Prolog

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Seine Hände flogen über das Klavier. Die Melodie wirbelte durch den Saal und für einige Minuten existierten nur er und die Noten. Langsam verringerte sich das Tempo und als die Musik verebbte, wurde sie durch donnernden Applaus ersetzt.

Eren schmiss die Tür hinter sich ins Schloss. Er warf seine Jacke aufs Bett und stellte sich unter die Dusche, welche den Stress der letzten Stunden von Ihm abzuwaschen schien, wie den Schaum mit dem er sich einseifte. Dieser Auftritt hatte ihn (wie immer) total fertig gemacht. Und trotz der Tatsache, dass die Musik ihn jedes Mal aufs Neue belebte, war er danach immer down as f*ck. Als er im Bad fertig war, zog er sich eine frische Boxershorts an und legte sich ins Bett.

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Das Haus war ein Witz. Obwohl es sich bei der Villa, in der der Profi-Pianist wohnte, um eine der best-gesichertsten in ganz Los Angeles handelte, war es für ihn als Profi-Einbrecher kein Kunstwerk, hinein zu gelangen. Ein kleiner Blick in die Räumlichkeiten verriet genug. Offenbar befand sich das Schlafzimmer im Gang, der rechts neben der Haustür abging. Und zwar hinten links. Da er diesen Job schon seit einiger Zeit machte, hatte er Übung darin, sich in fremden Wohnungen zurechtzufinden. Langsam bewegte sich der ganz in schwarz gekleidete Mann in Richtung Schlafzimmer. Bevor er die Tür öffnete, lud er sein Betäubungsgewehr. Er gab der Tür einen leichten Schubs und setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen. Er visierte den dreisten Dieb an... und schoss. Eren öffnete kurz die Augen, sah überrascht erst auf die Einschussstelle und dann auf ihn. Dann wurde er ohnmächtig.

Don't cry, please don't cry.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt