Über mir klingelte ein Glöckchen und die mollige Wärme des Raumes umarmte meinen Körper. "Molly?" schrie ich in das menschenleere Buchcafé. "Hier!" schrie sie, doch ich konnte sie nicht entdecken. "Wo bist du. Ich brauche unbedingt einen Kaffee. Ich sterbe gleich." rief ich und drehte mich im Kreis. Keine Molly in Sicht. "Ich muss hier noch ein paar Bücher weg räumen. Du weißt ja wo die Kaffeemaschine steht." "Aber nicht wie sie funktioniert." schrie ich, bekam aber keine Antwort.
Meinen Mantel legte ich auf einen der Barhocker ab und ging hinter die Theke. Mit zusammengekniffenen Augenbrauen starrte ich die Kaffeemaschine an und suchte nach einem Einschaltknopf.
Nach fünf Minuten drückte ich einfach wahllos irgendwelche Knöpfe, in der Hoffnung das sich dieses blöder Teil endlich einschaltet.
Leicht genervt klopfte ich mit der Faust drauf und wie von Zauberhand schaltete sie sich ein. So langsam hatte ich den Dreh raus. Zufrieden klatschte ich in die Hände und nahm mir eine Tasse aus dem Regal.
Plötzlich klingelte hinter mir das Glöckchen. Blitzartig drehte ich mich um. Ein junger Mann trat durch die Tür und beäugte das Café. Er trug einen Hoodie und hatte die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, er will uns überfallen.
Er trat an die Theke heran und stützte sich mit den Unterarmen ab. "Ich hätte gerne einen Chocolate Chip Cream Frappuccino zum Mitnehmen." Augenverdrehend stellte ich meine Tasse auf der Theke ab. "Erstens ist das hier kein Starbucks und zweitens, wie kannst du sowas trinken?!" Zur Untermalung steckte ich meinen Finger in den Mund und machte Würgegeräusche.
"Ärgerst du schon wieder meine Gäste." hörte ich Molly sagen, ehe sie um die Ecke eilte und sich hinter die Theke, neben mich stellte. "Ja, sie hat meinen Lieblingskaffee beleidigt." Was für eine Heulsuse. "Diese Pisse kann man nicht Kaffee nennen." Empört klappte ihm die Kinnlade runter.
"Okay Kinder hört auf zu streiten. Livia geh nach hinten und hol mir Milch. Und du..." Sie zeigte auf den vermummten Typen und setzte ein Lächeln auf. "bekommst jetzt einen Kaffee. Der geht aufs Haus." Jetzt klappte mir die Kinnlade runter. "Echt jetzt. Der hat genug Geld. Allein seine Armbanduhr kostet mehr als zwei ganze Monatsmieten für das Café!" Molly schob mich Richtung Lager und wendete sich anschließend mit einem gezwungenem Lächeln wieder dem Jungen zu.
Angefressen ging ich zurück ins Lager. Zum Glück kannte ich mich hier aus wie in meiner Westentasche und fand die Milch gleich. Schnell brachte ich sie Molly. Nachdem sie den Kaffee fertig hatte, legte sie einen Keks auf den Deckel und reichte ihn ihm.
Er bedankte sich bei Molly und warf mir noch einen herab lassenden Blick zu ehe er sich vom Acker machte.
"Eigentlich müsste ich dir jetzt Hausverbot erteilen." meinte Molly kopfschüttelnd. "Aber du liebst mich und könntest es nie übers Herz bringen mich auszusperren." beendete ich ihren Satz. "Nein. Weil du hier einbrechen würdest." Wohl war. Ich würde es keinen Tag ohne ihren Kaffee überleben.
"Hier ist dein Kaffee." sie reichte mir meinen Becher. "Du bist eine Kaffee Göttin." lachte ich. "Aber ich muss jetzt los, sonst verarbeitet mich Mum zu Katzenfutter."
Molly hob den Zeigefinger "Warte kurz. Ich hab noch was für dich." Schnell rannte sie ins Lager und kam wenige Sekunden später mit einem Buch in der Hand zurück.
"Das habe ich erst heute morgen geliefert bekommen und extra für dich zurück gelegt." grinste sie. Strahlend nahm ich es entgegen. "Danke Molly. Du bist die Beste."
Ehe ich das Café verließ, drückte ich sie nochmal fest und verabschiedete mich.
Nach einer halben Stunde Fußmarsch kam ich dann auch endlich Zuhause an. Vor der Haustür steckte ich noch schnell das Buch in meine Handtasche, ehe ich die Tür aufsperrte und sie so leise wie möglich öffnete. Doch anscheinend nicht leise genug. Als ich sie gerade wieder hinter mir schließen wollte, hörte ich Schritte.
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The Devil In Disguise ~ One Diretion Fan Fiction
FanficAls Tochter des Time-Magazine Managers lebt es sich nicht einfach. Für die Eltern ist Livia eine Schande und für die Presse die reiche Zicke. Sie will dem allem ein Ende setzen. Sie will weg von ihren Eltern und weg vom Rappenlicht. Sie will Literat...