Als Hizashi früh an diesem Morgen erwachte, dachte er sich nichts Böses dabei, als er aus seinem Zimmer trat und kurz darauf auf Shotas Tür zusteuerte, um nach ihm zu sehen und im zu helfen sich fürs Frühstück fertig zu machen. Er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er ihn gestern einfach hatte stehen lassen, doch der Schlaf hatte ihm gut getan und sein Gehirn wieder zum Arbeiten gebracht. So müde wie er gestern gewesen war, hatte er einfach vergessen, dass man mit einem kaputten Arm und einem einbandagierten Oberkörper wohl schlecht allein ein T-Shirt wechseln konnte. Er nahm sich vor, sich sofort zu entschuldigen, und setzte auch dazu an, als er die nur angelehnte Tür aufstieß.
Sein Lächeln erstarb jedoch sofort und auch die Worte blieben ihm im Hals stecken, als er das Bett leer vorfand und von Aizawa jede Spur fehlte. Jegliche Farbe wich aus seinem Gesicht, ehe er aus dem Raum stürmte und sich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum machte, wo er hoffte auf Yagi zu treffen. Es erschien ihm besser, erst einmal im Stillen zu beraten, was sie tun sollten, als nun panisch alle noch schlafenden Schüler aus dem Bett zu schreien. Auch wenn ihm sehr nach letzterem war. Sofort machte er sich Vorwürfe, dass er doch besser bei Shota hätte bleiben sollen, anstatt so egoistisch zu sein, und sich selbst auszuruhen. Es war klar, dass sich der Dunkelhaarige mal wieder nicht an irgendwelche Versprechen halten würde.
Im Gemeinschaftsraum angekommen, bot sich ihm jedoch ein seltsamer Anblick. Die wenigen Schüler, die bereits wach waren, standen allesamt um zwei der Sofas versammelt und knipsten mit ihren Handys Bilder. Während Hizashi sich nach vorne drängelte, malte er sich schon die schlimmsten Szenarien aus, was er vorfinden würde. Dass sein bester Freund einfach nur friedlich in der Nähe eines anderen Schülers schlummern würde, damit hatte er allerdings nicht gerechnet. Erleichtert atmet er aus.
„Alles in Ordnung mit ihnen?", fragte Momo besorgt, als sie das bleiche Gesicht ihres Englischlehrers sah. Dieser nickte nur und setzte sofort ein Lächeln auf, als er merkte, dass Shota dabei war aufzuwachen. „Ihr solltet lieber alle in Deckung gehen, wenn er wach wird!", riet er den Schülern und versuchte sie zu verscheuchen, ehe es zu spät war. Somit musste er auch niemanden erklären, wieso er wie ein Irrer angelaufen kam vorhin. Natürlich war es ein wahnsinnig erleichterndes Gefühl herauszufinden, dass die Sorge unbegründet war, allerdings kam es ihm in den Sinn, dass es gewiss nicht das letzte Mal gewesen sein dürfte für die nächste Zeit, dass er sich eine Menge Sorgen um Shota machen musste. Vor allem deswegen, weil er sich wahnsinnig schuldig fühlte und deswegen der Meinung war, dass er sich nun besser um den Dunkelhaarigen kümmern musste.
Wenig später saßen alle beisammen am Frühstücktisch. Die muntere Plauderei verstummte, als drei der vier Lehrer sich erhoben und sich möglichst mittig vor den Schülern platzierten, damit jeder auch mitbekam, was für heute anstand. „Das Chillen geht zu Ende, Listener!", verkündete Hizashi gewohnt energisch und streckte die Daumen in die Luft, „für heute ist endlich wieder Action angesagt. Ihr werdet in Gruppen eingeteilt und jeweils einem Lehrer unterstellt." Mittlerweile schien es dem Profihelden wieder einfacher zu gelingen, in seine Rolle als Present Mic zu schlüpfen.
Skeptisch sahen die Jugendlichen zu Midnight, Present Mic und All Might, ein paar Blicke huschten auch zu Aizawa, der nach wie vor am Tisch saß und in seiner Müslischüssel herumrührte. „Ich weiß, dass ihr noch unsicher seid, aber die Polizisten und Profihelden konnten nichts Verdächtiges finden, weswegen wir wieder nach draußen können. Allerdings werden wir nicht weit weg von der Unterkunft das Training abhalten und die Verstärkung bleibt nach wie vor hier. Nur für alle Fälle und schneller eingreifen zu können, falls doch etwas übersehen wurde", versicherte Toshinori sofort und hoffte, dass er die Kinder damit ein wenig beruhigen konnte. Immerhin könnte er verstehen, wenn sie immer noch Bedenken hatten, er zumindest hatte sie.
„Jeder von uns dreien wird Wert auf ein anderes Training legen, wir werden also täglich wechseln, damit jeder etwas davon hat. Keine Sorge, wir werden es auch erst einmal langsam angehen, da manche von euch noch immer ein paar Verletzungen haben, allerdings ist es eine gute Möglichkeit für euch, eure Grenzen abzustecken. Wie die 7er Gruppen aussehen, haben wir schon ..." Nemuri war gerade dabei zu erklären, als Shota von seinem Frühstück aufsah. „Und was ist mit mir? Ihr glaubt doch nicht, dass ich hier einfach den Rest des Camps rumhocke und nichts tue?", fragte er genervt und sah seine Kollegen finster an. Er wusste, dass vor den Augen und Ohren der Schüler der falsche Ort für so eine Diskussion war, doch als der Ärger in ihm hochgekocht war, rutschte es ihm einfach raus.
„Im Ernst? Genau das erwarte ich von dir. Du sollst dich ausruhen. Außerdem kannst du zugucken und den Schülern dann Tipps zur Verbesserung gebe, such dir einfach aus, wo und ...", versuchte Yamada möglichst freundlich zu erklären, wie er sich das Ganze vorgestellt hatte. Am liebsten hätte er Shotas Fangtuch genommen und ihn damit an seinem Bett festgebunden. Da war wohl wieder jemand ganz der Alte. Zumindest halbwegs, denn für gewöhnlich hielt sich Shota vor den Jugendlichen besser im Zaum. Hizashi wusste allerdings nicht, ob er sich darüber freuen sollte, oder nicht. Aber er hätte mit Gegenwind rechnen müssen, als sie den Plan aufgestellt hatten, ohne ihn mit einzubeziehen.
Mit einem wütenden Gesichtsausdruck erhob sich Aizawa ruckartig und wollte den Mund öffnen, um Yamada etwas an den Kopf zu werfen, als Yagi die Arme hob und versuchte ihn zu beruhigen. „Vielleicht ist es keine schlechte Idee, wenn Eraserhead eine Trainingsgruppe leitet. Er kann ihnen die Anweisungen geben und sich dann in den Schatten setzen und zugucken und Tipps geben. Damit wären doch alle glücklich, oder?", schlug er vor und sah in der Runde umher. Hoffentlich erwischte er dann die Schüler bevor sie nach draußen ging, um ihnen noch einmal klar zu machen, dass sie auch darauf achten sollten, ob alles mit Aizawa in Ordnung war und falls nicht, es sofort zu melden, ohne dass dieser Wind davon bekam.
Midnight, die sich schon bereit dazu gemacht hatte, ihre Ärmel hochzukrempeln und im Notfall sowohl Mic als auch Eraser ins Land der Träume zu schicken um einen Streit zu beenden, verschränkte indes die Arme und sah die beiden Männer streng an. „Das klingt doch nach einer guten Lösung", meinte sie und gab den Freunden zu verstehen, dass sie keinerlei Widerrede dulden würde. „Na gut", seufzte Hizashi und gab sich geschlagen. Noch ein paar Minuten zuvor hatten die beiden den Plan ausgeheckt, Aizawa einfach schlafen zu schicken, und nun stellte sich Nemuri einfach gegen ihn. Allerdings war es wohl besser, wenn man ein oder mehrere Augen auf Shota hatte, anstatt ihn hier allein zu lassen, oder irgendwo unbeobachtet in der Ecke sitzen zu lassen.

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Demon in his mind
Fiksi Penggemar[MHA| Aizawa zentrisch] Ein weiterer Versuch, die 1-A auf ein Trainingscamp zu schicken, läuft erneut schief. Gewaltig schief. Denn am Ende sind es nicht die Schüler, um die man sich große Sorgen machen und auf die man aufpassen muss. Shinsou hätte...