Harry:
Harry stand gerade mit seinen Freunden im Gewächshaus 3, wo sie Pflanzen, deren Namen Harry nicht kannte und welche sehr gefährlich aussahen, umtopften. Jeder hatte eine eigene und Hermine schien sehr gut mit ihrer zurechtzukommen. Harry bemerkte jedoch erleichtert, dass Ron die Panik im Gesicht stand, als eine Ranke seiner Pflanze begann, Gift zu spritzen, welches Rons Nase in Sekundenschnelle auf die doppelte Größe anschwellen ließ. Da seine Nase auch sonst schon sehr groß war, wirkte sie jetzt erschreckend mächtig und Ron schrie entsetzt auf.
„Professor, Ron braucht Hilfe", hörte Harry Hermine rufen.
Da kam Professor Sprout angerannt und schüttete einen Trank in Rons Mund. Sogleich nahm seine Nase wieder eine normale Größe und Form an und Ron ließ sich mit zitternden Knien auf den Boden sinken. Harry lachte. Ginny war wieder geheilt geworden. Das hatte die allgemeine Stimmung erheblich gesteigert, was vor allem daran lag, dass Ron wieder gut gelaunt war.Am Abend saß er neben Ron in einem Sessel und spielte mit ihm Zauberschach. Natürlich stand Ron kurz davor, zu gewinnen, doch heute waren seine Figuren noch besser dran als sonst. Denn Harry spielte ununterbrochen mit dem Gedanken, seinen Freunden sofort von seinem Geheimnis zu erzählen. Aber er fand einfach nicht den Mut. Er wollte es ihnen an einem Ort sagen, wo sie sicher waren, dass sie nicht belauscht wurden. Denn das Letzte, was Harry wollte, war, dass sein Outing an die große Glocke gehängt wurde. Doch dazu würde es zwingend kommen, denn er war ja der Auserwählte. Im Moment fühlte er sich überhaupt nicht so.
„Schach", hörte er Ron sagen und zwang seine Gedanken, nicht vom Spiel abzuschweifen.
„Schach Matt", rief Ron gelangweilt, denn es war wirklich ein erbärmliches Spiel von Harry gewesen.
„Ich geh schlafen", gähnte Hermine und stand auf.
„Wir gehen auch mal hoch, oder, Harry?", meinte Ron und sah Harry an.
Jetzt musste Harry es tun. Es war die beste Gelegenheit, auf die er hoffen konnte.
„Wartet noch kurz", murmelte er und sah zu Boden.
Die beiden sahen ihn fragend an.
„Was ist denn?", fragte Hermine und hob die Augenbrauen.
Harry sah sich im Gemeinschaftsraum um. Noch ein paar Schüler waren dort, unter anderem Fred und George.
„Gehen wir kurz in ein verlassenes Klassenzimmer", bestimmte Harry und nannte der fetten Dame das Passwort. Das Porträt schwang zur Seite und sie kletterten hinaus.
Harry ging den Gang entlang und stieß die erste Tür auf, die er finden konnte. Es war das Klassenzimmer für Zaubergeschichte.
„Also, worum geht's?", fragte Ron neugierig.
Harry seufzte.
„Ich hab mich verliebt", brachte er hervor und sah seine Hände an.
„Wirklich?" Hermine riss die Augen auf und klatschte vor Freude in die Hände.
„Aber warum schaust du denn dann so zerknirscht in die Gegend?", fragte Ron verwirrt.
„Ihr werdet gleich auch nicht mehr so glücklich sein", versicherte ihnen Harry traurig.
„Ach, komm schon, so schlimm kann es ja nicht sein", meinte Ron optimistisch, „Cho Chang hast du ja schon durch, bleiben noch Parvati, Lavender, Hannah Abott und ein paar Ravenclaws. Und Pansy Parkinson." Ron verzog das Gesicht, „das läge schon schwer im Magen."
„Sei nicht albern, Ron, Harry würde sich doch nicht in Pansy verlieben, oder?", sagte Hermine.
„Nein", gab Harry zurück.
„Na, dann ist es doch halb so schlimm, solange es keine Slytherin ist", lachte Ron.
Harry lachte nicht. Das hatte er befürchtet. Jetzt wollte er seinen Freunden doch nicht mehr sagen, was er fühlte. Ron würde es natürlich nicht verstehen, das war typisch. Aber, dachte Harry wütend, wenn Ron das nicht einsieht, dann kann er mich mal. Doch das stimmte nicht ganz. Ron war Harrys bester Freund und wenn er sich nicht mit dem abfand, was Harry ihm gleich sagen würde, dann würde Harry das nicht so schnell verdauen können.
„Lach nur, wenn du willst, Ron, aber ich habe mich in Malfoy verknallt", rief er trotzig aus und sah Ron herausfordernd an, doch Ron lachte nicht. Harry atmete erleichtert auf. Aber Ron sagte überhaupt nichts. Er starrte Harry an, als sei dieser verrückt geworden.
Eine Weile sprach keiner ein Wort.
Hermine warf einen nervösen Blick zu Ron, doch dieser schien es immer noch nicht wahrhaben zu wollen.
„Ähm, Harry...", begann Hermine, wurde jedoch von Harry unterbrochen: „Ja, ich weiß, ich habe es nicht anders erwartet", schrie er wütend. Es versetzte ihm einen Stich, dass nicht einmal Hermine zu ihm stand.
„Nein, ich wollte etwas anderes sagen", verteidigte sich Hermine, „ich wollte sagen, dass das doch in Ordnung ist. Ich meine, du wirst dich ja nicht ohne Grund in Malfoy- ich meine Draco- verliebt haben."
Harry atmete erleichtert auf und sah Ron erwartungsvoll an.
„Malfoy ist unser Feind", meldete Ron sich endlich zu Wort, „du weißt doch, was er uns alles angetan hat. Er hat Hermine als Schlammblut bezeichnet, er hat dich mal fast vom Besen geschmissen und ich könnte noch tausend solcher Vorkommnisse aufzählen!"
Das stimmte, doch Harry hatte aus irgendeinem Grund das Gefühl, dass Draco eine Wandlung durchgemacht hatte.
„Er hat sich verändert", stieß er hervor.
„Nein, hat er sich nicht", entgegnete Ron wütend.
„Wann hat er in diesem Jahr denn jemanden beleidigt oder etwas anderes Fieses gemacht?", fragte Harry herausfordernd und sah Ron zornig an.
„Mir fällt jetzt kein Beispiel ein", gab Ron zu, doch Harry unterbrach ihn erneut: „Weil es kein Beispiel gibt!"
„Harry hat Recht, Ron, ich habe Draco vor kurzem in einer Nische sitzen gesehen. Er sah so traurig und einsam aus. Ich glaube echt, dass er versucht, sich zu bessern und deshalb jetzt so einsam ist, weil die anderen Slytherins aus diesem Grund nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen", meinte Hermine vorsichtig.
Ron sah sie fassungslos an.
„Na gut, dann schließt euch eben zusammen, mir soll's recht sein", schnaubte er und lief los, um das Klassenzimmer zu verlassen.
„Ron, das ist doch kindisch", rief Hermine ihm ärgerlich hinterher, doch Harry sagte nichts. Sein Mund war trocken und eine Leere breitete sich in ihm aus. Warum musste Ron so sein? Das war doch unfair, Harry würde es auch akzeptieren, wenn Ron sich verlieben würde.
Hermine sah ihn ängstlich an.
„Sollen... sollen wir auch zurück in den Gemeinschaftsraum gehen?", fragte sie.
Harry nickte und sie machten sich auf den Weg.Ron:
Ron rannte die Treppen zu seinem Schlafsaal hinauf und ließ sich auf sein Bett fallen. Er war wütend auf sich selbst. Jetzt hatte er es sich mit Harry verbockt. Und mit Hermine auch noch. Wie sollte das jemals wieder normal werden, wenn Harry jetzt immer etwas mit Malfoy machte und Hermine bei ihnen sein würde? Was würde jetzt aus ihm werden? Angst stieg in ihm hoch. Hermine würde nie Gefühle für ihn haben. Jetzt erst recht nicht. Er schlug auf seine Bettkante und ein Schmerz fuhr ihm in den Arm. Er schrie leise auf und biss die Zähne zusammen. Er war so ein Trottel. Er hatte Harry im Stich gelassen, nur weil dieser sich in jemanden verliebt hatte, der Ron nicht passte. Dass es ein Junge war, störte ihn nicht, doch es war Malfoy! Da erschrak er. Er selbst war ja in Hermine verliebt, das war noch viel schlimmer, da sie seit Jahren befreundet waren! Verzweifelt vergrub er seinen Kopf in seinem Kissen. Du bist ein hoffnungsloser Fall, sagte er sich. Er würde sich natürlich bei Harry entschuldigen. Das Problem war nur, dass er ihm dann eigentlich auch gleich seine eigenen Gefühle gestehen musste. Und was war, wenn Harry seine Entschuldigung nicht annehmen würde?
Ihm schwebten so viele Gedanken durch den Kopf, dass er beschloss, lieber schnell einzuschlafen, bevor ihm noch mehr schreckliche Einfälle kommen konnten.
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Die Wette, die alles zerstörte?
FanfictionDrarry und Romione Das ist eine Geschichte, die abwechselnd aus der Sicht von Hermine, Ron, Harry und Draco spielt. (keine Ich-Form) Ron verliebt sich in Hermine, doch diese empfindet anfangs nichts für ihn. Als Blaise sich wegen einer Wette auch no...