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Ayline POV:

*4 Monate später*

Wieder  einmal liege ich hier, in einem Krankenhaus Kleid (wenn man das so nennen kann), an Schläuche angeschlossen die eine Flüssigkeit in meine Adern fließen lassen. Mein Kopf dröhnte, eine der vielen Nebenwirkungen der Chemo. Ob wir irgendwas wegen meiner Krankheit veröffentlicht haben, nein. Nur Toms  Familie und unsere, besser gesagt seine Freunde wissen  davon. Ich kann nicht mehr, ich habe auch die Hoffnung aufgegeben wieder gesund zu werden, ich meine bei der letzten Untersuchung hatte sich nichts verändert. Immer wieder habe ich geweint wenn Tom nicht bei mir war, ich wollte keine Last auf ihn bringen, oder ihn überfordern. Wer will bitte eine kranke Freundin die die ganze Zeit heult und warscheinlich eh bald weg sein wird.
Durch das öffnen der Türen wurde ich aus meinen Gedanken gezogen, ein strahlender Tom kam in mein Zimmer und drehte eine Pirouette auf dem weg zu meinem Bett. Lächelnd beobachtete ich ihn, wie er sich zum Affen machte. "Hi" ein sanfter Kuss wurde auf meine Lippen gedrückt "wie... geht... es... dir" immer wieder zwischen den Wörtern die er sagte bekam ich einen Kuss "jetzt besser" ich drückte ihm noch einen langen Kuss auf bevor wir uns langsam voneinander lösten. "Lust auf eine kleine Tour" er wackelte mit seinen Augenbrauen, was mich zum Lachen brachte. Wie kann man so heiß und bescheuert zur selben Zeit aussehen. Ich nickte und setzte mich mit seiner Hilfe in den Rollstuhl und hing die Flüssigkeit an einem Haken der an dem Rollstuhl befestigt war, bevor wir los fuhren.
Wir waren bestimmt zwei Stunden in dem Park vom Krankenhaus unterwegs bis wir wieder rein gingen, da ich noch einen Termin zur Kontrolle hatte. Grade als ich wieder im Bett lag öffneten  sich die Zimmer Türen und mein Arzt kam herein. "Tom wenn du willst kann du nach Hause, dass wird jetzt langweilig" lächelnd flüsterte ich zu meinem Freund der mir noch einen Kuss gab bevor er ging. "Ich habe mir die Ergebnisse der letzten Blutabnahme angesehen." Er rollte mit seinem kleinen Stuhl zu mir bevor er wieder in seine Akten sah. "Darf ich einmal bitte Abtasten?" Ich nickte und machte meinen Hals frei, damit er meine lymphknoten Abtasten konnte. Als er das getan hatte notierte er sich etwas, und blätterte weiter in seiner Akte rum, bis er an einer Seite stehen blieb. Sein Blick wurde dunkler immer wieder strich er mit seinem Finger über die selben Zeilen "Ich weiß nicht ganz wie ich es Ihnen sagen soll." Er schluckte schwer und sah zu mir hoch in meine Augen "die Krebszellen sind mehr geworden, wir können nichts mehr für sie tun. Es tut mir leid." Alles um mich herum verschwamm, es brannte in meinen Augen, als sich alles ganz langsam in mir drinnen zusammenzog.

Wir können nichts mehr für sie tun.

Immer wieder wiederholte ich diesen Satz in meinem Kopf, um  mir bewusst zu machen, dass ich bald sterben werde. "Wie lange?" Mit zittriger Stimme fragte ich die Frage die ich nie fragen wollte. Ich wollte keine Antwort, ich wollte einfach nur aus diesem Albtraum aufwachen, und in den armen von meiner Mutter liegen. Ihre Stimme wieder hören, ihre lache. Ihre Stimme wie sie mir sagte, dass ich mein Zimmer wieder aufräumen sollte. Ich wollte meinen Vater wieder lachen hören, wenn er sich mit meiner mom über irgendwelche Fernsehshow lustig macht, oder sein Fluchen wenn sein Fussballteam verloren hatte.
Ich wollte einfach nur frei sein. Wieder ein kleines kind sein und barfuß durch den Garten laufen mir einem Eis in der Hand.

"Wie lange habe ich noch?" Wieder holte ich meine Frage immer noch mit einem unüberhörbaren zittern in meiner Stimme. Ich hörte wie sich der Arzt räusperte "ich denke, sechs Wochen" ich schluckte, nickte nur und bat ihn mich bitte allein zu lassen, direkt als ich hörte wie sich die Türen schlossen, begann ich zu weinen.
Es war kein normales weinen, es war schmerzhaft zu wissen bald alle wieder zu enttäuschen. Ich habe den Kampf verloren, so wie ich alles in meinem Leben verloren hatte. Eine Tränen nach der anderen liefen über mein Gesicht und dann in das Kissen, was schon komplett durchnässt war. Ich schluchzte und schlug meine Hand auf meinen Mund, damit man mich nicht auf dem Flur hören könnte. Wie sollte ich das Tom sagen, am besten ich würde ihn einfach verlassen um ihm diesen Schmerz zu ersparen, es wäre besser wenn er denken würde ich hätte ihn freiwillig alleine gelassen  und nicht wegen einer scheiß Krankheit.
Drei Stunden lag ich hier und weinte und versuchte dabei so leise zu sein wie es nur ging. Bis eine Schwester rein kam und mich fragte ob alles in Ordnung wäre, da man mich schon seit bestimmt zwei Stunden schluchzen hören würde. Ich nickte nur stumm, doch als sie mir sagte, dass ich entlassen wäre und nachhause gehen könnte stand ich so schnel, wie möglich auf und packte meine wenigen Sachen ein, und bat sie mir ein Taxi zu bestellen.

Ich kann nicht mehr, und will auch nicht mehr. Und gleich muss ich Tom das alles auch noch erklären, nur wie?

Sorry das so lange nichts kam, ich hatte ziemlich viel Stress in der Schule. 😀🖕
Hoffe aber dass ich bald wieder regelmäßiger schreiben werde 💜

Bestfriends for the Rest of time? | Tom Holland ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt