griff nach seiner Hand, wie die Nacht zuvor.

Je länger ich wach lag, desto unangenehmer wurde es, somit beschloss ich leise und vorsichtig aufzustehen, um den schwarz Haarigen nicht zu wecken.

Leise schlich ich mich aus dem Zimmer und atmete erst einmal durch, als dies geschafft war.

Ich lief den Flur entlang, blieb aber stehen, da ich hörte wie sich hinter mir eine Tür öffnete und wieder schloss. Mein Herz raste, das plötzliche Geräusch während der nächtlichen Stille hatte mich ziemlich erschreckt.

Meine Neugier siegte am Ende und ich schaute wer aus welchem Zimmer gekommen war. Leider war es so dunkel das ich nur erkannte, dass eine Person auf mich zu kam.

Die Person blieb direkt vor mir stehen, wobei sie mich fragte warum ich aufgestanden sei. Als ich die Stimme hörte wusste ich, dass es Jungkook war.

,,Tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken. Ich kann nur irgendwie nicht schlafen und wollte einfach ein bisschen frische Luft schnappen.", erklärte ich ihm alles.

Mein Gegenüber nickte, dann gingen wir gemeinsam nach draußen, wo wir uns auf die Wiese setzten. Ich glaube sogar an die Stelle auf der wir vorhin schon saßen.

Jungkook war ziemlich müde, er musste die ganze Zeit gähnen und hatte Probleme die Augen offen zu halten. Ihm schien sein Kopf irgendwann zu schwer zu sein, denn der nahm jetzt den Platz auf meiner Schulter ein.

Ich legte meinen Arm wieder um ihn. ,,Du kannst ruhig schlafen, ich pass auf und weck dich, wenn ich wieder rein möchte."

Kookie nickte leicht und dann passiert etwas womit ich nicht gerechnet hatte. Er legte sich mit dem Kopf auf meine Beine und kugelte sich dicht an mich.

Während ich ihn mir so anschaute erkannte ich die Gänsehaut auf seinen Armen. Ohne große Umschweife zog ich meine Jacke aus und deckte ihn damit zu.

Auf seinen Lippen machte sich ein Lächeln breit, ebenfalls lächelnd strich ich mit meiner Hand über seinen Rücken.

Von mir aus hätte jetzt die Welt untergehen können, nichts hätte irgendwas daran geändert, wie glücklich ich gerade war hier zu sitzen und Jungkook an mich gekuschelt neben mir zu haben.

Ich schaute hinauf in die Sterne, es war nicht eine Wolke zu sehen und da um das Internat eher Wälder standen war es dunkel genug die Sterne genauestens zu sehen.

Je länger ich nach oben gucke, desto mehr versank ich in der Erinnerung an jene Nacht...

Mein persönlicher Nordstern   |     TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt