Kapitel 3

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Mein Blick schweifte von der oberen linken Ecke in die untere rechte Ecke. Von da ging es in die obere rechte Ecke, herunter zur linken und zuletzt in die Mitte. Wie soll ich mich hier entscheiden?

"Entweder du trägst dich in der nächsten halben Minute ein oder ich mache es für dich.", sagte Olivia und wollte mir gerade den Stift wegnehmen, aber ich konnte ihn im richtigen Moment noch weg ziehen. Ich schüttelte meinen Kopf und trug mich in den nächstbesten Club ein.

Es war für mich ein Rätsel warum ein Club Pflicht war. Auf meiner alten Schule war alles freiwillig und du warst komisch, wenn du dir dein Nachmittag mit irgendwelchen Clubs vollgepackt hättest. Ich sollte nichts mehr hier hinterfragen.

"Komisch. Ich dachte echt, dass du Cheerleaderin wirst.", sagte Olivia und zuckte mit ihren Schultern, bevor sie den Gang entlang lief. Ich lief ihr mit schnellen Schritten hinter her und bekam durch die Lackschuhe wiedermal Fußschmerzen.

"Wie darf ich mir das vorstellen? Zehn Mädchen springen mit den hässlichen Schuluniformen am Seitenrand herum? Nein Danke. Ich glaube Feldhockey ist das beste. Ich werde da aber nicht dreckig oder?", fragte ich sie,nachdem mir das Wort Feldhockey wieder durch den Kopf gegangen ist. Der Name verspricht schon, dass es dreckig wird.

"Keine Sorge, dass wirst du heute Nachmittag schon sehen.", sagte Olivia und bog in den nächsten Flur ein. Wie jetzt? Schon heute?
"Ich kann heute nicht. Abby erwartet meinen Anruf. Ich muss mit ihr reden.", sagte ich und brachte Olivia dazu stehen zu bleiben. Sie drehte sich langsam zu mich um und verschränkte leicht ihre Arme.

"Wie stellst du dir vor sie anzurufen? Dein Telefon wurde heute früh beim Frühstück einkassiert, schon vergessen?", errinerte mich Olivia an heute früh. Stimmt. Da war ja was.

"Ihr seid doch so lieb und würdet mir euer Handy ausleihen.", sagte ich und lächelte sie etwas an, aber als sie nicht nickte, hörte ich auf zu lächeln.
"Wir halten uns an die Regeln Louisa und geben unsere Handys ab.", sagte sie und lief ohne mich weiter.

Ich verdrehte leicht meine Augen und lief ihr nach um pünktlich im Klassenraum zu sitzen.

*

Nach dem ganz akzeptablen Schultag musste ich mich alleine auf dem Weg zurück ins Internat machen. Fiona, Beth und Olivia hatten hatten ihrer Verpflichtung im Hockeyteam auch noch das tägliche Treffen des Schach Clubs.

Ich werde wohl nie so ganz verstehen wie es dazu kommt, dass ich so anders war als die anderen,aber so ganz wollte ich es auch nicht wissen.

Ich huschte etwas durch über das Gelände um den Weg ins Internat zu finden. Einige Schülerinnen genoßen das schöne Spätsommerwetter und saßen auf der großen Wiese. Andere waren genauso wie ich auf dem Weg zurück ins Internat,weswegen ich mich einfach der großen Gruppe anschloss.

Kurz bevor ich ins Gebäude ging, blieb ich stehen und schaute mich etwas um. Im ersten Moment sah alles viel schlimmer aus, als es jetzt scheint. Alles hatte seine Ordnung und seine Regeln. Das war wohl der Faktor, warum es hier so langweilig war. Ich war etwas in meinen Gedanken, dass ich nicht bemerkte, dass mich jemand im nächsten Moment anrempelte.

Ich war schon bereit dafür Clarissa die nächste Ansage zu verpassen, aber als ich meinen Blick hob, schaute ich in die braunen Augen von Caleb.

"Augen nach oben Harry.", sagte er und ging lächelnd an mir vorbei ins Gebäude. Wieso nannte er mich überhaupt Harry? Ich verdrehte leicht meine Augen und ging ihn hinterher.

"Erstens heiße ich Louisa und zweitens bist du gegen mich gelaufen. Versuche du mal nach vorne zu schauen.", sagte ich und brachte ihn in einem der Nebengänge zum stehen. Er drehte sich zu mich um und fasste sich kurz seine Haare, ehe er mich wieder leicht amüsiert anlächelte. Ich hasste dieses Lächeln.

The night we met ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt