Seit einer Stunde stehe ich jetzt schon in der Eingangshalle des Heathrow Airport's und noch immer ist keiner der Jungs in Sicht. Langsam wurde ich nervös, immerhin war ich quasi Schuld wenn wir den Flieger verpassten. Und Simon würde mich köpfen, wenn wir einen Termin versäumten. Gefühlte dreihundert Mal hatte ich die Jungs bereits versucht anzurufen, doch keiner ging ran und jetzt war mein Handyakku lehr.
In der Halle wimmelte es nur so von Menschen. Familien die mit ihren bockigen Kleinkindern und einem vollbeladenen Kofferwagen herum irrten. Männer im Anzug die in ihr Telefon fluchten, aber nirgendwo Popstars.
Seufzend hielt ich nach den Jungs Ausschau. Ohne Vorwarnung schlangen sich zwei Arme um mich. Lachend hob mich Louis auf und drehte sich um seine eigene Achse. Kreischend flog ich durch die Luft und war heil froh als ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Ganz schwindelig taumelte ich von einem Bein aufs andere. Alles drehte sich an mir vorbei. Die Jungs lachten sich schlapp. Nur Niall stand still daneben. Nur ein kleines Lächeln zierte seine Lippen, was ganz untypisch für ihn war. Einen kurzen Moment lang blickten wir uns in die Augen, fast so als würden wir etwas in ihnen suchen.
"Wo warst du? Wir waren schon vor einer Stunde verabredet." fragte Paul. Verwirrt schaute ich ihn. "Ich weiß, deswegen stehe ich auch schon so lange hier." Wieder lachten die Jungs und Liam klopfte mir auf die Schulter. "Ja, aber auf der anderen Seite vom Flughafen." lachte er. "Da wo die Privatflugzeuge landen?" fragte ich nochmal nach und alle sechs nickten grinsend.
Eigentlich hätte es mir klar sein sollen, als die Jungs gestern von ihrem Flugzeug sprachen. Trotzdem war es irgendwie komisch. Ich war noch nie mit einem Privatflugzeug geflogen und das obwohl Dad zwei besaß.
Ein Flughafenangestellter holte uns mit einem Golf Car ab, um uns zum Flugzeug zu bringen. Gerade als ich mich auf den letzten Platz in der zweite Reihe setzen wollte, rückte Harry auf meinen Platz und nickte zu Niall, der ganz hinten saß. "Ich weiß zwar nicht was gestern zwischen euch passiert ist, Liv, aber ihr solltet euch aussprechen." flüsterte Harry.
Unsicher blickte ich zu Niall. Mir war es irgendwie peinlich, dass ich ihm gestern von meiner Vergangenheit erzählt hatte. Auch wenn es sich richtig angefüllt hatte, war es doch irgendwie falsch. Zögernd drehte ich mich um und setzte mich neben Niall. Keiner von uns beiden fasste den Mut ein Gespräch zu beginnen. Wir starrten beide nur auf den Boden, bis wir uns beide endlich trauten. Gleichzeitig entfloh uns ein "Tut mir leid."
Unsere Wangen röteten sich. "Ich hätte dich nicht mit meiner Vorgeschichte belasten sollen, Niall. Entschuldigung." meinte ich und sah Niall in die Augen. "Es muss dir nicht leid tun. Es ist nur. Als Kind habe ich mich immer beschwert, dass ich kein eigenes Zimmer hatte, dass ich nur die alte Kleidung meines Bruders bekam oder dass ich nicht die teure Gitarre bekam, die beim Musikladen an der Ecke im Schaufenster hang. Nie hatte ich das zu schätzen gewusst was ich hatte. Eine Familie, die mich liebt. Es hat mich gestern gewissermaßen schockiert. Auch wenn du mir auf der Party schon erzählt hast, dass es nicht immer einfach für dich war. Nie hätte ich mir vorstellen können, dass dir so etwas widerfahren ist, Liv." Vorsichtig legte er seine Hand auf mein Knie und strich mit seinem Daumen sanft über meine Jeans.
"Ich lasse es mir auch nicht gern anmerken. Es ist nichts worüber ich gerne spreche, auch nicht obwohl ich schon längst damit abgeschlossen habe. Ich lasse nur nicht gern Menschen hinter meine Fassade schauen."
Wir kamen vor dem Flugzeug zu stehen und ich staunte nicht schlecht. Es war genau so wie man es sich vorstellte. Ein weiser, fliegender Schlitten.
"Wow und das ist wirklich eures?" hauchte ich und Niall neben mir schmunzelte. "Wir haben es gemietet. Es ist einfach nicht so stressig, wenn wir nicht mit Fans im selben Flugzeug sitzen." meinte er und ich verstand ihn sofort. Vorher konnten wir nur mit Hilfe weiterer Bodyguards das Gebäude verlassen. Da die Jungs bereits nach wenigen Minuten von einer Traube Mädchen verfolgt wurden.
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The Devil In Disguise ~ One Diretion Fan Fiction
FanficAls Tochter des Time-Magazine Managers lebt es sich nicht einfach. Für die Eltern ist Livia eine Schande und für die Presse die reiche Zicke. Sie will dem allem ein Ende setzen. Sie will weg von ihren Eltern und weg vom Rappenlicht. Sie will Literat...