Erinnerungen

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Hallo Ihr Lieben! Hier kommt nun das 3. Kapitel meiner Fanfiction. Tut mir leid, dass es so lang gedauert hat. Allerdings ist dieses Kapitel auch länger als die anderen. Viel Spaß beim lesen wünsche ich euch! 
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*~POV Levi~*

»Ich kann immer noch nicht glauben, dass du ausgerechnet Ihn entführt hast.«, murmelte Petra und vergrub den Kopf in Ihren Händen. »Tch Petra, jetzt beruhige dich doch mal.«, stöhnte der Schwarzhaarige, »Du kannst es doch eh nicht mehr rückgängig machen. Außerdem will der Boss dieses Ticket. Habt Ihr den Schwur vergessen, den wir geleistet haben? Wenn dieses Balg das alberne stück Papier hat- «, er hob die Hand, um Isabel zum Schweigen zu bringen. »Ja Izzy, wir sind uns sicher, dass der kleine Pisser das blöde Ding hat. Wie oft soll ich dir sagen, dass du mich nicht unterbrechen sollst, Izzy!«, knurrte Levi und nahm einen Schluck von seinem Tee. Und suchte Ihn direkt wieder aus. »Igitt! Was ist das denn für eine Plörre? Auruo, ich habe dir doch gesagt, du sollst Schwarztee kaufen. Das hier schmeckt wie Feenpisse.«, wetterte Levi und stellte die Tasse unsanft wieder auf dem Tisch ab. »Hab ich doch! Guck hier!«, wetterte Auruo genauso zurück und hielt dem Schwarzhaarigen eine Packung unter die Nase, auf der, wider Erwarten ‚Schwarztee' zu lesen war.
»FARLAN«, schrie Levi wütend. »Was soll das?! Wir haben im Moment schon genug Stress! Da muss sowas echt nicht sein! Wir können echt nicht riskieren, mehrmals am Tag zum Supermarkt zu gehen und dieselben Lebensmittel zu besorgen. Zumal wir fast alle gesucht werden und nur Izzy und Farlan gefahrlos rauskönnen. Also HÖRT AUF DIE ÜBRIGEN LEBENSMITTEL ZU VERPESTEN!« ER stürmte aus dem Raum und ließ einen betreten dreinschauenden Farlan zusammen mit seinen Freunden in der Küche zurück.

Levi stürmte zu seinem Zimmer. Er war, außer Eren, der Einzige, der das Glück hatte, ein Einzelzimmer zu bewohnen. Sowohl die Mädels als auch die Typen aus seiner Einheit mussten sich je ein Zimmer teilen. In seinem Zimmer angekommen, schmiss Levi die Tür hinter sic ins Schloss. Nachdem er seine Jacke an der Nagel in der Wand gehängt hatte, zog er sich um und holte seinen 'Boxsack', der in Wirklichkeit nur aus einer zusammengebundenen Matratze bestand unter seinem Bett hervor und begann darauf einzuschlagen. Bei jedem Schlag stellte er sich vor, eins seiner Probleme zu vernichten.
Sein dämliche Boss. WUMS!
Seine idiotische Mission. KRACH!
Seine nervigen Kollegen. BUFF!
Der kleine Pisser, den er bewachen musste. KAWUMS!

Nachdem er einige Zeit auf die Matte eingeschlagen hatte, nahm er im Augenwinkel eine Bewegung war. Nicht wissend, wer dort stand, drehte er sich blitzschnell um, hielt seine Fäuste vor sein Gesicht und ging in Kampfposition. »Hey Mister Kampfmaschine. Ich bin's nur. Kein Grund zur Sorge. Ich wollte nur wissend, ob du gleich runter zum Essen kommst. Eld und Gunther haben gekocht.«, meinte Izzy grinsend. »Abendessen?«, fragte Levi verwundert, »Ist es dafür nicht noch ein bisschen früh?« »Früh? Junge, du bist vor 3,5 Stunden aus der Küche gestürmt. Es ist halb acht. Abends!«, sagte sie nachsichtig. »Tch, ich komme gleich. Ich ziehe mich nur kurz um.« Meinte Levi nur erschöpft. Er hatte wirklich Hunger. Zum Glück hatte Eld, der einzige von ihnen, der etwas fürs kochen übrig hatte, gekocht. »Ach und zieh dir bitte was ordentliches an, ja? Wir haben einen Gast.«, erklärte sie grinsend und verließ das Zimmer. Während der Schwarzhaarige etwas über zog, dachte er darüber nach, wer dieser mysteriöse Gast sein könnte. Sein Boss sicherlich nicht! Erwin hielt sich, sofern das als Chef einer so großen Organisation möglich war, am liebsten bedeckt. Und hier, in dieser versifften, ausrangierten Fabrikhalle würde er sicher nicht auftauchen. Vermutlich saß er gerade im Landhaus im Wald und genoss sein Abendessen.
Levi stieß ein verächtliches Schnauben aus. Nein, mit diesem arroganten Arschloch konnte er hier sicher nicht rechnen. Aber wer war es dann? Levi zog sich fertig an, atmete noch einmal tief durch, öffnete die Tür und ging nach unten.


*~ POV Eren ~*

Eren erwachte aus seinem unruhigen Schlaf. Er hatte geträumt, soviel wusste er noch. An den ganzen Traum konnte er sich zwar nicht mehr erinnern, doch einige Bruchstücke waren in seinem Kopf hängengeblieben. Es war wie ein Puzzle gewesen. Ein Puzzle aus den schlimmsten Momenten in seinem Leben.
Seine Großmutter mütterlicherseits in ihrem Sarg, welcher langsam in die Erde hinuntergelassen wurde. Seine Mutter und seine Schwester aufgelöst weinend am Rand der Grabstelle. Seine Ziehschwester Mikasa, inzwischen Polizistin, angeschossen und im Koma auf der Intensivstation des städtischen Krankenhauses. Seine Mutter und sein Vater kreidebleich und mit Tränen in den Augen an ihrem Bett. Sasha, eine seiner besten Freundinnen, krebskrank im Krankenhaus. Der Puls auf dem Monitor verwandelte sich in eine durchgehende Linie. Ein anhaltender Piep Ton war zu hören. Sie war tot. Sein Freund Marco, nach einem Haiangriff. Tot. Wie sein bester Freund Armin auf dem Schulhof verprügelt und angespuckt wurde. Auch er hatte im Krankenhaus gelegen. Immer wieder lief diese Bilderfolge vor seinem inneren Auge vorbei, zusammen mit den dazugehörigen Geräuschen. Schluchzen. Schreie. Das Piepen des Monitors. Die Sirenen des Krankenwagens. Und mittendrin war er. Ein kleiner Junge. Schwach und unbeliebt. Die Unbeliebtheit war nur einer der Gründe, aus denen er hatte berühmt werden wollen. Ein anderer Grund war das Geld. Nicht, dass er danach süchtig gewesen wäre. Doch hätte er damals Geld für ein besseres Krankenhaus gehabt, wären seine Großmutter und Sasha vielleicht noch am Leben. Nun hatte er das Geld. Aber die beiden waren nicht mehr da. Sie waren weg. Tot. Für immer. Eren rollte sich auf seiner Matratze und begann zu schluchzen. Er hatte gedacht, dass alles besser werden würde, wenn er berühmt werden würde. Und am Anfang hatte es auch danach ausgesehen. Er war von einer erfolgreichen Musikagentur unter Vertrag genommen worden. Hatte den einen oder anderen erfolgreichen Musiker kennengelernt. Doch nach und nach hatte er sich gefühlt wie ein Vogel in einem goldenen Käfig. Er hatte nur noch die Musik gespielt, die ihm sein Verlag vorschrieb und nicht mehr die, die er selbst spielen wollte. Er wurde immer mehr unter Druck gesetzt. Von seinem Manager, seiner Musikagentur und von sich selbst. Er trieb sich immer zur Höchstleistung an. Irgendwann war er abgerutscht. In einen Strudel aus Alkohol, Drogen, Traurigkeit und Stress. War immer tiefer hineingezogen worden. Eren schluchzte. Er fühlte sich klein und nutzlos. Unter normalen Umständen hätte er sich jetzt entweder eine Ladung gegönnt oder hätte sich geritzt. Beides hatte er schon getan. Bei beiden Sachen wusste er, dass sie für seinen Körper nicht unbedingt gut waren. Und trotzdem tat er es. Er nahm Drogen, weil er den Schmerz dann nicht mehr wahrnahm. Und er ritzte sich, damit er den Schmerz kanalisieren konnte. Da er hier kein Messer zur Verfügung hatte, war er dazu übergegangen, sich die Haut am Bein aufzukratzen. Erschöpft streckte Eren die Beine von sich. Er sollte versuchen wenigstens ein bisschen Schlaf zu bekommen.


*~ POV Levi ~*

Nein! Das konnte nicht sein! „Levi-Lein!", begrüßte die nervige Brillenschlange ihn, kam auf ihn zu und– „Nein! Stopp Vierauge! Das habe ich dir schon mehrfach gesagt. Begrüßungen ja. Umarmungen nein. Und nenn mich nicht Levi-Lein.", sagte er und hielt sich auf Abstand" „Ach komm schon.", bettelte sie und zog einen Schmollmund. „Nein!", machte Levi deutlich und schon sich an Hanji vorbei in Richtung Küche. Als er den großen Raum betrat, bot sich ihm ein harmonisches Bild. Eld stand am Herd, Gunther schnippelte Gemüse. Izzy und Farlan kuschelten auf der Küchenbank, während sie ihren Krimi las und Farlan sich mit Petra und Auruo unterhielt, die auf der anderen Seite des Tisches saßen. „Hi!", begrüßte Levi seine Einheit nur, „Was gibt es zu essen?" „Fischsuppe." antwortete Eld nur knapp. Levi nahm ihm das aber nicht übel. Ganz im Gegenteil. Er hatte die Erfahrung gemacht, dass Elds Essen viel besser wurde, wenn man ihn nicht ablenkte. „Kann ich auch irgendwie helfen?", erkundigte sich Levi bei Gunther. „Nein, wir kriegen das schon alleine hin. Aber du könntest Hanji mal fragen, warum sie eigentlich hier ist.", entgegnete dieser. Levi wollte die Küche gerade verlassen, als ein Schrei die Luft zerriss.

Don't cry, please don't cry.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt