"Du bist nutzlos! Wir opfern so viel für dich, aber anstatt uns dankbar zu sein, endtäuscht du uns jeden Tag." schrie er und knallte die Bierflasche an die Wand. Gemeinsam mit meinem Herzen zersplitterte sie in tausende Stücke.
"Opfern? Was denn? Du gibst mir nichts! Nicht einmal in die Schule darf ich gehen, weil du das Schulgeld lieber für Nutten ausgibst! Jeden Tag arbeite ich in diesem scheiß Restaurant, nur dass du deiner Alkoholsucht nachgehen kannst!" schrie ich. meine Stimme war durch den Kloß in meinem Hals gedämpft. In Strömen rannen mir Tränen über die Wangen. Mein Herz bebte und meine Finger zitterten.
Mit schnellen Schritten kam er mir näher bis ich mit dem Rücken an der Wand stand. "Miststück!" schrie er und schlug zu. Mit aller Kraft versuchte ich mich aus seinem Griff zu befreien, aber ich hatte keine Chance. Immer wieder schlug er zu bis ich auf den Boden sank.
Schweißgebadet schreckte ich hoch. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Hecktisch blickte ich durch den Raum. In meinem Hals bildete sich ein dicker Kloß und drückte mir die Luft ab. Ich musste hier raus. Ohne nachzudenken stürmte ich aus dem Zimmer und die Treppen nach unten. Erst als mir die warme Luft ins Gesicht schlug, blieb ich stehen. Mehrmals atmete ich tief ein und die von Abgasen getränkte Luft erfüllte meine Lungen.
"Livia!" Erschrocken drehte ich mich um. Niall stand in der Eingangstür. Wie versteinert blieb er dort stehen und starrte mich mit offenem Mund an. Schnell wischte ich mir mit dem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht.
"Gott, Livia." hauchte Niall, seine Stimme nicht mehr wie ein Flüstern. Mit schnellen Schritten kam er auf mich zu. Im letzten Moment wich ich zurück. Verdattert schaute er mich an "Was ist los?" hauchte er und versuchte mir seine Hand auf die Wange zu legen. Wieder wich ich zurück. Tränen rannen mir in Strömen über mein Gesicht.
"Niall, i...i...ich. Bitte, lass mich allein." Kopfschüttelnd schaute er mich an. "Livia lass uns nach drinnen gehen. Ich besorge dir einen Tee und Kekse wenn du willst, aber bitte lass uns rein gehen."
Mein Blick wanderte an dem Gebäude entlang. Kopfschütteln biss ich mir auf die Lippen. Mit aller Kraft versuchte ich die Tränen zu unter drücken. Doch ohne Erfolg. Verschwommen sah ich wie Niall unschlüssig von mir und dem Gebäude hin und her schaute. "Okay. Lass uns spazieren gehen? Das lenkt dich vielleicht ab." fragte er vorsichtig. Wenn auch etwas zögerlich nickte ich.
Wir gingen eine Weile durch die Straßen ohne ein Wort zu sagen. Niall hatte recht. Es lenkte mich ab, zumindest temporär.
"Fühlst du dich jetzt besser?" fragte Niall, als wir uns nach zwei Stunden auf einer Bank niederließen. "Ja, danke." Schnell rang ich mir ein kleines Lächeln ab und schaute ihm in die Augen. "Willst du mir jetzt vielleicht erzählen, wieso du vorher aus dem Hotel gestürmt bist? Natürlich nur wenn du willst."
"Ich hatte einen Albtraum. Das heute hat mich irgendwie aufgewühlt." sagte ich. Augenblicklich wurde Niall hellhörig. "Hast du dich deswegen so erschreckt, als ich dich vorher am Arm nehmen wollte?" fragte er. Es war spürbar das er jeglichen Drang unterdrücken musste mich nicht in den Arm zu nehmen.
"Lass uns zurück gehen. Die suchen uns bestimmt schon." wich ich aus. Niall nickte leicht und wir gingen wortlos zurück zum Hotel.
"Wieso warst du nicht beim Frühstück?" fragte Harry, als wir wenige Stunden später im Auto saßen. Schulterzuckend ignorierte ich seine Frage. "Ihr solltet gleich auf Instagram live gehen. Eure Fans brauchen Aufmerksamkeit. Singt etwas und beantwortet Fragen, weicht bitte aber intimeren Fragen aus. Danach habt ihr ein Meet and Greet, wo die selbe Regel gilt. Nach dem Soundcheck, wird Lou euch zusammenrichten." sagte ich kalt und konnte nicht einmal von meinem Telefon aufschauen.
Nachdem ich in der Früh auf mein Zimmer zurück gekehrt bin, habe mich beschlossen Abstand zu gewinnen. Meine Mauer wurde gestern zu Boden gerissen, dass sollte nie wieder vorkommen. Also habe ich mir geschworen einfach meinen Job zu machen, den Artikel zu schreiben und ein neues Leben anzufangen.
"Wo steckt der Ire schon wieder? Ihr müsstet schon längst auf der Bühne sein." fragte ich, an die Truppe gewandt. Der Nachmittag ist schnell vergangen. Die Fans hatten sich schon im Stadium versammelt und warteten Sehnsüchtig auf ihre Idole, nur der letzte im Bunde war unauffindbar.
Da keiner der anderen die geringste Ahnung hatte wo Niall steckte, ging ich selbst auf die Suche. Er war nirgends zu finden. Langsam fing ich an im Kreis zu gehen. Der einzige Ort an dem ich noch nicht nachgeschaut habe war auf der Bühne. Desto näher ich ihr kam, desto lauter wurde es.
"Wow." hauchte ich als ich einen Blick auf das Publikum. Tausende von Menschen sangen zusammen, tanzten und zauberten mit ihren Taschenlampen ein Lichtermeer.
"Nicht wahr. Ich werde mich nie daran gewöhnen." sagte Niall. Gelassen lehnte er an der Wand, sein Blick wanderte über die Fans bis er auf mir stehen blieb. "Was ist los mit dir? Seit heute morgen bist so kalt geworden."
"Ich mache doch nur meinen Job und wenn du willst das ich ihn noch länger habe, kommst du mit mir zurück zu den anderen." meinte ich und wich seinem Blick aus. "Ich verstehe dich echt nicht Livia." Ohne auch nur eine Miene zu verziehen ging er vor und ließ mich baff zurück. Zur Zeit wusste ich nicht einmal selbst was in mir vorging.
Zurück im Hotel ging jeder auf sein Zimmer nur ich brauchte unbedingt einen Drink und setzte mich an die hoteleigene Bar. Vielleicht würde mir ein Drink helfen.
"Alles okay? Wieso hast du dir das Konzert nicht angesehen?" fragte Paul und bestellte ein alkoholfreies Bier.
"Musste Simon Bericht erstatten."meinte ich knapp und hoffte, dass das Thema somit gegessen wäre.
"Ich dachte ihr versteht euch." meinte er. Taten wir das? "Tun wir doch, immerhin arbeiten wir zusammen." Er zog die Augenbrauen nach oben. Natürlich wusste ich was er gemeint hatte, aber ich glaube nicht das es eine gute Idee wäre mich ihm anzuvertrauen. Den in Wahrheit verstand ich mich erstaunlich gut mit den Jungs, doch es war falsch. All das hier war falsch. Jedoch war mir meine Zukunft wichtiger. Oder?
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The Devil In Disguise ~ One Diretion Fan Fiction
Fiksi PenggemarAls Tochter des Time-Magazine Managers lebt es sich nicht einfach. Für die Eltern ist Livia eine Schande und für die Presse die reiche Zicke. Sie will dem allem ein Ende setzen. Sie will weg von ihren Eltern und weg vom Rappenlicht. Sie will Literat...