Kapitel 19

114 5 0
                                    

Als ich am frühen Abend wieder in mein Zimmer kam, warteten die anderen erwartungsvoll auf mich. Ahnten sie schon was los war?

"Bitte sage mir, dass du deine manipulative Seite eingesetzt hast um hier zu bleiben.", sagte Olivia und verschränkte ihre Hände ineinander. Ich schaute sie etwas verwirrt an. Woher wusste sie das?

"Woher weißt du das?", fragte ich sie und brachte Beth und Fiona zum schreien. Die beiden kamen direkt auf mich zu und fielen mir in meine Arme.

Ich hätte es nicht gedacht, dass es klappen würde und Caleb war genauso begeistert, dass es klappte. Die Familien Karte bei Miss Kingston klappte gut, obwohl es sogar Teil der Wahrheit war. Aber außer Caleb musste ja niemand was wissen.

"Was ist passiert?", fragte Olivia und setzte sich zusammen mit mir auf mein Bett. Beth und Fiona setzten sich von der anderen Seite aufs Bett und waren genauso neugierig wie Olivia.

"Miss Kingston war natürlich total entsetzt, aber Caleb und Ich konnten es als Unfall verkaufen. Er meinte, dass wir beide einfach nur angetrunken waren und es nicht passieren sollte. Ich drückte einige Tränen heraus und sie hat nicht nur mir, sondern verwirrterweise auch Caleb einen Verweis erteilt. Auf jeden Fall habt ihr mich noch etwas hier.", sagte ich und lächelte die drei an.

"Ich bin immer wieder aufs neue von dir begeistert.", sagte Fiona und brachte mich zum lächeln. Beth und Fiona standen im nächsten Moment von meinen Bett auf und packten auf der anderen Seite wohl Abschiedsgeschenke für mich wieder aus.

"Hast du es ihn erzählt?", lenkte Olivia meinen Blick auf sich. Wen habe ich was erzählt? Mein verwirrter Blick brachte sie dazu weiter zu reden.

"Hast du Caleb erzählt, dass du dich am Anfang nur an ihn rangemacht hast um heraus zu fliegen?", fragte sie mich und schaute mich kritisch an, als ich mit meinen Kopf schüttelte. Wieso sollte ich ihn davon erzählen? Es ist Teil der Vergangenheit.

"Sowas kommt immer heraus Lou. Wenn er es nicht von dir heraus findet, wir er denken, dass du es immernoch machst.", sagte Olivia und brachte mich dazu mit meinen Kopf zu schütteln. Caleb weiß, dass es kein Spiel von mir ist.

"Seid ich ihn eine halbe Liebeserklärung in seinem Bad gemacht habe, wird er es nicht denken.", sagte ich und verlor die Aufmerksamkeit von Olivia schon bei dem Wort Liebeserklärung. Stimmt. Ich hatte vergessen ihr was zu erzählen.

"Du hast was?"

*

Ich konzentrierte mich auf die Wörter in dem Buch vor mir und fing leicht an zu lächeln, als ich ein Fuß an meiner Hüfte spürte. Ich versuchte mich davon nicht beeindrucken zu lassen, aber das Gefühl in meiner Hüfte wurde nicht besser.

"Caleb, hör auf.", sagte ich und fing leicht an zu lachen. Ich hob mein Blick vom Buch und schaute in sein lächelndes Gesicht. Er lehnte sich nach hinten an das Bücherregal und nahm sein Fuß von meiner Hüfte.
"Wir sind in der Bibliothek, du darfst hier doch nicht so rumschreien.",sagte er und brachte mich zum lächeln.

Dass wir uns nun in der Bibliothek trafen und in der hintersten Ecke gegenüber voneinander saßen, lag an dem einfachen Fakt, dass nicht nur Clarissa überall Augen hatte, sondern Miss Kingston genauso. Es würde die erste und letzte Verwarnung für uns beide sein.

"Außerdem tu nicht so als würdest du lesen. Das ist nur ein Vorwand von dir.", sagte er und legte im gleichen Moment wie ich das Buch in unseren Händen weg. Ich lehnte mich genauso nach hinten und schaute ihn an.
"Hast du nochmal mit deiner Mom geredet?", fragte ich ihn.

Ich konnte mir gut vorstellen, dass Miss Kingston nochmal alleine mit ihrem Sohn reden wollte. Sie war wohl der gleichen Meinung wie Clarissa, dass ich einen schlechten Einfluss auf Caleb hatte.

"Ich musste ihr nochmal klar machen, dass es nur eine einmalige Sachen zwischen uns war und sie sich keine Sorgen machen sollte. Sie hat es mir glaub ich nicht wirklich geglaubt, aber sie hatte keine Lust weiter zu diskutieren.", sagte er und zuckte etwas mit seinen Schultern.
"Immerhin lässt uns Clarissa in Ruhe. Sie hat ihren Joker gespielt. Mit was anderem kann sie uns nicht erpressen.", sagte ich und lächelte Caleb an. Er wollte gerade was zu meiner Aussage sagen, als Miss Reyna plötzlich vor uns beiden stand.

"Caleb Kingston und Louisa Harrison. Raus mit euch. Getrennt."

*

"Ich muss es mal kurz erwähnen: Wie kann es sein, dass du eine bessere Note hast als ich, obwohl Ich dich nie lernen sehen und du selbst meintest, dass du keine Ahnung vom Thema hast?", fragte Olivia und hielt hielt Aufsatz neben ihren. Obwohl sie weniger rot hatte als ich, kam Ich mit drei Punkten besser heraus.

"Ich habe die Gabe und muss nicht lernen um gute Noten zu schreiben. Ich bin von Natur aus schlau.", sagte ich und nahm lächelnd lächelnd Aufsatz entgegen. Viele würden mich als dumm abstempeln, wenn sie mich sehen würden, aber ich war es nicht. Ich war echt schlau und schrieb selbst auf meiner alten Schule immer gute Noten. Ich werde immer nur wegen meinen Verhalten bestraft und nicht wegen meinen Noten.

Olivia verdrehte ihre Augen und machte die Tür zum Schulhof auf. Zu dieser Zeit hatten viele Schluss und seit dem Ausrutscher mit der Party waren mehr Lehrer draußen um alles im Auge zu behalten.

"Ich fühle mich echt sehr beobachtet. Es ist nicht das erste Mal, dass sowas passiert ist, aber dieses Mal wird ein größeres Drama daraus gemacht.", sagte Olivia und lächelte ihre Mathelehrer an, der uns vorbei lief.
"Glaub mir, nach höchsten einer Woche hat niemand mehr Lust darauf.", sagte ich und machte die Tür zum Internat auf.

"Eigentlich müsste man sich dagegen rebellieren. Das ist schon eine Einschränkung in unsere Freiheit.", sagte Olivia und lief mit mir die Treppe hoch. Auf der Hälfte der Treppe kam uns Caleb entgegen, der uns anlächelte und mir einen kleinen Zettel in die Hand drückte. Ich lächelte ihn kurz nach und machte den Zettel auf.

*

Caleb machte in der Nebendusche das Wasser an und kam wieder zu mir. Er machte den Vorhang zu und atmete erleichtert auf. Ich dagegen schaute ihn begeistert an. Nicht mal ich wäre auf die Idee gekommen.

"Ich muss ehrlich sagen, dass ich diese rebellische Art von dir mag. Das ist man garnicht gewöhnt.", sagte ich und lächelte ihn an, bevor ich mich an einer der beiden Wände anlehnte.
"Da hat mich wohl jemand sehr beeinflusst.", sagte er und lehnte sich an die andere Wand.

Caleb und Ich schauten uns einfach nur an und sagten nichts. Wir genossen die Ruhe. Vielleicht wussten wir auch nicht wirklich was wir sagen sollte. Obwohl wir beide auf das Verbot von Miss Kingston ironisch reagierten, hatten wir trotzdem unsere Zweifel.

"Ich habe nachgedacht.", fing er an und lenkte meinen Augen auf sich. Er kam von der Wand weg und kam näher auf mich zu. Ich nickte ihn zu und schaute in seine Augen.
"Ich will deinen Schulrauswurf nicht riskieren. Du willst hier sein und ich will nicht, dass du meinetwegen heraus fliegst.", sagte er und löste bei mir ein mulmiges Gefühl aus.

Wir waren nicht mal zusammen. Wir hatten es auf jeden Fall nie offiziell gemacht. Wieso fühlte es sich aber wie eine Trennung an?

"Willst du das mit uns beenden?", fragte ich ihn und bekam ein verwirrten Blick von ihm ab. War es doch nicht das was ich dachte?
"Louisa nein.", fing er an und lachte etwas nervös. Ich atmete erleichtert auf und lehnte mich wieder nach hinten. Ich hatte schon etwas Angst.

"Wir sollten vorsichtiger sein. Außerdem ist dieses ganze Versteckspiel schon cool.", sagte er und lachte. Ich verdrehte lächelnd meine Augen und nickte ihn zu.
"Aber wie siehst du überhaupt gerade aus? Man ist hier um zu Duschen.", sagte ich und machte lachend das Wasser an. Caleb schrie etwas auf und bekam die volle Ladung Wasser an. Er ließ sich das nicht gefallen und hob mich hoch um mich genauso nass zu machen. Ich lachte weiter und kitzelte ihn etwas damit er mich runter lässt.

The night we met ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt