Das Schweigen der Ängste

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Im Schlake Trikot stand ich auf dem Rasen beim Training der Veltins-Arena. Wir waren auf dem zweiten Platz der Bundesliga. Ich stand neben Benedikt Höwedes und Thilo Kehrer und unser Training war auch für heute vorbei. Doch wir standen nochmals im Kreis bevor wir duschen gingen denn Felix Magath unser Trainer sagte uns noch ein paar Worte vor dem morgigen Spiel gegen Wolfsburg.
„Wenn ihr morgen so spielt und das zeigt wie heute im Training. Sind unsere Chancen gut. Ich möchte dass jeder von euch morgen alles gibt und zwar wirklich jeder. So Jungs und jetzt geht euch duschen. Ich wünsch euch was, bis morgen"
„Bis morgen" riefen wir als Gruppe und gingen zu den Umkleidekabinen. Wir zogen uns aus und duschten schnell in Gemeinschaftsduschen. Danach zog ich mir schnell eine Jogginghose an und ein Shirt und da ich meine Haare nicht machen wollte eine Kappe.
„Tilman was treibst du heute?" schlug Benedikt mir auf den nackten Rücken. Er war mit Thilo Kehrer und Sead Kolasinac derjenige mit denen ich am besten klar kam. Eigentlich waren wir immer fünf Männer gewesen aber seitdem Julian weg war fehlte doch irgendwas. Und ich gebe mich als geschlagen zu sagen dass mir mein bester Freund fehlt.
„Uhhh keine Ahnung Benny. Glaub irgendwie nix, Nadine hatte auch nichts geplant."
„Wollt ihr zwei heute Abend vorbei kommen. Meine Frau Lisa und ich freuen uns. Und so habt ihr was zu tun denn du weißt ja Sex vor einem Spiel ist verboten" lachte er
Ich verdrehte lachend die Augen während ich dann nun endlich mein Shirt anzog „Du blöder Wixxer"
Somit verließ ich mit ihm die Arena und unsere Wege trennten uns als wir zu unseren Autos mussten. Aber ich sah ich ja höchstwahrscheinlich heute Abend wieder. Auf dem Weg zum Auto kam mir unser Hausmeister Herman entgegen. Ich hielt kurz an um mich mit ihm zu unterhalten.
„Hey Herman was machste?"
„Thilo, ich geh jetzt bisschen die Hecke machen und später den Rasen. Wie war das Training?"
„Gut Joar alles gut"
Doch als ich meine Augen von seinen löste und auf seinen rechten Unterarm schaute hielt ich inne.
„Schönes Tattoo" fing ich leicht an zu stottern
„Danke seit 1997 hab ich das" grinste der Hausmeister. Ich schluckte und musste mich von dieser Situation lösen.
„So ich muss jetzt los bis dann"
„Tschüss Tilmann"
Mit schnell Schritten ging ich zu meinem Auto und merkte das ich eigentlich schon wieder duschen könnte so sehr war ich am schwitzen. Als ich einstieg sah ich bei Nadine in der Beifahrertür eine abgestandene Apfelschorle und trank sie komplett leer.
Aus dem nix ertönte ein lauter Knall der sich in meinen Ohren wie ein sauer Schnitt ins Trommelfell anhörte. Ich musste immer bei lautem Knallen an den Schuss denken. Ich schaute durch den Rückspiegel und sah dass dies von Herman kam, er hatte einen Müllcontainer zu geknallt wie noch nie zuvor. Und das Tattoo war nicht irgendwas sondern eine Wolke. Wie auf dem Bild von der Frau aus dem Norden. Ich wusste doch ich kannte es irgendwo her. War Herman der Mörder von Malte? Ich fing stark an zu zittern und musste runter von diesem Grundstück. Ich startete mein Auto und von der Ferne konnte ich Sead sehen der sich mit irgendjemandem am unterhalten war. Ich fuhr rückwärts aus dem Parkplatz. Als ich mit Schrittgeschwindigkeit an Sead vorbei fuhr gab er mir mit seiner Hand ein Zeichen dass ich anhalten sollte. Ich machte das Fenster runter und wer stand hinter ihm und guckte mich an. Es war Julian. Was macht er denn hier? Aber ich beachtete ich nicht viel sondern kümmerte mich um Sead.
„Jo" sagte ich
„Tille stehst du morgen in der Startelf?"
„Ja" nickte ich
Somit konnte ich weiter fahren aber für mich sah es so aus als hätte er mich einfach nur angehalten hätte damit Julian mich sieht.
„Denkst du er ist noch immer sauer?" hörte ich Julian noch fragen. Nein Julian, du hast dich nach 25 Jahren Freundschaft einfach mal so nach Frankreich verpisst. Kein Grund um sauer zu sein. Dachte ich mir. Aber was noch für schlimmer für den Tag war, war nicht das Julian plötzlich da war sondern das ich endlich wieder weiß woher ich das Tattoo kenne und zwar von unserem eigenen Hausmeister.

Jedes seiner Worte Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt