Harry:
Sie fanden Draco in der Eingangshalle, wo er offensichtlich auf sie gewartet hatte. Als die drei sich näherten, grinste er schwach.
„Draco, ich will, dass du mir das erklärst", kam Harry sofort zum Thema.
„Das bin ich dir mehr als schuldig", meinte Draco und blickte Harry tief in die Augen. Harry musste sich zusammenreißen, um ihm widerstehen zu können.
„Also. Es fing alles damit an, dass Blaise eine Wette vorgeschlagen hat. Er hatte die bescheuerte Idee, darum zu wetten, wer es als Erster schaffen würde, dich, Hermine, zu küssen. Die Alternative war, dass du einem von uns deine Gefühle gestehst."
„Und du dachtest, das wäre mal eine nette Abwechslung", fuhr Ron dazwischen.
„Nein, ich wollte das eigentlich gar nicht", erklärte Draco und Harry musste zu seinem Widerstreben erneut feststellen, dass Draco sehr gut aussah. Seine hellblonden Haare bildeten einen starken Kontrast zu seinen dunklen, elegant geformten Augenbrauen, unter denen seine strahlend eisgrauen Augen hervorblickten. Außerdem verpassten seine hohen Wangenknochen und sein definierter Kiefer seinem Gesicht einen grazilen und zugleich männlichen Ausdruck, den Harry sehr anziehend fand.
„Ich war aber zu feige, Nein zu sagen, weil ich befürchtete, Blaise, meinen einzigen Freund, zu verlieren, weil er dann denken würde, dass ich mich nicht trauen würde." Resigniert ließ Draco die Schultern hängen. Harry konnte den Drang, ihn zu küssen, nun nur noch schwer zurückhalten und in seinem Bauch kribbelte es wie verrückt.
„Die Konsequenz bei Verlieren der Wette lautete, der ganzen Schule sein tiefstes Geheimnis zu verraten", fuhr Draco fort.
„Wahrscheinlich wolltest du nicht sagen, dass dein Vater ein Todesser ist", rief Ron hitzig, doch Harry unterbrach ihn: „Lass Draco aussprechen."
Draco sah ihn verblüfft an, redete jedoch weiter.
„Mein Geheimnis wusste nicht einmal Blaise. Und weißt du, wer es am wenigsten erfahren durfte?", wandte er sich an Harry.
„Ich?", riet Harry, doch er war sich dessen schon so sicher, dass er Gift darauf hätte nehmen können.
„Genau."
Aus irgendeinem Grund war sich Harry sogar sicher, um was für ein Geheimnis es sich handelte, und er trat einen Schritt vor.
Ron sah ihn verwirrt an, doch Harry ließ sich nicht beirren. Einen halben Meter vor Draco blieb er stehen und sah hoch in dessen Augen.
„Komm, Ron, wir gehen", hörte Harry Hermine sagen und die beiden entfernten sich.
Draco machte nun auch noch einen Schritt nach vorne und überwand so den letzten Abstand zwischen ihnen.
Harry konnte seinen Blick nicht von dem Slytherin lösen. Er spürte, dass es richtig war, was er tat. Er schloss die Augen und sammelte allen Mut, um Draco zu küssen. Von diesem Moment hatte er so lange geträumt. Da spürte er Dracos Lippen auf seinen und öffnete die Augen. Doch Draco löste sich von ihm.
„Nein", murmelte Harry mit rauer Stimme und stellte sich auf die Zehenspitzen, um Dracos Lippen berühren zu können. Doch dieser stellte sich seinerseits auf die Zehenspitzen, sodass Harry ihn nicht erreichen konnte.
Er wollte Draco küssen, doch Draco verhinderte es!
„Draco", stöhnte er leise.
Dieser grinste hämisch.
„Willst du mehr davon, Kleiner?", flüsterte er Harry ins Ohr.
„Bitte, tu es", stieß Harry hervor und sah ihn verlangend an.
Da hob Draco ihn hoch und presste ihn an sich, sodass Harry seinen schlanken, trainierten Oberkörper spüren konnte. Draco senkte seine Lippen auf Harrys und setzte ihn wieder auf den Boden. Er drückte ihn gegen die Wand und Harry stöhnte leise. Draco drückte Harrys Lippen mit seiner Zunge auf und stieß sie in seinen Mund. Harry entfuhr erneut ein Stöhnen. An die Wand gepresst und von Draco festgehalten, gab er sich voll und ganz dem leidenschaftlichen Kuss hin. Draco ließ seine eine Hand hinter Harrys Nacken gleiten und griff mit der anderen unter Harrys Pullover. Sie fuhr seine breiten Muskeln nach und strich dann seine Taille entlang. Harry konnte nicht mehr, doch er wollte noch mehr. Zu seiner Enttäuschung löste sich Draco jedoch wieder von ihm und stützte seine Unterarme neben seinem Kopf an die kalte Steinwand.
„Draco, bitte, mach weiter", rief Harry wild.
„Nein", sagte Draco bestimmt, „zuerst muss ich etwas klarstellen."
Er sah Harry ernst an und Harrys Magen krampfte sich zusammen.
„Ich hab so einen verdammten Mist gebaut", begann Draco zu sprechen und Harry fiel ein Stein vom Herzen. Er hatte schon befürchtet, Draco würde sagen, dass dies eine einmalige Sache wäre.
„Ich tu dir jeden Gefallen, damit du mir verzeihen kannst", versicherte Draco und sah Harry an.
„Nenn mich nicht mehr Kleiner", forderte Harry grinsend.
„Nun, das ist das einzige, was ich dir nicht erfüllen kann, Kleiner", meinte Draco und sah ihn auf eine Art an, der Harry kaum widerstehen konnte. Dann biss Draco ihm leicht auf die Lippe.
„Was ist dieses Geheimnis, was ich nicht erfahren durfte?", fragte Harry.
„Ich hab mich in dich...." Draco brach ab und schien sich eines Besseren zu besinnen. „Was glaubst du? Sag du es mir", verlangte er und presste Harry mit seinem Körper so fest an die Wand, dass diesem schier die Luft wegblieb.
„Ich liebe dich", presste Harry hervor.
Draco, der sich gerade wieder über ihn gebeugt hatte, stockte.
„Soll das jetzt mein Geheimnis sein oder sagst du das gerade von dir?", fragte er.
„Beide...", begann Harry, doch bevor er das Wort vollenden konnte, hatte Draco schon wild seine Lippen auf seine gepresst und Harrys Worte wurden abgewürgt. Draco küsste ihn leidenschaftlich.
„Stopp, ich kann nicht mehr", stöhnte Harry. Draco packte ihn noch ein letztes Mal fester, legte einen Zahn zu und ließ sich dann zufrieden grinsend von ihm ab. Dann lehnte er sich neben Harry an die Wand.
„Du bist echt gut, Draco", brachte Harry schwer atmend hervor.
„Du bist auch ziemlich gut für einen Gryffindor", meinte Draco und warf Harry wieder einen seiner Blicke zu, denen er nicht widerstehen konnte.
„Hey", rief Harry entrüstet, doch Draco lachte nur und sagte: „War ein Spaß, ehrlich."
Eine Weile schwiegen beide, um wieder zu Atem zu kommen.
„Ich schwöre dir, dass ich so eine Wette nie wieder machen werde", versicherte Draco und nahm Harrys Hand.
„Du musst dich noch bei Hermine entschuldigen", fiel Harry ein.
„Stimmt. Ich glaube, Blaise hat sich auch schon bei ihr entschuldigt", meinte Draco und stieß sich von der Wand ab.
„Ich komme mit", entschied Harry.
„Okay, gut", sagte Draco und nahm wie selbstverständlich Harrys Hand, um ihn mit sich zu ziehen.
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Die Wette, die alles zerstörte?
FanficDrarry und Romione Das ist eine Geschichte, die abwechselnd aus der Sicht von Hermine, Ron, Harry und Draco spielt. (keine Ich-Form) Ron verliebt sich in Hermine, doch diese empfindet anfangs nichts für ihn. Als Blaise sich wegen einer Wette auch no...