20 | „Versuchst du von mir abzuhauen?"

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2 Wochen später...

„Ich verstehe nicht, wo das Problem liegt, wenn ich dir sage, dass ich nicht möchte, dass du deinen Freundeskreis ändern sollst!"

Verwirrt blickte ich in die Augen meiner Mutter, die sehr aufgebracht erschien. Langsam betrat ich das Haus und schaute in die Umgebung. Meine Schwester lehnte hatte ihre Hände auf ihren Kopf und seufzte.

„Kein Wunder, wieso ich depressiv bin, wenn du dich einmal anstrengen würdest mich zu verstehen, wäre es ganz anders!", schrie sie zurück und ich schaute sie mit großen Augen an.

„Hey!", entgegnete ich laut,
„Seit wann schreien wir Mom an?"

Sie nahm ihre Hände wieder runter und schaute mich erschrocken an.

Meine Mutter schloss die Tür und schränkte ihre Arme vor der Brust.

Eine kurze Stille herrschte und ich fragte mich was los war.

„T-Tut mir leid.", murmelte Lyve und schaute auf den Boden.

„Was ist los?", fragte ich und schaute meine Mutter auffordernd an.

Sie zuckte nur mit den Schultern.
„Wenn ich gewusst hätte, dass Mädchen drastischer in der Pubertät reagieren, hätte ich mir noch einen Erziehungskurs reingezogen."

Sie bewegte sich zum Küchentisch, holte ihren Tee und ging dann anschließend in den Garten.

Lyve lehnte sich an den Küchentresen und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.

Ich bewegte mich zu ihr und zog meine Jacke aus.

„Wo liegt das Problem?"

„Nach der Sache, hat sie mich nicht einmal rausgelassen.", fing sie verzweifelt an und begab sich zur Stehposition,
„Mir ist sehr langweilig, Luke. Alle gehen Basketball spielen und ich muss jedes Mal eine neue Ausrede finden."

„Ich meine, sie hat nicht ganz unrecht in dem sie dir nicht erlaubt rauszugehen. Du hast sehr verantwortungslos gehandelt.", antwortete ich ihr, doch sie rollte nur ihre Augen.

„Ich will garnicht erwachsen werden. Langsam habe ich das Gefühl, dass ihr alle so langweilig seid."

Leicht grinste ich.
„Wohin willst du denn gehen?", fragte ich sie und machte mir auch einen Tee.

„Angeline hat Geburtstag und sie feiert groß bei ihr zuhause-"

„Angeline??", unterbrach ich sie verwirrt.

Sie blickte mich noch verwirrter an.

Hatte sie gerade ehrlich Angeline gesagt?

„Meine Freundin? Angeline?", entgegnete sie, als wäre es offensichtlich gewesen.

Kurz überlegte ich und mir wurde nun klar, dass wir nicht von der selben Angeline sprachen. Dennoch löste dieser Namen einen komischen Effekt in mir aus. Ich verstand nicht genau was es war, aber langsam merkte ich, dass dies eventuell mich die Kontrolle verlieren lassen würde.

„Du gehst nicht auf eine Party."

Ehe meine Schwester ausrasten konnte, klingelte mein Handy.

Ella.

„Wir reden gleich darüber.", machte ich Lyve klar und hob ab, während ich mich ein wenig von ihr entfernte.

„Ja, bitte?"

„Mr. Lyons, Sie leben noch?"

„Bin noch gesund. Wie geht es dir?", antwortete ich schmunzelnd.

„Ich bin im Auto. Hast du was vor?
Wir haben uns lange nicht gesehen."

„Ich bin frei heute.", antwortete ich und auf Knopfdruck, schrieb mir Caleb eine Nachricht.

Caleb: Ich hoffe du hast die Hochzeit
nicht vergessen.

Caleb: Vielleicht kommt ja auch Angeline

Caleb: Ich bitte dich

Caleb: Lass mich nicht alleine dahin gehen

„Ach ja? Dann hole ich dich ab"

„Nein!", unterbrach ich sie direkt,
„H-Heute bin ich bei meiner Familie. Ich rufe dich die nächsten Tage an."

„Versuchst du von mir abzuhauen?"

„Wieso sollte ich sowas tun?", fragte ich verwirrt zurück.

„Ich weiß es ja nicht. Keine Angst,
Wir vögeln schon nicht."

Schnell untersuchte ich die Umgebung und merkte keiner war da, der den Satz gehört haben könnte.

„Ich muss jetzt auflegen."

„Schon gut, Idiot."

Sie lag auf.
Auch wenn ich ein Mensch bin, der zurückrufen würde, da ich Mist gebaut habe, hatte ich jetzt keine Zeit dafür.

„Ich muss los!", verabschiedete ich mich und nahm meine Jacke schnell.

Meine Mutter erschien schnell und Lyve war auf den Treppen.

„Aber du bist doch erst jetzt gekommen-"

„Ich weiß, aber ich habe einen sehr wichtigen Termin.", antwortete ich und zog meine Jacke an.

Vor der Tür blickte ich kurz nach hinten zu meiner Schwester.

„Wir reden später nochmal. Keine Partys. Schau dir einen Film mit Mom an."

Sie stampfte wütend auf den Boden, wie ein kleines Kind und ging auf ihren Zimmer.

Ich lachte.
„Bis dann, Mom."

Angel Ine IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt