Kapitel 9

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"Oh mein Gott! Tara! Wie geht's dir? Was ist denn nur passiert?", sprudeln sie hervor, bevor ich auch nur Hallo sagen kann. Vorallem alle durcheinander. Ein Wunder, dass ich überhaupt etwas verstanden habe. "Hi erstmal", sage ich, ein Lachen mühsam unterdrückend. Dann klingele ich nach einer Krankenschwester um nach einer Blumenvase zu fragen. aber was auch immer ich versuche, die drei lassen nicht locker. ich weiß nicht, was ich erwartet habe. Also fange ich an zu erklären. Die drei sind echt tolle Zuhörer. Irgendwie passt alles immer zu dem was ich sage sie sehen geschockt aus (logisch, deine Geschichte ist kein grandioses Friede-Freude-Eierkuchen-Märchen) aber das ist so krass. Als ob man mit ihnen einen Film gucken würde. Nur dass sie interresannter wären, als jeder Film.

Als ich endlich fertig bin ist es still. "Sagt doch irgendwas", sage ich leise. Doch es bleibt still. "Erzählt mal von der Schule. Ich verpasse doch bestimmt mega viel..." Oh Gott... jetzt bitte ich sie schon, von der Schule zu erzählen... ich muss echt verzweifelt sein. Emma räuspert sich. "Ach so ein quatsch. Das schaffst du alles locker"

"Ich bin aber nicht so gut wie du vergiss das nicht. Du bist die Jahrgangsbeste... mit Abstand. Für dich ist doch alles locker."

Und damit beginnt eine halb ernste Disskusion über den Stoff der letzten Woche. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass ich mal erleichtert wäre über die Schule zu reden, doch je länger mir die drei, vorallem Jade, vorjammern, wie schwer es doch sei, verfliegt auch die Erleichterung wieder. Zum Glück gehen meine besten Freundinnen ziemlich schnell zu anderen Themen, wie Wochenende, Elternprobleme, Jungs, worüber man mit 16 halt so redet, über. Nach einer ganzen Weile schiele ich auf die Uhr. 5 Minuten vor 4. Hätte ich bloß nicht auf die Uhr geguckt. Jetzt bin ich noch nervöser als eh schon. Ich will nicht, dass er kommt. Was rede ich denn da? Natürlich, will ich das er kommt. Aber nein... doch... nein.... doch... nein... doch.... was soll der Scheiß? May guckt mich an... hat sie gerade etwas gefragt? Ihrem Gesich nach zu urteilen ja... nur was? Ich war so beschäftigt damit, mit mir selber zu diskutieren, dass ich alles um mich herum vergessen habe. "Alles okay bei dir?", fragt May. Auch die anderen sehen besorgt aus. Ich nicke schnell, bereuhe es aber sofort, weil mein kopf davon weh tut. "Alles okay. Ich hab nur an was gedacht." Meine besten Freundinnen mustern mich gespannt, doch bevor ich ihnen etwas erklären muss klopft es an der Tür und Ross guckt durch einen kleinen Spalt.
Alle gucken mich so komisch an. So mit einem "echt jetzt? Das hast du uns verschwiegen"- Blick. Ich räuspere mich. "So... Ross... My best friends Emma, Jade and May... Leute... das ist Ross." "Ach", höre ich schnippisch. Das war bestimmt Emma. Schließlich war sie mit mir schon auf einem Konzert von R5 und hat ihn live und in Farbe gesehen. "Warum hast du uns das nicht erzählt?! Und was machst er überhaupt hier?", fragt Jade. "Also... die Sache ist die... er... also..." Was ist denn nur los mit mir??? Ich räuspere mich "Er hat... mir geholfen. Nach dem Unfall", sage ich. Warum habe ich das gesagt? Vertraue ich ihnen nicht?
Doch!
Aber... neija... sie sind meine besten Freundinnen... sie würden genau wie meine Mutter reagieren und das will ich nicht.
Jage guckt mich immer noch so komisch an. "Neija und jetzt besucht er mich halt. Wir waren um 4 verabredet. Es " tut mir leid wollte ich sagen doch Emma springt auf "Es ist schon 4??? Wir müssen los tut mir leid aber der letzte Bus fährt um viertel nach", sprudelt sie hervor. Schnell umarmen mich alle drei und laufen raus. Ich gucke rüber zu Ross. Er steht noch unschlüssig in der Tür. "Do you think I'll bite you if you come any closer?", frage ich belustigt. Er grinst. Total niedlich. Dann kommt er ins Zimmer und umarmt mich zur Begrüßung. Er stellt einen hübschen Strauß Blumen auf meinen Nachttisch. Wow noch mehr Blumen. Mittlerweile habe ich das Gefühl, wann immer ein Bkütenblatt von einer Blume abfällt, bekomme ich dafür einen neuen Strauß. Aber natürlich freue ich mich über jeden einzelnen. Ganz besonders über seine. Und die von Lukas, falls er welche mitbringt. Was soll das? Ross ist da. Nicht Luke. Neija... Luke kann da ja nichts für. Mein Gott Tara... Jetzt konzentrier dich! Die Gehirnerschütterung muss dich schlimmer als dem Konzept gebracht haben, als du dachtest. Ross guckt so komisch. Hat er was gefragt? Oh man Tara. Hör endlich mal zu. "Sorry", sage ich. Ross lächelt wieder. Gott... wie kann man dabei nur so perfekt aussehen? "How are you?", wiederholt er offensichtlich seine Frage. Extra langsam. Als ob er mit einer Drittklässlerin reden würde. "Fine... okay... not really... but from day to day better", antworte ich mit einem Lächeln. Ross Lynch hat sich für mein Befinden interessiert. Warum drehe ich denn immer noch so durch? Er hat das doch schon öfter gefragt. Mein Gott hör ihm doch endlich einmal zu. Äh... "The doctor? Did you ask?" Oh Gut er denkt, ich hätte ihn nicht verstanden. "No... I mean yes... so" ich räuspere mich. Man Tara Versuch doch mal dich nicht zum Volldeppen zu machen. Also nächster Versuch. "Yes I asked but I'm not allowed to leave the bed. Only in a wheelchair. I'm sorry."
"It's not your fault."
"And neither it's yours"
"But you are not that guilty."
"Please stop"
"What about getting you in a wheelchair and looking for a balcony? I love the sun. Here it's not that hot, when sun is shining.", versucht Ross das Thema zu wechseln.
Ich lächele nur glücklich und nicke.

10 Minuten später sitzen wir auf der Sonnenterasse des Krankenhauses und genießen den Warmen, sonnigen Spätsommertag. Ross hat uns zwei Eis gekauft und wir plaudern über eine Menge belangloses Zeug. Ich erzähle ihm von meinen Sorgen mit dem Schulstoff und meinen Freundinnen. Und es tut gut, einfach nur jemanden zu haben, der mir zuhört. Auch wenn es zwischendurch leichte Verständigungsprobleme gibt. Ich kann halt nicht fließend englisch. Aber dafür, dass es nicht meine Muttersprache ist, bin ich eigendlich ziemlich gut. Ross erzählt ein bisschen von der Tour, dem Album, dass R5 aufnehmen will und den weiteren Plänen, die er in seinen Karrieren verfolgen will. Und dabei ist er immer darauf bedacht, dass ich ihn verstehe. Er reagiert immer total süß und nie genervt, wenn ich etwas nachfrage. Als ich anfange zu frieren gibt er mir seine Jacke und nach einer Weile schiebt er mich wieder rein.
Ich gehe kurz ins Bad.
Als ich wiederkomme liegt eine Packung Schokolade und eine Packung gemischtes Gummizeug auf meinem Nachttisch. "Do you want me to become fat?", frage ich lachend. "No. Common you are so skinny. Those won't be a problem. And I don't know, what you'd have to eat to become fat.", sagt er und wird rot.
Das ist so süß. Der Ross Lynch ist rot geworden, weil er mir ein Kompliment gemacht hat. Das ist so... so... So... keine Ahnung... mir fehlen die Worte. Daher lächle ich verlegen und sammele mir ein "Thank you" zurecht. Ich bon soooo glücklich. Eigendlich könnte er mich öfter besuchen.
Aber wie lange bleibt er noch?
Ich will gar nicht daran denken, dass er zurück nach Amerika fliegen muss.
Er guckt so fragend. Ist ihn mein Anflug von Traurigkeit echt sofort aufgefallen?
"I just wondered.... when do you have to leave Germany?"
"Uhmmm... I'm not sure but we want to stay. We won't leave next week or something. I think in a month maby..."
Ich nicke nur noch einen Monat... :(
Aber besser als nichts.

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Hey ihr
Endlich mal wieder ein Kapitel
Ich hoffe es gefällt euch ;)

Ein Unfall mit Folgen (Ross Lynch fan fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt